Studium – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Tue, 03 Oct 2023 13:51:11 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Bildungsgrenzen überwinden: First Generation Students /alma-georges/articles/2023/bildungsgrenzen-uberwinden-first-generation-students /alma-georges/articles/2023/bildungsgrenzen-uberwinden-first-generation-students#respond Fri, 15 Sep 2023 13:50:10 +0000 /alma-georges?p=18868 In der Schweiz bleibt die soziale Herkunft nach wie vor ein entscheidender Faktor für den Bildungsweg und die akademischen Abschlüsse von jungen Menschen. Trotz dieser Herausforderungen gehören fast die Hälfte der Studierenden an Schweizer Hochschulen zu den sogenannten «First-Generation Students».

Am 14. September fand auf dem Campus Pérolles der Unifr eine bedeutende Tagung statt, auf der Expert’innen und Bildungsakteur’innen zusammenkamen, um wirksame Ansätze zur Unterstützung der Studierenden der ersten Generation zu diskutieren. Ziel ist es, Wege zur Förderung ihres erfolgreichen Eintritts in die Hochschulwelt und ihres Studienerfolgs zu finden. Gerne teilen wir ein paar Bilder der Tagung «First-generation Students: Bildungsgerechtigkeit und Soziale Herkunft an Schweizer Hochschulen» mit Ihnen.

Dienststelle Gleichstellung, Diversität und Inklusion der Unifr

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Osteuropa-Studien Bern-Freiburg: aktuell, spannend – und ab Herbst auch unkompliziert /alma-georges/articles/2022/osteuropa-studien-bern-freiburg-aktuell-spannend-und-ab-herbst-auch-unkompliziert /alma-georges/articles/2022/osteuropa-studien-bern-freiburg-aktuell-spannend-und-ab-herbst-auch-unkompliziert#respond Fri, 03 Jun 2022 12:54:36 +0000 /alma-georges?p=15937 Die Osteuropa-Studien Bern-Freiburg sind schon heute hochinteressant, sagt Bachelor-Studentin Petra Zürcher im Interview. Administrativ war das Studium an den beiden Universitäten bisher allerdings eine Herausforderung. Mit einem «Joint Degree» wird sich das ab dem Herbstsemester ändern.

Interfakultär, multilingual, interuniversitär – in Ihrem Studium kommt einiges zusammen. Erzählen Sie von Ihrem Alltag bei den Osteuropa-Studien Bern-Freiburg.
Es ist tatsächlich ein sehr breit gefächertes Studium. Wir können Kurse aus fünf verschiedenen Bereichen wählen. In meinen ersten beiden Semestern hatte ich bereits Kurse in Literaturwissenschaften, Religionssoziologie, Islamwissenschaften, Geschichte oder Sozialanthropologie – themenspezifisch geht es dabei aber immer um Osteuropa. Derzeit fahre ich zweimal pro Woche nach Bern, die restlichen Veranstaltungen besuche ich in Freiburg. Andere Studierende sind mehrheitlich in Bern und kommen ab und zu nach Freiburg. Wir alle erlernen eine osteuropäische Sprache, das ist Pflicht. Bei mir ist es Russisch, im ersten Jahr sind es derzeit drei Mal pro Woche eineinhalb Stunden.

Welche Vorteile bringt es mit sich, an zwei verschiedenen Universitäten zu studieren?
Ich finde es schön, dass wir uns an zwei verschiedenen Orten vernetzen können. Für diejenigen, die in Bern studieren, ist es zudem cool, einige Veranstaltungen in Freiburg in einer anderen Sprache besuchen zu können. Einige haben zwar Hemmungen, Kurse in französischer Sprache zu belegen, aber es mindert die Berührungsängste. Zudem erweitert es schlicht auch das Angebot, wenn man an zwei Universitäten studiert. An der Uni Bern hat es zum Beispiel Professor_innen, die spezialisiert auf osteuropäische Geschichte sind, deshalb gehe ich für Veranstaltungen in diesem Bereich nach Bern.

Und wo liegen die Nachteile?
Die Anreise dauert einen Tick länger, als wenn man nur in einer Stadt studiert. Je nachdem, wie man sich den Stundenplan zusammenstellt, hat man am selben Tag Vorlesungen in Freiburg und Bern. Mühsam war bis jetzt aber vor allem, dass wir es mit zwei komplett verschiedenen Systemen zu tun hatten. Derzeit haben wir zwei E-Mailadressen, zwei Konten mit vier verschiedenen Plattformen und müssen manchmal über gefühlt drei verschiedene Stellen gehen, damit eine Note angerechnet wird. Was das Administrative angeht, ist es derzeit sehr herausfordernd.

Genau deshalb gibt es ab dem kommenden Semester einen «Joint Degree», also einen gemeinsamen Abschluss. Was halten Sie davon?
Ich habe schon mit vielen Studierenden darüber gesprochen, die Reaktion ist immer die gleiche: Erleichterung! Die Masterstudierenden erzählten mir, man diskutiere schon seit Jahren darüber. Entsprechend happy sind wir alle, dass es nun endlich so weit ist.

Mal unabhängig von den universitären Rahmenbedingungen – warum haben Sie sich für die Osteuropa-Studien entschieden?
Meine erste Idee war es gewesen, Geschichte zu studieren. Ich habe dann aber gemerkt, dass mich andere Bereiche ebenfalls interessieren, dachte mir, Politikwissenschaften wären cool, eine neue Sprache zu lernen wäre lässig, mich mit Literatur auseinanderzusetzen ebenfalls. Als ich dann per Zufall auf die Osteuropa-Studien stiess, wurde mir bewusst, dass das Studium wie auf mich zugeschnitten ist. Zumal mich Osteuropa und seine Kultur auch ganz grundsätzlich faszinieren. Unter dem Strich war es ein absoluter Glücksfall.

Sind Ihre Erwartungen im Studium erfüllt worden?
Ja, ich bin ein Megafan von diesem Studiengang. Er ist wirklich spannend, auch wenn sich abzeichnet, dass wir nicht sämtliche Länder Osteuropas behandeln werden. Das Studium ist ziemlich Russland-lastig. Natürlich steht nun auch noch die Ukraine stark im Zentrum. Hinzu kommen Veranstaltungen über Polen und Ungarn. Das sind, mit punktuellen Ausnahmen natürlich, die Schwerpunkte. Es wäre aber auch vermessen zu glauben, man könne nach dem Studium Expert_in für jedes einzelne Land Osteuropas sein.

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist Osteuropa in den Fokus des Weltgeschehens gerückt. Inwiefern fühlen Sie sich durch die aktuellen Ereignisse in Ihrer Studienwahl bestätigt?
Sehr. Es ist der Beweis, dass das Thema Osteuropa auch 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Kriegs weiterhin sehr aktuell ist, dass die Spannungen all die Jahre geblieben sind. Wenn man studiert, kommt irgendwann immer die Frage: Was wollt ihr später damit machen? Es ist deshalb motivierend zu sehen, dass es unser Fachwissen brauchen wird, sei es in der Forschung, im Journalismus, in der Diplomatie oder bei einer Behörde.

Die Fachschaft Osteuropa-Studien Bern-Freiburg bietet derzeit Hilfe an für Studierende aus der Ukraine und Russland. Wie sieht die konkret aus?
Zu Beginn wurden wir regelrecht überrannt mit Anfragen. Direkt nach Kriegsausbruch versuchten wir bei der Frage zu helfen, wo Flüchtende aus der Ukraine untergebracht werden können. Wir halfen auch mit Übersetzungen und bei administrativen Dingen. Nach ein paar Wochen hat sich die Situation dann beruhigt. Derzeit gleisen wir ein Sprachcafé auf, die Idee ist ein sprachlicher Austausch im Tandem-System. Wir werden laufend neu analysieren, wie und wo wir helfen können.

Joint Degree: «Auf dem Arbeitsmarkt ein zusätzlicher Trumpf»

Die Osteuropa-Studien Bern-Freiburg gibt es bereits seit 2009. Schon heute gehen Freiburger Studierende für gewisse Veranstaltungen nach Bern und umgekehrt. Im Rahmen eines Joint Degree wird das Studium auf das Herbstsemester hin nun aber restrukturiert. Aus zwei parallel an zwei Universitäten laufenden Studiengängen wird ein gemeinsamer Studiengang – mit einem gemeinsamen Abschluss. «Dadurch vereinfachen sich Studium und Studienberatung, alles wird transparenter», sagt Jens Herlth. Er ist Professor für Slavistik an der Universität Freiburg und hat als Präsident des Departements für Europastudien und Slavistik die Arbeit auf Freiburger Seite koordiniert. «Die Studierenden beider Unis haben nun einen einzigen Studienplan für das jeweilige Programm. Bis jetzt sahen die Studienpläne zum Teil komplett anders aus, die Anforderungen waren manchmal je nach Uni unterschiedlich.»

Hinter der Harmonisierung steckt jahrelange Arbeit. «Zwei Universitäten, zwei Fakultäten, zwei verschiedene Kantone – da kommt einiges zusammen. Das Regelwerk an der Uni Bern ist ein völlig anderes als dasjenige an der Uni Freiburg», sagt Herlth. «Am Ende entstand eine lange Liste von grösseren und kleineren Kompromissen.»

Jens Herlth ist überzeugt, dass sich der Aufwand gelohnt hat. Als Vertreter eines eher kleinen Fachs erkenne er die Vorteile umso deutlicher. Die Slavistik hat eine lange Tradition an der Universität Freiburg, sie besteht seit der Gründung 1889. «Doch ich bin der einzige Professor, und wir haben nur wenige Mitarbeitende.» Das Ziel sei jedoch nicht, ein Minimalprogramm anzubieten, sondern ein international kompetitives Programm. «Das funktioniert schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit der Uni Bern. Es gibt in Bern und Freiburg so viel Kompetenz zu Osteuropa, nicht nur im Bereich Sprache und Literatur, den wir in der Slavistik bedienen, sondern auch in anderen Bereichen wie Geschichte und Politikwissenschaft.» Herlth ist deshalb froh, dass die Idee, die Kräfte zu bündeln, nun mit dem Joint Degree zementiert wird. «Und am Ende erhalten die Studierenden ein Diplom mit den Logos beider Universitäten ­– das ist auch auf dem Arbeitsmarkt ein zusätzlicher Trumpf.»

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Mehr Informationen zum Studium:

  • auf der Webseite der Unibe
  • an der Unifr
  • Webseite der
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«Wie komme ich vom Studium zum Job?» /alma-georges/articles/2019/wie-komme-ich-vom-studium-zum-job /alma-georges/articles/2019/wie-komme-ich-vom-studium-zum-job#respond Wed, 18 Sep 2019 07:11:02 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=9273 Die Career Services sind noch kein Jahr alt – und bieten bereits spannende Angebote für Studierende und Doktorierende.

Herr S., Sie helfen Studierenden und Doktorierenden, eine Stelle zu finden. Wie sind Sie selbst zu Ihrem Job gekommen?
Ich habe hier in Freiburg Soziologie, Ethnologie und Religionswissenschaften studiert und habe dann einen ziemlichen Slalomlauf hingelegt. Erst habe ich als Sozialarbeiter mit Flüchtlingen gearbeitet, dann war ich Journalist bei Radio RaBe, der Aargauer Zeitung und habe ein Praktikum bei GEO gemacht. Und schliesslich war ich damit betraut, arbeitslosen Menschen auf dem Weg zurück in den Arbeitsmarkt zu helfen.

Und dabei haben Sie hunderte Lebensläufe studiert.
Mindestens! Und ich konnte meine journalistische Erfahrung einbringen. Das Prinzip «show don’t tell» lässt sich auch auf Motivationsschreiben anwenden. Wenn jemand schreibt, er sei innovativ, dann ist das ein leeres Wort; das prallt ab. Wenn er aber schreibt, er habe in der Kanti ein Start-Up gegründet und Schleckstängel mit neuen Aromen entwickelt, dann beginnt die Sache zu leben.

Sie helfen den Studierenden aber nicht nur mit Motivationsschreiben und CVs. Was bieten die Career Services insgesamt?
Unser Service hat drei Pfeiler: 1. Einzelberatungen und Coachings, 2. Workshops zu verschiedenen Themen des Berufseinstiegs und 3. die Vernetzung mit der Berufswelt. Beim letzten Punkt planen wir beispielsweise, mit den Alumni ein Mentoring-Netzwerk aufzubauen und laden Arbeitgeber an die Uni ein. Am 21.10.2019 ist beispielsweise die Bundesverwaltung zu Gast.

Der Name «Career Services» klingt etwas nach Lackschuhen und Krawatte. Ist Ihr Ziel, möglichst viele Studierende in gut bezahlte Jobs zu bringen?
Natürlich wollen wir, dass unsere Studierenden gut bezahlte Jobs finden. Aber wichtiger ist uns, dass sie einen Job finden, den sie gerne machen, den sie sinnvoll finden und in welchem sie sich selbst zur Entfaltung bringen können. Aber Sie haben recht, die Bezeichnung «Career Services» stösst zuweilen auf Ablehnung. Kürzlich war ich an einem «Employer Forum», wo gern von «recruiting the best of the best» gesprochen wurde. Das ist nicht meine Perspektive. Wir sehen das Wort Karriere neutral – wir machen alle eine Karriere. Die kann steil nach oben führen, aber auch vielfältig und breit sein. Wir wollen einfach, dass unsere Studierenden in ihrem Berufsleben nicht bloss herumgeschleudert werden, sondern auch ihre Wünsche verfolgen können.

Mit welchen Fragen kommen Studierende denn zu Ihnen?
Zunächst einmal geht es um ein simples, technisches Problem: Wie komme ich vom Studium zum Job? Und manche Studierende sind da ziemlich gestresst. Das ist verständlich, denn manche Leute sind nach der Uni erst einmal arbeitslos und das ist kein schönes Gefühl.

Trotzdem lohnt es sich, nicht gleich die erstbeste Stelle anzunehmen, für die man ungefähr qualifiziert ist, bloss weil man Angst hat, dass man sonst überhaupt nichts findet. Wenn Sie bis Mitte zwanzig studieren, dann haben Sie noch 40 Jahre in der Arbeitswelt vor sich. Deshalb ermuntere ich die Studierenden, neugierig zu sein und genau zu spüren, wo das eigene Feuer brennt.

Sie sagen also, dass man alles werden kann, wenn man nur daran glaubt?
Ganz so naiv bin ich nicht. Aber es gibt ein Zitat von Seneca, das unsere Arbeit begleitet. «Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige». Und das merkt man beispielsweise bei den Bewerbungsschreiben. Wenn jemand nicht weiss, ob er den Job wirklich will, dann merkt man das. Wobei es positiv formuliert noch mehr stimmt: Man merkt es, wenn jemand einen Job wirklich will.

Aber woher soll man wissen, was man will? Man hat den neuen Job ja noch nie gemacht.
Kafka hat gesagt «Wege entstehen dadurch, dass man sie geht». Es kann sein, dass eine Stelle bei genauerer Betrachtung anders ist als gedacht. Oder dass sich die eigenen Interessen verschieben. So what? Jemand, der im Journalismus anfängt, arbeitet später vielleicht in der PR. Das ist heute normal. Die allermeisten von uns machen im Lauf ihres Lebens ganz unterschiedliche Berufe.

Sie wollen den Studierenden also den Druck nehmen.
Ja. Und ich ermuntere sie dazu, selbstbewusst zu sein. Sie sollen sich nicht überlegen «Wo gibt es einen Job auf den ich mich bewerben könnte?» . Sie sollen sich überlegen «Wo bin ich gut? was macht mich aus? Was tue ich gern?». Sie sollen bei ihren Fähigkeiten anfangen – nicht bei ihren Ängsten.

Was raten Sie den Studierenden noch?
Sich nicht stromlinienförmig zu machen. Sonst schreibt man viel zu glatte CVs und Motivationsschreiben. Und in denen fehlt das Leben. Wer sich bewirbt, bewirbt sich als Persönlichkeit. Da gehört auch dazu, was man in der Freizeit tut, wofür man sich engagiert und es gehört auch dazu, wo man gescheitert ist. Da kann man dann sagen: «das habe ich versucht, es hat nicht geklappt, und das habe ich daraus gelernt». Man soll nicht nichts verstecken, aber man soll nicht das Gefühl haben, dass man nur ein Chance hat, wenn man überhaupt keine Ecken und Kanten hat.

Welche Rolle spielen elektronische Kanäle bei der Bewerbung?
Eine immer grössere und sie wird weiter wachsen. Und gerade hier treten allerlei Anbieter mit grossen Versprechen auf. Es ist ein weites, unübersichtliches Feld, in dem man sich auch verlieren kann. Deshalb raten wir den Studierenden, sich gut zu überlegen, welche Social-Media-Tools sie nutzen wollen und welche nicht. Besser nur ein gutes LinkedIn-Profil als lauter schlecht bewirtschaftete Profile bei Facebook, Xing, LinkedIn und Instagram.

A propos Zukunft: Was können die Studierenden in den nächsten Jahren von den «Career Services» erwarten?
Die Career Services werden Ihr Angebot in nächster Zeit laufend diversifizieren. Wir möchten massgeschneiderte Angebote bieten für alle Studierenden. Wir möchten spezifische Angebote für Doktorierende entwickeln, die sich eine ausserakademische Karriere vorstellen können. Weiter möchten wir auch zusammen mit den Fakultäten fächerbezogene Veranstaltungen organisieren. Dann werden wir auch vermehrt potentielle Arbeitgebende zu sogenannten Lunchtalks an die Universität holen, von der Privatwirtschaft über internationale und nationale Organisationen bis hin zu Institutionen der öffentlichen Hand. Schliesslich soll es künftig auch an der Universität Freiburg eine «Lange Nacht der Karriere» geben, wo Arbeitgebende, Alumni und Studierende sich in einer spielerischen Art und Weise austauschen und voneinander lernen können.

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