NEUF – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Fri, 23 Nov 2018 12:35:39 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Tierisch lecker – ganz ohne Tierleid /alma-georges/articles/2018/tierisch-lecker-ganz-ohne-tierleid /alma-georges/articles/2018/tierisch-lecker-ganz-ohne-tierleid#respond Wed, 07 Nov 2018 13:08:53 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=7355 Die Anzahl der Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, wird weltweit auf eine Milliarde geschätzt. Einige von ihnen, aber auch neugierige Omnivoren, treffen sich regelmässig zum Austausch und gemeinsamen Abendessen im Centre Fries. Ein Exkursbericht über das Eindringen in eine Subkultur, die keine mehr ist.

Die Räumlichkeiten wirken zu Beginn etwas zu gross für den Anlass, obwohl die in Bierflaschen eingesteckten Kerzen für warmes Licht sorgen. Vorstandsmitglieder der Organisation NEUF (Nachhaltige Entwicklung Universität Freiburg) und Freiwillige der Arbeitsgruppe Mensa unterhalten sich in lockerer Atmosphäre – dass niemand zum veganen Abendessen kommen könnte, befürchten sie nicht. Gefeiert wird ein besonderes Jubiläum – fünf Jahre Bestehen. Keine Viertelstunde später ist das ganze Haus voll. Junge Menschen in ihren Zwanzigern, aber auch etwas ältere Doktorand_innen und vermutlich Professor_innen stehen vor der Bar an, um ein Ticket zu ergattern. Sechs Franken für ein Drei-Gänge-Menü. Ein Schnäppchen – aber wie gut ist das Essen dabei?


Veganismus, nicht nur für die Tiere. 

Klischee ade
Eines steht fest: Veganer_innen ernähren sich nicht nur von rohen Karotten. Während Restaurants und Kantinen vor lauter Überforderung häufig nur Beilagen servieren können, zaubert hier ein junges und motiviertes Team ein erstaunlich leckeres Menü auf den Teller. Die kulinarische Reise beginnt mit einem Feldsalat und knusprigen Croutons. Zwei Salatsaucen stehen dabei zur Auswahl. Wer eine Viertelstunde nach Einlass auftaucht und mitessen möchte, wird vertröstet. Die Portionen wurden für höchstens achtzig Gäste berechnet – das Event ist bereits ausverkauft. Die Letzten in der Warteschlange konsumieren ihren Salat auf kleinen Frühstückstellern oder mithilfe eines Löffels – in der Küche herrscht Hochbetrieb, weil das Geschirr knapp ist. Vor lauter Scheppern, Stuhlrücken und intensiven Gesprächen versteht man das eigene Wort kaum noch. Ein paar Worte mit den Sitznachbarn kann man dennoch wechseln. Beim Hauptgericht – karamellisierten Marroni, Rotkohl, einem Seitan-Ragout mit Kürbis und Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen – erzählen sie von sich. Einige kennen das NEUF-Angebot bereits, andere leben nicht vegan und sind neugierig auf diesen ersten Abend. Man unterhält sich über Nachhaltigkeit und Tiertransporte, aber auch über das ganz gewöhnliche Studi-Leben. Ab und zu blättert jemand die Broschüren diverser Tierschutz-Organisationen durch, die auf den Tischen herumliegen. Schliesslich ist World Vegan Month: Der November steht traditionellerweise unter dem Zeichen der veganen Ernährung. Nicht-Veganer_innen nehmen die Challenge an und versuchen während eines Monats, gänzlich auf tierische Produkte zu verzichten. Bei einigen wird ein Monat der Abstinenz, wenn man es so nennen mag, zu einem ganzen Leben.

Positiv in die Zukunft schauen
NEUF setzt sich ein für mehr vegetarisches und veganes Essen an Universitätsmensen. Dass eine Nachfrage nach mehr fleischlosen Gerichten besteht, ist spätestens nach diesem Abend mehr als offensichtlich. Auch dass das Dessert rein pflanzlich zubereitet wurde, ist kaum zu glauben. Drei verschiedene Tiramisù mit Früchten stehen zur Auswahl, cremig und mit Suchtpotenzial sind sie alle. Hinterher lecken ein paar wenige Student_innen sogar ihren Teller ab – das ist wohl gelebtes No-Food-Waste und irgendwie sympathisch. Wird die Welt eines Tages komplett vegan leben? Ambitiös ist der Gedanke durchaus, aber nicht unmöglich.

Heute haben wir viele Möglichkeiten
So schwer wäre eine Ernährungsumstellung nicht mehr. Veganes Essen ist nicht nur Öko-Hipstern in Birkenstock-Sandalen vorbehalten. Es gibt mittlerweile für alles ein veganes Produkt. Selbst Raclette und Fondue sind möglich geworden. Veganismus scheint zumindest als Option für Zwischendurch in der Bevölkerung angekommen zu sein, da sicht- und greifbarer geworden. Ein paar Stimmen aus einer Bewegung, die sich zum Trend entwickelt:

Veganes Essen besteht nicht nur aus ein paar Spaghetti mit Tomatensauce. 
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  • von NEUF
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«Wir wollen etwas bewegen! » /alma-georges/articles/2018/wir-wollen-etwas-bewegen%e2%80%89 /alma-georges/articles/2018/wir-wollen-etwas-bewegen%e2%80%89#respond Wed, 14 Feb 2018 10:06:17 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=5845 Urban Gardening, auf dem Flohmarkt stöbern, Insekten essen oder Filme schauen? Das alles kann man an der diesjährigen Nachhaltigkeitswoche. Das alles ist aber nicht nur Spass! Weshalb diese stattfindet, wer dahintersteckt und was wir alle dazu beitragen können verriet uns die 22-jährige Ius-Studentin Evamaria Hunziker.

Was ist die Nachhaltigkeitswoche?
Die Nachhaltigkeitswoche in Freiburg ist ein lokaler Ableger der Swiss Sustainability Week (SSW), welche dieses Jahr schweizweit an 12 Hochschulstandorten stattfindet. Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche können sich vom 5. bis am 9. März 2018 Studierende, Hochschulangehörige und die breite Öffentlichkeit mit verschiedensten Themen rund um Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Anhand von Vorträgen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Exkursionen usw. wollen wir nicht nur umweltwissenschaftliche, sondern auch wirtschaftliche, politische und soziale Aspekte und Facetten der Nachhaltigkeit aufzeigen. Wir laden unsere Besucher dazu ein, sich umfassend zu informieren und möglichst gleich selbst einen Beitrag zu einer Nachhaltigen Entwicklung zu leisten.

Weshalb braucht es das?
Im Grunde ist die Nachhaltigkeitswoche die Antwort von Studierenden auf aktuelle globale Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und steigenden Nationalismus. Die schweizerischen Hochschulen stellen ja seit jeher eine wichtige Plattform für den wissenschaftlichen Diskurs zu aktuellen gesellschaftlichen Themen dar. Sie nahmen bislang ihre Verantwortung beim Finden von Lösungen wahr, indem sie hochwertige Inputs in die bestehenden Debatten einbrachten. Im Bereich der Nachhaltigkeit ist ein solcher Diskurs auf schweizweiter Ebene bisher jedoch ausgeblieben. Aus diesem Grund organisieren wir die Nachhaltigkeitswoche: Wir als Studierende haben die Aufgabe, den gesellschaftlichen Diskurs weiterzubringen und neue Ideen und Möglichkeiten aufzuzeigen.

Was wollen Sie damit bewegen?
Wir möchten mit der Nachhaltigkeitswoche auf verschiedenen Ebenen etwas bewegen: Einerseits soll es den Besuchern ermöglicht werden, sich mit verschiedensten aktuellen Themen rund um nachhaltige Entwicklung auseinandersetzen und informieren zu können. Daneben bieten wir auch verschiedene Möglichkeiten, dass unsere Besucher sich direkt engagieren können und somit selbst einen kleinen Beitrag leisten: Bei einem Anlass zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO beispielsweise können sie direkt herausfinden, wie man als Bürgerinnen und Bürger zur Umsetzung dieser Ziele beitragen kann.
Ausserdem wollen wir im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche die Umsetzung des Forderungs- und Positionspapiers des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften (VSS) und dem Schweizer Verband Studentischer Organisationen für Nachhaltigkeit (VSN) an der Universität Freiburg fördern. Deshalb sind wir in Kontakt mit der Universität und wollen ein Vorankommen in einzelnen Bereichen erreichen. Dieses Vorgehen beruht auf der Idee, dass eine nachhaltige Entwicklung bei jedem selber beginnen muss; als Studierende sollten wir also bei uns und mit unserer eigenen Universität beginnen.

Wieso engagieren Sie sich dafür?
Auf diese Frage kann ich nur für mich selbst antworten. Einerseits finde ich die verschiedenen Themen, welche im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche thematisiert werden, sehr wichtig und spannend. Es entspricht auch meiner Weltanschauung, dass ich mich für positive Initiativen einsetzen möchte, anstatt darauf zu warten, dass andere dies tun. Andererseits organisiere ich gerne Events und Projekte und die Nachhaltigkeitswoche bietet viel Raum für kreative Ideen. Als wir am Anfang im Team zusammensassen, sind schnell sehr viele Ideen aufgekommen; Nachhaltigkeit ist schliesslich ein riesiges Thema. Auf diese Weise war es uns möglich, einen bunten Mix zu kreieren.

Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf verschiedenes: Auf den Moment, wenn ich mich in einem Raum voller Besucher hinsetzen kann und ich endlich die spannenden Events selber erleben darf. Und auch auf den Moment, wenn wir als Team nach beendeter Arbeit uns an dem Erfolg freuen können! Wir streben an, ein qualitativ hochwertiges Angebot für die ganze Freiburger Bevölkerung anzubieten: Studierende, Hochschulangehörige und die breite Öffentlichkeit sind herzlich willkommen!

Wie können wir mitmachen?
In erster Linie wollen wir die Leute dazu einladen, die Events zu besuchen, mitzudenken, mitzudiskutieren und sich selbst für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren. Insgesamt 14 Events werden in den verschiedenen Gebäuden der Universität stattfinden, hauptsächlich bei den Standorten Pérolles und Miséricorde.
Daneben können wir immer noch motivierte Studierende gebrauchen, die gerne etwas organisieren, sich für nachhaltige Themen interessieren und gerne als Teil eines dynamischen Teams dabei sein wollen! Dies gilt auch für die Nachhaltigkeitswoche 2019, Interessierte können sich sehr gerne auch jetzt schon hier anmelden.

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  • Weitere Informationen zur
  • Die
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«Nachhaltigkeit ist ein Thema geworden» /alma-georges/articles/2017/nachhaltigkeit-ist-ein-thema-geworden /alma-georges/articles/2017/nachhaltigkeit-ist-ein-thema-geworden#respond Thu, 06 Apr 2017 15:02:11 +0000 http://www3.unifr.ch/alma-georges/?p=3946 2012 lancierte die Schweizerische Universitätskonferenz (SUK) das Programm «Sustainable Development at Swiss Universities». Damit unterstützte die SUK die Universitäten vier Jahre lang Lehre, Forschung und studentische Projekte zum Thema Nachhaltigkeit. Wir haben mit Professor Olivier Graefe gesprochen, der die Universität Freiburg im leitenden Gremium vertrat.

Herr Graefe, mit weniger als zehn Millionen Franken verteilt auf vier Jahre und zehn Universitäten war das Budget des Sustainable-Development-Projekts eher bescheiden. Konnte damit überhaupt etwas bewirkt werden?
Absolut. Es ging auch nicht um kostspielige Forschung. Ziel des Projekts war erstens, jene Leute zusammenzubringen, die sich bereits für Nachhaltigkeit einsetzen. Zweitens wollten wir zeigen, was in dem Bereich schon alles geleistet wird. Und drittens ging es uns darum, die Nachhaltigkeit überhaupt auf die Agenda der Universitäten zu setzen. Das ist uns gelungen.

An der Universität Freiburg beispielsweise hat die neue Universitätsleitung die Bemühungen im Nachhaltigkeitsbereich spürbar verstärkt.

Was wurde denn an der Universität Freiburg konkret gemacht?
Besonders engagiert war die Gruppe NEUF (Nachhaltige Entwicklung Universität Freiburg). Sie hat den Wettbewerb Bike2University kreiert. Dabei wurden Teams gebildet, die im spielerischen Wettbewerb auf ihrem Weg zur Arbeit Fahrradkilometer sammelten.

Ich denke nicht, dass deshalb wesentlich mehr Fahrrad gefahren wurde, aber darum ging es auch gar nicht. Es ging darum, aus vielen idealistischen Einzelkämpfern eine Gemeinschaft zu machen. Ausserdem wurde durch die Berichterstattung der Medien, aber auch mit Hilfe von Unicom, die Aufmerksamkeit auf die Leute gelenkt die, sich bereits jetzt im Alltag nachhaltig verhalten.

Ein anderes Projekt war der Aufbau der Website swiss-sdr.ch, an dem ich persönlich beteiligt war (sdr steht für ‘sustainable development researchers’). Auf dieser Plattform können sich Forschende und Interessierte im Bereich Nachhaltigkeit vernetzen, sich über laufende Projekt informieren und über aktuelle Fragen austauschen. Nachhaltigkeit ist ein sehr weites Feld: vom praktischen Abfallmanagement in Burundi bis zur Grundlagenforschung für die Verbesserung der Energieeffizienz an einer Schweizer Hochschule. Darum ist es nötig, die verschiedenen Akteure zu vernetzen, so wie das beispielsweise auch anlässlich von Workshops im SDU-Programm gemacht wurde.

Schön wäre es, wenn es in Zukunft noch besser gelänge, die ganze Breite der Mitarbeitenden und Studierenden der Universität für Nachhaltigkeitsprojekte zu aktivieren.

A propos Zukunft: Das Programm geht nun nach vier Jahren zu Ende. Projekte in Lehre und Forschung werden künftig nicht mehr unterstützt.
Ja, aber der Start ist gemacht. Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Agenda der Universitäten verankert, und die Leute, die sich für Nachhaltigkeit engagieren, sind zu einer Bewegung geworden. Das wird nicht einfach so verschwinden. Ausserdem werden Projekte von Studierenden ja weiterhin unterstützt. Das zeigt sich auch bei uns an der Universität Freiburg: Die Gruppe NEUF hat das SDU-Programm sehr gut als Sprungbrett genutzt. Inzwischen ist NEUF eine etablierte Kraft an unserer Universität. Ich hoffe, dass sie auch weiterhin kreative Aktionen anzetteln, um auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen.

PS. Studierende, die sich für Nachhaltigkeit engagieren oder eigene Projekte starten möchten, können sich gerne an oder Professor wenden.

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  • der Akademien der Wissenschaften
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Kulinarische Höhenflüge ohne Fleisch /alma-georges/articles/2015/kulinarische-hohenfluge-ohne-fleisch /alma-georges/articles/2015/kulinarische-hohenfluge-ohne-fleisch#respond Mon, 02 Nov 2015 13:25:08 +0000 http://www3.unifr.ch/alma-georges/articles/2015/kulinarische-hohenfluge-ohne-fleisch-2 Der Verzehr von Tierprodukten schadet dem Menschen und der Umwelt. Um diesen Schaden etwas zu reduzieren, weibeln die Mitglieder der Organisation NEUF (Nachhaltige Entwicklung Universität Freiburg) in ihrer Freizeit für die vegetarische Küche – nicht zuletzt in den Mensen der Universität.

Die Schweizer essen rund 100 Millionen Tiere pro Jahr. Dabei zeigt eine neue WHO-Studie, dass Fleischverzehr nicht nur unserem Planeten, sondern unmittelbar auch dem Konsumenten schadet. Die Daten aus den USA belegen, dass Würste, Schinken und Speck ebenso gesundheitsschädigend sind wie Zigaretten. Die Studie ist jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Proviande Schweiz beispielsweise sieht keine Gefahr beim Verzehr von Schweizer Fleisch bei weniger als 50 Gramm pro Kopf und Tag. Sicher ist: Die Produktion und der Verzehr von Fleisch richten Schaden an, sowohl beim Menschen wie auch, in weit grösserem Ausmass, an unserem Planeten. Dabei liegt der Weg aus diesem weltweiten Domino an Kollateralschäden auf der Hand: Vegetarische Kost.

Schweizer Fleischkonsum schadet auch Übersee

Zur Veranschaulichung: Die Fläche zur Herstellung von Tierfutter für unser Fleisch beträgt 520’000 Hektaren. Eine Menge Boden für die Würste und Steaks eines kleinen Landes wie der Schweiz. Boden, der den Tieren als Lebensraum fehlt. Boden, der zur Herstellung von Futtersoja und -mais genutzt wird, angebaut durch Grossproduzenten auf Kosten der Kleinbauern. Die Liste der durch den hohen Fleischkonsum angerichteten Schäden lässt sich endlos weiterführen. Deshalb ist für Florian Wüstholz und sein Team der Mensagruppe von NEUF klar: Es braucht noch mehr vegetarische und vegane Ernährung in den Mensen unserer Uni.

Magie in der Küche

René Jungo, Chef über alle Menüpläne der Universität Freiburg, unterstützt dieses Anliegen. Seit Jahren bieten unsere Gastronomen eine vegetarische Alternative zu den Fleischgerichten, seit rund einem halben Jahr jeden Tag ein fixes Menü. Sie kümmern sich mit viel Engagement darum, dass diese Alternative auch ein Genuss ist. Die Köche verwenden lokale Produkte und stellen nach Möglichkeit alles selbst her. „Unser Fleisch beziehen wir fast ausschliesslich von Schweizer Bauern“, erklärt der Küchenchef. Doch der Platz in den Küchen ist stark eingeschränkt und die vegetarischen Menüs bedeuten einen grossen Mehraufwand. In gemeinsamen Sitzungen suchen Jungo und die Mensagruppe Lösungen, um die vorhandenen Ressourcen optimal einzusetzen. Denn Vegetarismus soll eine Wahl sein, nicht eine Bestrafung.

Umfrage zeigt klare Zustimmung

Immer mehr Studierende und Mitarbeitende der Uni wünschen sich eine fleischlose Option. Wie verlockend diese Variante tatsächlich ist, hat NEUF in einer Umfrage mit 2007 Teilnehmenden untersucht. Sie fragten nach der Meinung zum vegetarischen Menü, nach dem Gebrauch des Angebots, der Zufriedenheit und ob das Angebot weitergeführt oder gar ausgebaut werden soll. Die Reaktionen waren durchaus positiv. Eine Mehrheit wünschte sich, dass das Angebot fortgeführt wird. Potenzial sieht NEUF noch im Ausbau des Angebots.

Wasserprediger und Weintrinker

Die Gruppe ist gut vernetzt mit Organisationen an anderen Unis der Schweiz. So wissen sie über die aktuellen Trends und Entwicklungen Bescheid und können einander auch unterstützen. „In Zürich gibt es eine fast komplett vegane Mensa“ weiss Wüstholz, der Gruppenchef Mensa von NEUF. Er hat in Bern, Sheffield und Zürich studiert und erarbeitet nun in Freiburg seinen PhD. Das Engagement zugunsten unseres Planeten, der Umwelt und zukünftiger Generationen ist für ihn selbstverständlich. „Wer die Fakten kennt und trotzdem tierische Produkte konsumiert, zerstört unseren Lebensraum bewusst. Ich respektiere, wenn jemand sagt, ihm sei das egal. Aber wer sagt, dass ihm unser Lebensraum wichtig ist und dann doch Fleisch isst, der wirkt unehrlich auf mich“ – sagt der Doktorand. „Eine gewisse Konsequenz muss man schon zeigen. Viele reden, aber tun nichts“, weiss der 27-Jährige. Er zieht es durch, wie auch viele der anderen neun Mitglieder der Mensagruppe.

Drei Schwerpunkte

Die Mensagruppe setzt sich konsequent für ihre drei Hauptanliegen ein: Die vegetarischen und veganen Angebote sollen verbessert/ausgebaut werden. Studierende und Mitarbeitende der Uni sollen besser informiert werden über die Zusammenhänge zwischen unserem Essverhalten und der Klimaveränderung auf unserem Planeten. Last but not least soll die Neugierde auf vegetarisches und veganes Essen geweckt werden. Dies tun die Mitglieder der Mensagruppe mit Einladungen zu kulinarischen Entdeckungsreisen. Auf dass vielleicht in Zukunft weniger Tierprodukte an der Zerstörung unseres Planeten mitwirken.

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Die Arbeitsgruppe Mensa der Organisation (Nachhaltige Entwicklung Universität Freiburg) besteht seit 2012. Sie kämpft für mehr vegetarisches und veganes Essen in den Universitätsmensen, für Aufklärung und Interesse an ihrem Projekt. Zudem verwöhnen die Mitglieder Interessierte mit kulinarischen Höhenflügen der fleischlosen Küche.

Probieren Sie das Vegi-Menü
Montag und Mittwoch im Miséricorde
Dienstag und Donnerstag im Pérolles
Freitag im Regina Mundi

 

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