Nature – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Thu, 12 Dec 2024 14:13:48 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Umweltpreis: Wie die Verbuschung im Wallis philosophische Fragen aufwirft /alma-georges/articles/2024/umweltpreis-wie-die-verbuschung-im-wallis-philosophische-fragen-aufwirft /alma-georges/articles/2024/umweltpreis-wie-die-verbuschung-im-wallis-philosophische-fragen-aufwirft#respond Thu, 12 Dec 2024 14:13:48 +0000 /alma-georges?p=21623 Wie sehr soll der Mensch in die Natur eingreifen? Sophie Buchers Antwort auf diese Frage entspricht nicht dem akademischen Mainstream. Sie hat sich die Verbuschung in ihrer Walliser Heimat unter dem Aspekt der Tugendethik angeschaut – und dafür den Umweltforschungspreis der Universität Freiburg gewonnen.

«The Virtue Ethics of Shrub Encroachment on Cultural Landscapes.ÌýExtensive Subalpine Grasslands in the Valais, Switzerland as a Case Study of Good Environmental Stewardship», lautet der Titel der Masterarbeit, für die Sophie Bucher von der Jury einstimmig mit dem Umweltforschungspreis 2024 ausgezeichnet worden ist. Im Interview erklärt die Walliserin, warum das Thema wichtig ist, weshalb nicht alle Leute ihrer Meinung sind, und wie sie die Rolle des Menschen im Ökosystem sieht.

Wie kamen Sie darauf, sich in Ihrer Masterarbeit mit dem Thema Verbuschung auseinanderzusetzen?
Ich wollte etwas mit einem Bezug zum Wallis machen. Während meines Studiums hatte ich oft das Gefühl, dass ich das Gelernte nicht recht in meinen Alltag einbauen kann und die Leute aus meinem Umfeld sich nicht viel darunter vorstellen können. Deshalb suchte ich ein sehr konkretes Thema. Während eines früheren Praktikums im Naturpark hatte ich bei Entbuschungsarbeiten mitgeholfen und wusste, dass das eine Thematik ist, die viele Leute im Wallis interessiert. Entsprechend spannend war es, mich mit ihnen auszutauschen.

Warum ist das Thema wichtig?
Es gibt zwei Hauptgründe: Erstens sind die Landschaften, zu denen ich geforscht habe, Biodiversitätshotspots. Zweitens gehören sie im Wallis wie anderswo zum kulturellen Erbe. Die Thematik erlebt gerade eine Wiederbelebung, die Leute fangen sich zunehmend an, dafür zu interessieren. Dadurch entstehen kontroverse Diskussionen um Fragen wie: Was wollen wir erhalten? Wie sehr sollen wir eingreifen? Wie sehr dürfen wir diese Landschaften nutzen?

In welche Richtung geht die Tendenz im Wallis?
Generell hat man damit zu kämpfen, dass immer weniger Personal zur Verfügung steht. Es kümmern sich zunehmend Freiwillige darum, aber das reicht bei weitem nicht aus, um die Flächen, die man eigentlich pflegen könnte, zu erhalten. Der Wille ist grundsätzlich da und es gibt Leute, die um Hilfe anfragen, weil die Verbuschung für sie direkte negative Auswirkungen hat. Vergleicht man aber die Situation mit dem Zustand von vor 40 Jahren, bräuchte es mehr Aufwand.

Damals wurde mehr Aufwand betrieben?
Es gab vor allem mehr Personen, die in der Landwirtschaft tätig waren, entsprechend wurden die Landschaften mehr genutzt. Heute spazieren wir durch die meisten dieser Flächen bloss, sie sind wichtig als Erholungsgebiet, haben aber keine Versorgungsfunktion mehr. Entsprechend schwieriger ist es, die Leute dafür zu motivieren, den Aufwand für die Pflege auf sich zu nehmen. Und doch ist ein Bewusstsein dafür vorhanden – und es wird immer grösser.

Was passiert, wenn der Mensch überhaupt nicht eingreift?
Die flachen Grasländer verschwinden, es gibt mehr Sträucher und es kommt zur Verbuschung. Das kann an gewissen Orten gut sein, etwa in steilen Hängen, wo es positiv ist, wenn wieder ein tieferes Wurzelwerk entsteht, das Erosion entgegenwirkt. Aber je nachdem, welche Pflanzen wachsen, können Monokulturen entstehen. Dominante Pflanzen verhindern so Biodiversität.

Sie behandeln die Thematik in Ihrer Arbeit auch auf einer philosophischen Ebene. Was war Ihre Herangehensweise?
Ich wählte einen interdisziplinären Ansatz, mit Fokus auf die Ethik. In unserem Masterstudium ist es so etwas wie der Klebstoff, der alles zusammenhält, die Themen immer auch unter dem ethischen Aspekt zu betrachten. Konkret habe ich mich dazu entschieden, etwas zur Tugendethik zu machen. Im Gegensatz zu den anderen grossen Teilgebieten der Ethik geht es da vor allem um die Kultivierung des eigenen moralischen Charakters. Das passt gut zum Thema, weil es in diesem Spannungsfeld zwischen Nutzung und Pflege angesiedelt ist. In der Tugendethik ist die Mässigung ein zentrales Thema, dass ein Kompromiss zwischen zwei Extremen gefunden wird. Auch Begriffe wie Identitätsstärkung und Kulturerbe sind von Bedeutung.

Stichwort Tugendethik: Was gehört zu den Aufgaben und Pflichten des Menschen im Zusammenhang mit der Verbuschung im Wallis?
Zu den wichtigsten Schlüssen, die ich in meiner Arbeit ziehe, gehört, dass es eben nicht darum geht, uns komplett zurückzuziehen und mit einem Laissez-faire-Ansatz die Natur sich selbst zu überlassen. Es ist sinnvoll und sogar notwendig, dass wir einen Einfluss auf diese Landschaften ausüben. Ich habe drei Tugenden herausgearbeitet, die dafür wichtig sind: Mässigung, das Wohlwollen anderen Lebewesen gegenüber sowie Loyalität, also Dankbarkeit dafür, was wir in diesen Landschaften bereits erleben durften, dass wir davon profitiert haben – und nun entsprechend diese Tradition weiterführen. Es ist eine Verpflichtung, diese Lebewesen, dieses Ökosystem zu unterstützen.

Ist das die gängige Sichtweise in der Ethik und im Umweltschutz?
Nicht unbedingt, sie geht ein wenig gegen den Mainstream. Es gibt Leute, die sehr stark den Laissez-faire-Ansatz befürworten. Je nach Blase, in der man sich bewegt, geht man davon aus, dass sich der Mensch generell zurückhalten und zurückziehen sollte. Der Tenor ist, dass es in Arroganz mündet, eine Hybris ist oder ganz einfach naiv, wenn wir jetzt noch mehr machen wollen, nach allem, was der Mensch bereits angerichtet hat.

Sie hingegen glauben an das Gute im Menschen?
Auf jeden Fall. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht alles, das vom Menschen kommt, direkt verteufeln. Es geht darum, den Wert des Eingreifens zu erkennen, zu sehen, dass es etwas bewirken kann. Für die meisten Leute ausserhalb des akademischen Rahmens ist das selbstverständlich. Folglich sind es im akademischen Kontext mitunter abgehobene Diskussionen – in denen ich gerne dagegenhalte.

Kann man sagen: Der Mensch ist Teil des Ökosystems, folglich wäre es nicht natürlich, wenn er sich komplett heraushielte?
Absolut. Es ist auch interessant, aus einer Erziehungsperspektive an das Thema heranzugehen. Wir sollten uns selbst erziehen und zur Verantwortung ziehen. Es geht nicht darum, dass wir eingreifen, wie es uns gerade beliebt; wir müssen uns ständig hinterfragen, kontinuierlich schauen, welche Auswirkungen unser Eingreifen hat, und daran wachsen – damit wir würdig sind, diese Verantwortung aktiv zu übernehmen. Das ist ein zutiefst humanistischer Ansatz, keineswegs auf Dominanz ausgerichtet. Wir sind nun einmal da und müssen irgendwas mit unseren Kräften machen, die diejenigen vieler anderer Spezies übersteigen.

Wenn Sie sich die Schweizer Umweltpolitik unter dem Aspekt der Tugendethik anschauen, wo müsste hauptsächlich der Hebel angesetzt werden?
Es würde sich lohnen, bei der Bildung nicht nur in Digitalisierung und die MINT-Fächer zu investieren, sondern vermehrt auch darin, die Natur zu erfahren. Es wäre wichtig, dass möglichst viele Leute erleben, was die Natur mit uns machen kann, dass wir vielleicht auch einmal der Natur ausgesetzt sind und uns zurechtfinden müssen. Ich habe persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht mit Naturwochen, in denen Kinder im Sommer campen und ein längerfristiges Verständnis dafür entwickeln, was es bedeutet, wenn man die Natur lesen und sich darin zurechtfinden kann. Allein schon diese Verankerung würde sehr viel auslösen, wenn sie bei mehr Leuten vorhanden wäre als heute.

Was haben Sie gemacht, damit die Erkenntnisse aus Ihrer Arbeit möglichst breit gestreut werden?
Ich durfte sie in einem Seminar an der Uni Bern bei einem Kolloquium vorstellen. Das wurde von einem meiner Co-Betreuer organisiert, der dort als Biologie-Professor tätig ist. Zudem habe ich die Arbeit all meinen Gesprächspartnern weitergeleitet. Grundsätzlich gilt: Falls sich jemand melden will, um mit mir weiter darüber zu diskutieren, bin ich sehr offen dafür.

Zum Schluss noch etwas komplett anderes: Wie hoch war das Preisgeld und was machen Sie damit?
Es gab 3000 Franken. Was ich damit mache? Da ist Tugendethik wieder ein gutes Stichwort. (lacht) Ich könnte es einerseits sparen, andererseits fände ich es auch schön, mir etwas zu gönnen, um die Auszeichnung richtig zu feiern. Wer weiss, vielleicht läuft es auf eine längere Wanderung hinaus.

Zur Person: Sophie Bucher hat 2023 an der Universität Freiburg das Masterstudium in Environmental Sciences and Humanities abgeschlossen. Im September 2024 begann sie an der Berner Fachhochschule die Ausbildung zur Hebamme. Nebenbei ist die Walliserin in einem Teilzeitpensum im Nachhaltigkeitsteam der BLS tätig.

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Zu Besuch im Permakultur-Garten der Unifr /alma-georges/articles/2022/zu-besuch-im-permakultur-garten-der-unifr /alma-georges/articles/2022/zu-besuch-im-permakultur-garten-der-unifr#respond Tue, 06 Sep 2022 13:26:27 +0000 /alma-georges?p=16332 Wussten Sie, dass die Universität Freiburg über einen Permakultur-Garten verfügt? Er wurde im Anschluss an eine studentische Initiative zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung auf dem Campus Pérolles realisiert. Studierende und Mitarbeitende der Unifr dürfen sich bei Interesse am Projekt beteiligen – und sich an der Natur erfreuen.Ìý

Es ist einer von vielen warmen Tagen im Sommer. Vor der kleinen Anlage am Campus Pérolles haben sich viele Interessierte versammelt, darunter ca. 30 Didaktiker_innen des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Freibung (ZELF), die über eine Info-Tour mehr darüber erfahren wollen. Dies dank der Zusammenarbeit mit Miléna Baerlocher (Generalsekretärin der NEUF) und dem Vorstand der Permakulturgruppe.

Ein kleiner, gemütlicher Garten, von dem man wissen muss, dass es ihn gibt, wenn man ihn finden will (während die Urban Gardening Anlage der Studierendenorganisation NEUF in der Nähe der Mensa Pérolles etwas sichtbarer ist). Bodenanalysen haben hier aufgezeigt, dass der Boden für den Gemüseanbau geeignet ist. Eine der ersten Fragen der Tour lautet: Wer weiss, was eine Permakultur genau ist? Ungefähr die Hälfte der Anwesenden hält die Hand hoch.

So viele Kulturen
Fangen wir mal von vorne an: Im Ackerbau spricht man von einer Monokultur, wenn auf derselben Ackerfläche Jahr für Jahr das Gleiche angebaut wird. Monokulturen gibt es sowohl in der Landwirtschaft (z.B. Mais) als auch in der Forstwirtschaft (z.B. Fichte). Das Gegenteil der Monokultur ist die sogenannte Mischkultur. Unter Permakultur versteht man das möglichst naturnahe und -freundliche Gärtnern: Auf diese Weise soll und kann sich die Landwirtschaft grösstenteils selbst regulieren – z.B. in Form eines Wildgartens.

Ein System, das sich selbst reguliert
Damit sich ein System selbst regulieren kann, sind nachhaltige und ökologische Methoden ohne Chemie notwendig. Möchte man lästige, nimmersatte Schnecken loswerden, werden natürliche Methoden angewendet, die die Natur nicht verschmutzen. Es leben hier aber nicht nur Schnecken, sondern auch ganz andere Lebewesen, die sehr willkommen sind. Über Blumen werden wichtige Bestäuber angezogen. Es gibt ein Insektenhotel, aber auch ein Vogelhaus, ein Igelhaus und eine Anlage für Eidechsen, d.h. Bereiche im Garten, die aus Steinen und Kieselsteinen bestehen, sie beherbergen zu können. An diesem Ort werden Tiere und Menschen zusammengebracht.

Wer hat sich das ausgedacht?
Hinter dem ganzen Projekt steht Florian Lambrecht, ein ehemaliger Student in Psychologie, der vor ein paar Jahren eine Online-Petition startete und daraufhin eine kleine Gruppe motivierter Studierender fand. Da Lambrecht 2018-2019 für sein Studium nach Kanada ging, wurde die Leitung des Projekts von Delphine Sarafian, ehemalige Doktorandin in Physiologie, und einer Handvoll Studierender übernommen. Gemeinsam wurde über ein Jahr lang eine enorme Verwaltungs- und Kommunikationsarbeit geleistet, um die notwendigen Genehmigungen einzuholen und Gelder zu beschaffen. Konkret begann der Garten im Oktober 2019 mit dem Anlegen der ersten Hügelbeete.

Lambrechts Ziel ist es, Studierende und Lehrende in Fragen der Nachhaltigkeit und Biodiversität einzubringen. Die Unifr soll in Bezug auf solche Themen eines Tages an vorderster Front stehen und ein festes Universitätsmodell daraus entwickeln. Lambrecht ist es auch wichtig, dass über Permakultur Studierenden Obst, Gemüse, Getreide, also insgesamt biologische und nährstoffreiche Lebensmittel angeboten werden. Die Ernte wird unter den aktiven Mitgliedern geteilt; Vereinigungen erhalten Spenden. So viel zu holen gibt es aktuell aber nicht. Sind das die Grenzen der biologischen Landwirtschaft? «Nein», versichert Lea Chabaud (23), die die Info-Tour zusammen ihren Kolleg_innen Delphine Sarafian und Christophe Rossy organisiert hat. «Es ist eine Frage der Aussaat, aber das hat nichts mit Bio zu tun.» Innerhalb eines geschlossenen Ökosystems lässt sich ein hoher Ertrag auch auf einer kleinen Fläche erzielen – wenn man sich auskennt und alles richtig macht. Der Garten soll deshalb auch ein Ort sein, an dem wissenschaftliche Studien stattfinden können, z.B. über die Einrichtung einer Plantagefläche für Wissenschaftler_innen, oder für Schüler_innen an weiterführenden Schulen, um sie für die Erde, Pflanzen und Ökosysteme zu sensibilisieren. Und natürlich soll es nicht nur ein Ort der Arbeit sein, sondern auch der Begegnung, des Austauschs und der Entspannung für die Hobby-Gärtner_innen.

Und wie soll das funktionieren?
Damit das aber alles funktionieren kann, braucht es Menschen mit Visionen, die bereit sind, mit anzupacken. Im Permakultur-Garten dürfen sie mit verschiedenen Anbaumethoden experimentieren. Abfallrecycling ist dabei ein wichtiges Thema. Hier wird gelernt, wie richtig kompostiert wird und Material auf lokaler Ebene zurückgewonnen werden kann. Durch das Engagement tragen die Mitglieder des Gartens dazu bei, dass in der Stadt Freiburg Raum für die Natur geschaffen wird und sich die Artenvielfalt von Tieren und Planzen auf dem Campus erhöht. Damit das erworbene Wissen nicht verloren geht, wird der Austausch gefördert, z.B. über partizipative Workshops. Diese werden in der Regel von den erfahrensten Personen organisiert, aber jede_r hat die Möglichkeit, einen Workshop anzubieten, der den eigenen Interessen und Wünschen entspricht.

Engagement – aber auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten
Jede Person investiert so viel Zeit, wie sie einbringen kann. Einige aktive Mitglieder sind sehr häufig im Garten anzutreffen, andere kommen punktuell, wenn sie gerade mehr Zeit haben und investieren mal einen Nachmittag, mal nur zwei Stunden, häufig am Wochenende. «Ich zähle mich zu den aktiven Mitgliedern», sagt Lea. «Aber während der Prüfungszeit bin ich nicht so oft da, wie andere auch.» Was sind die wichtigsten Lektionen, die sie persönlich aus diesem Projekt mitnimmt? «Schwierige Frage! Auf zwischenmenschlicher Ebene ist es nicht so einfach, eine horizontale bzw. demokratische Organisation umzusetzen. Wir haben ein Komitee, aber manchmal wäre es praktisch, so was wie ein_e Chef_in zu haben, um zu delegieren und zu sagen «ÌýDu bist für das und jenes verantwortlich, du übernimmst das …Ìý», oder es bräuchte Menschen, die viel mehr Zeit investieren. Und manchmal gehen halt auch die Meinungen und Ideen auseinander. Es ist zwar nicht einfach, aber sehr interessant, weil ich mit unterschiedlichen Menschen zu tun habe. Was die Gärtnerei betrifft, war ich Anfängerin und habe bereits sehr viel gelernt.» Man habe sich für sie beim Einstieg viel Zeit genommen, um ihr die Dinge genau zu erklären. Auch hat sich Lea etwas eingelesen und wünscht, sie könnte noch mehr Zeit für die Lektüre investieren, um richtig ins Thema einzutauchen. Wegen des Studiums sei das nicht immer möglich, was manchmal etwas frustrierend sei. Aber sie ist auf jeden Fall stolz darauf, Teil des Projekts zu sein.

Auch Delphine möchte zum Schluss eine Botschaft nach aussen tragen: «Um gut zu funktionieren und langfristig zu bestehen, ist es notwendig, einen harten Kern von einigen leidenschaftlichen Personen zu bilden, die Zeit investieren können. Wenn Sie motiviert sind, melden Sie sich! Die aktive Gruppe und insbesondere Christophe Rossy haben enorm viel zum Aufbau des Gartens beigetragen, insbesondere alles, was mit der Einrichtung und den Bauten, d.h. Zaun, Komposter aus gebrauchten Paletten, Gartendesign, und der Bepflanzung und Pflege des Gartens zu tun hat. Menschen, die nur gelegentlich kommen können, integrieren sich natürlich in die verschiedenen laufenden Arbeiten und können bei deren Durchführung helfen.»

Haben Sie auch Lust bekommen, sich im Permakultur-Garten der Unifr auszutoben? DannÌýschreiben Sie eine E-Mail an: permaculture.unifr@gmail.com

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  • Instagram-Auftritt des
  • Instagram-Auftritt der (Nachhaltige Entwicklung Universität Freiburg)
  • Webseite der Unifr zum Thema Nachhaltiger Campus

 

 

 

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Hingucker und Anekdoten im Botanischen Garten /alma-georges/articles/2022/hingucker-und-anekdoten-im-botanischen-garten /alma-georges/articles/2022/hingucker-und-anekdoten-im-botanischen-garten#respond Wed, 15 Jun 2022 12:18:39 +0000 /alma-georges?p=16072 Am Samstagvormittag wird im Botanischen Garten der Universität Freiburg die neue Präsentation der subtropischen Nutzpflanzen eingeweiht. Es ist ein unterhaltsamer Rundgang, konzipiert für die breite Öffentlichkeit.

Wussten Sie, dass dem Johannisbrotbaum eine erstaunliche Eigenschaft nachgesagt wird? Seine getrockneten Samen sollen ein konstantes Durchschnittsgewicht von 200 Milligramm aufweisen. Früher wurden sie deshalb offenbar als Einheit zum Wiegen von Schmuck verwendet. Oder wussten Sie, dass die Blüten des Nachtjasmins einen intensiven Duft verströmen, sobald die Sonne untergeht? Damit lockt die Pflanze nachtaktive Insekten an. Bei Menschen gilt das ätherische Öl, das daraus gewonnen wird, als erotisierend und stimmungsaufhellend. Allerdings werden weltweit pro Jahr nur fünf bis sieben Kilogramm davon produziert, entsprechend gehört es zu den seltensten und wertvollsten ätherischen Ölen.

Das sind zwei Geschichten hinter den Gewächsen der neuen Präsentation der subtropischen Nutzpflanzen im Botanischen Garten der Universität Freiburg, die am Samstag mit einer öffentlichen Führung eröffnet wird. 25 Pflanzen sind es insgesamt, hinter vielen davon stecken interessante Anekdoten. Andere sind Hingucker, weil wir ihre Produkte gerne konsumieren, die Pflanzen in unseren Breitengraden aber nur selten sehen, etwa der Pistazienbaum, der Kapernstrauch oder die Dattelpalme. «Im Winter sind sie bei uns im Gewächshaus, im Sommer fühlen sich diese Pflanzen allerdings auch in Freiburg draussen ganz wohl», sagt der Technische Leiter des Botanischen Gartens, Alain Müller. Seine Lieblingspflanze aus der Präsentation ist die Kermeseiche. «Ich mag die Geschichte dahinter. Vor allem für die Römer bestand ihr Nutzen darin, winzige rote Schildläuse anzuziehen, um daraus einen Farbstoff herzustellen.»

Die Pflanze im Dienst des Menschen
Die Auswahl der Pflanzen sei nicht nach strengen botanischen Prinzipien erfolgt, sagt Annick Monod, die im Botanischen Garten für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Klar, es sind allesamt subtropische Pflanzen, aber das ist ein weiter Begriff, einige kommen aus der Mittelmeerregion, andere aus Asien oder Südamerika, manche mögen es sehr trocken, andere lieber etwas feucht. «Gemein ist ihnen allen, dass sie vom Menschen kultiviert werden, darum sprechen wir von Nutzpflanzen. Das ist natürlich eine anthropozentrische Sichtweise, schliesslich haben alle Pflanzen einen Nutzen – einfach nicht immer für uns Menschen», sagt Annick Monod. «Die Präsentation bietet deshalb interessante Denkanstösse über unser Verhältnis zu Pflanzen.»

Wissensvermittlung im Zentrum
Durch die Nähe zum Menschen ist die Thematik aber auch schlicht populär. «Wir wollten etwas für das breite Publikum machen», sagt Alain Müller. Das passt zum sich wandelnden Selbstverständnis des Botanischen Gartens. «Als er 1937 gegründet wurde, war er noch nicht offen für das Publikum, sondern diente einzig dazu, Pflanzen für Medizin- und Pharmaziestudierende zu kultivieren», sagt Annick Monod. «Heute ist das ganz anders, da ist es ein öffentlicher Ort, bei dem die Vermittlung von Wissen an die Bevölkerung eine wichtige Rolle spielt.» Seit letztem Jahr, als der Botanische Garten zum Institut an der Universität Freiburg befördert wurde, hat er auch ganz offiziell die Aufgabe, eine Brücke zur Gesellschaft zu schlagen.

Neue Beschilderung
Dazu passt, dass die Beschilderung im Garten Schritt für Schritt modernisiert und vereinheitlicht werden soll, damit eine neue visuelle Identität entsteht. Die neue Präsentation zu den subtropischen Nutzpflanzen macht den Anfang. In Zusammenarbeit mit dem Grafikdesign-Büro wapico AG sind attraktive Würfel entstanden, auf denen auf Deutsch und Französisch informiert wird – und die angefasst und gedreht werden können. «Dieses spielerische Element gefällt mir. Je mehr sich die Besucher_innen amüsieren, desto besser», sagt Monod.

Degustation inklusive
Unterhaltsam wird am Samstagvormittag auch die Eröffnungsveranstaltung. Von 10.00 bis 11.30 Uhr führen der zuständige Gärtner des entsprechenden Sektors, Cyril Tétard, sowie seine Vorgängerin Christine Jakob zweisprachig durch die Präsentation. Die Besucher_innen werden sogar einige Produkte degustieren können, die aus den Pflanzen der Ausstellung hergestellt werden.

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«Mieux connus, les sols seraient mieux protégés» /alma-georges/articles/2022/mieux-connus-les-sols-seraient-mieux-proteges /alma-georges/articles/2022/mieux-connus-les-sols-seraient-mieux-proteges#respond Mon, 16 May 2022 07:17:10 +0000 /alma-georges?p=15790 Les sols sont à la base de toute vie végétale. Et celle-ci diffère selon la nature du sous-sol. Pour mieux le comprendre, le Jardin botanique de l’Université de Fribourg vient de publier une brochure intitulée «Les sols». Décryptage avec l’une de ses auteur·e·s, Magali Matteodo, botaniste-pédologue.

On le foule chaque jour sans plus le remarquer. Pourtant, le sol remplit des fonctions multiples et indispensables. Support des activités humaines, il est aussi celui de toute vie végétale, des forêts primaires aux cultures agricoles nourricières.

«Mieux connu, il pourrait être mieux protégé», estime Magali Matteodo. Botaniste-pédologue et collaboratrice à la Haute école d’ingénierie et d’architecture de Fribourg (HEIA-FR), elle a contribué à la rédaction d’une nouvelle brochure intitulée «Les sols», publiée en partenariat avec le Jardin botanique de l’Université de Fribourg.

Magali Matteodo, pourquoi les sols demeurent-ils si méconnus, alors qu’ils sont un élément essentiel à notre existence?
C’est probablement lié à la conception qu’on en a. Le sol est considéré comme une surface, en deux dimensions, et non comme un volume. On ne se soucie pas de ce qui se passe en dessous, puisqu’on ne le voit pas. Mais les choses évoluent. La politique commence à prendre conscience du défi et des efforts nécessaires pour le relever.

Dans un objectif de protection?
En mai 2020 — c’est donc très récent — la Confédération a publié sa Stratégie sol suisse. Les différentes fonctions du sol y sont mentionnées, de la production de denrées alimentaires à la filtration de l’eau en passant par la régulation du climat grâce au stockage du CO2 et de l’eau. Ce document fixe aussi des objectifs de gestion durable et de protection.

Une meilleure connaissance des sols, de leur constitution et de leurs fonctions amènerait-elle une plus grande sensibilité à sa protection?
Je le constate au quotidien lors des discussions avec mes proches. Quand ils savent à quel point un sol est complexe et lent à se former, ils prêtent davantage attention à cette ressource. Notre société a tendance à penser qu’elle peut tout recréer, reconstituer, recycler. Mais il faut 20’000 ans à la nature pour générer un sol productif tel qu’on les connaît sur le plateau. Si on peut redynamiser un sol, on n’arrivera jamais à le recomposer entièrement. Tout sol construit ou dénaturé est donc un patrimoine perdu.

Existe-t-il un inventaire des sols?
Selon les directives fédérales, les cantons ont une obligation de répertorier leurs sols par le biais de cartes élaborées de façon fine. Les cantons alémaniques sont plus avancés que les romands sur cette question. Cela va être un gros chantier ces prochaines années, mais une telle carte est nécessaire pour gérer de façon durable cette ressource, pour déterminer les usages les plus appropriés lors d’un projet d’aménagement et savoir quoi protéger.

Avec un sous-sol identique, est-ce qu’on trouvera toujours le même sol et la même couverture végétale?
Les espèces qui poussent à la surface sont strictement liées aux caractéristiques du sol. Mais il n’y a pas que la nature du sol qui influence la végétation. Le climat joue évidemment un rôle. Et il existe une interaction entre la végétation et le sol: la végétation n’est pas seulement la conséquence, elle est aussi l’un des acteurs qui va influencer la qualité et la formation du sol qui la supporte. Puisque, quand elle meurt, elle se dégrade et devient un composant du sol. Ce sont ces interactions complexes que nous essayons de mieux comprendre.

En quoi est-ce si important?
Sur le terrain, nous constatons que le réchauffement climatique influence de manière très rapide la végétation, mais l’impact sur le sol est encore peu clair. Par ailleurs, tout changement de végétation a un impact sur le sol et sa dynamique. Mieux comprendre ces interactions nous permettra de faire des prévisions sur les sols et la végétation de demain. Adapter nos forêts et nos cultures au type de sol présent serait la réponse la plus pertinente, plutôt que continuer à penser qu’on peut cultiver tout partout. Mais beaucoup de questions restent encore sans réponse.

Une brochure comme celle que vient de publier le Jardin botanique peut-elle participer à une sensibilisation du grand public?
Par sa fonction, le Jardin botanique montre la diversité végétale. Pour y parvenir, des sols différents ont été recréés, de façon superficielle. Cela permet de montrer la réponse de la végétation à ces sols de natures différentes. Ainsi, même si on ne peut pas creuser pour montrer ce qui se passe sous la surface, on va le déduire en observant les plantes qui poussent.

Combien de sols différents peuvent être observés dans le cadre du Jardin botanique?
Six types de sols distincts sont mentionnés sur la carte qui figure dans la publication. Ils sont ainsi faciles à localiser. Un texte explicatif permet de comprendre les spécificités de chaque type. Le sol anthropique, celui qui a été drastiquement transformé par l’être humain et par ses activités, est aussi présenté. On pourrait le considérer comme inintéressant, mais, en milieu urbain, le sol représente un défi énorme. Les violentes intempéries de 2018 l’ont rappelé, notamment à Lausanne, la ville a besoin de sols perméables pour absorber les eaux superficielles. Et elle a aussi besoin de surfaces vertes pour atténuer la chaleur estivale. D’où un véritable casse-tête: comment densifier les centres tout en préservant leurs sols?

Vernissage et visite guidée dans le cadre de la Fête de la nature
Destinée au grand public, la brochure «Les sols» se base sur un travail pédagogique réalisé par trois étudiant·e·s de la Haute école d’ingénierie et d’architecture de Fribourg (HEIA-FR). En 2021, les spécialistes de la HEIA-FR l’ont affiné, en collaboration avec le Jardin botanique de l’Université de Fribourg. Récemment publiée, la brochure est disponible au Jardin botanique. Son vernissage est prévu dans le cadre de la Fête de la nature, qui se déroulera du 18 au 26 mai prochain. Une visite guidée du Jardin botanique sous l’angle de ses sols sera proposée par Magali Matteodo, botaniste-pédologue et collaboratrice de la HEIA-FR. Rendez-vous le 19 mai, à 18h00, près du bassin aux nénuphars. Visite en français.
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  • Site du Jardin botanique de l’Université de Fribourg
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Adventskalender 2020 #8 – Gedankenfunke von Gregor Kozlowski /alma-georges/articles/2020/adventskalender-2020-8-gedankenfunke-von-gregor-kozlowski /alma-georges/articles/2020/adventskalender-2020-8-gedankenfunke-von-gregor-kozlowski#respond Tue, 08 Dec 2020 05:00:51 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=12436 Vom 1. bis 24. Dezember schenkt Ihnen jeweils ein Mitglied unserer Universitätsgemeinschaft ein paar persönliche Worte, z.B. in Form einer selbstverfassten Kurzgeschichte, eines Essays, eines Gedichts, oder teilt Gedanken mit, welche die Person besonders bewegt haben, sie zum Lachen, Weinen und zum Philosophieren brachten … Öffnen Sie das Türchen, denn heute klopft Gregor Kozlowski an!

Ich habe ein Zitat aus dem gerade veröffentlichten Buch «Ein Leben auf unserem Planeten» von David Attenborough ausgesucht. Er ist der wohl bekannteste Tierfilmer und Naturforscher der Welt. Mit 94 Jahren zieht er die Bilanz und verdeutlicht, welchen Verlust die Natur innerhalb eines Lebens erlitten hat. Das Buch zeigt aber auch auf, wie wir Menschen unsere unglaublich vielfältige Welt vor der endgültigen Katastrophe retten können. Für uns Biologen kommen im Buch nur wenige neue Aspekte hinzu… für jeden, der/die sich bisher keine Gedanken um Biodiversitätsverlust gemacht hat, ist das Buch genau richtig.

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Calendrier de l’avent 2020 #4 – L’étincelle d’Annick Monod /alma-georges/articles/2020/calendrier-de-lavent-2020-4-letincelle-dannick-monod /alma-georges/articles/2020/calendrier-de-lavent-2020-4-letincelle-dannick-monod#respond Thu, 03 Dec 2020 16:13:12 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=12339 Du 1er au 24 décembre un membre de la communauté universitaire vous offre ses mots, un texte, un conte, un poème, une pensée qui l’a touché, ému, fait rire ou réfléchir. Ouvrez la porte, aujourd’hui c’est Annick Monod qui frappe.

L’émerveillement, c’est le fondement de la science. Pour s’en convaincre, il suffit de se plonger dans le Petit traité de philosophie naturelle, de l’Américaine Kathleen Dean Moore. Un recueil de récits brefs et ciselés qui donne envie d’aller dormir à la belle étoile dans les forêts de l’Oregon.

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«En Suisse, une plante sur trois risque de disparaître» /alma-georges/articles/2020/en-suisse-une-plante-sur-trois-risque-de-disparaitre /alma-georges/articles/2020/en-suisse-une-plante-sur-trois-risque-de-disparaitre#respond Mon, 07 Sep 2020 12:51:56 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=11394 Jusqu’en automne 2021, le Jardin botanique de l’Université de Fribourg présente l’exposition en plein air «Trésor végétal: comment sauvegarder nos plantes menacées». Interview du Professeur Gregor Kozlowski, directeur du Jardin.Ìý

Près d’un tiers des espèces de Suisse risquent de disparaître. Pourquoi certaines plantes sont-elles menacées? Que pouvons-nous faire pour les préserver? A partir du 10 septembre 2020, le Jardin botanique de l’Université de Fribourg accueille l’exposition «Trésor végétal. Comment sauvegarder nos plantes menacées» | «Botanischer Schatz. Wie man bedrohte Pflanzen vor dem Aussterben rettet». Au moyen de sept mots clés – observer, suivre, légiférer, évaluer, étudier, conserver et prédire – elle aborde ces questions de façon globale, tout en apportant des éléments de réponse au grand défi de la conservation de ce précieux patrimoine en péril. Des tirages grand format du photographe Mario Del Curto et un programme d’animations didactiques complètent cette exposition en plein air organisée en collaboration avec le et l’. A découvrir jusqu’à fin octobre 2021.

Gregor Kozlowski, une exposition sur les plantes qui disparaissent: vous nous servez encore une dose de catastrophes?
La perte de la biodiversité est un problème majeur du XXIe siècle. La situation est dramatique, mais on ne peut pas se contenter d’être négatifs. Les scientifiques doivent aider les politiques et la société à sortir de cette crise. Notre exposition présente des solutions et présente les acteurs engagés pour la sauvegarde des espèces, ici à Fribourg.

Combien d’espèces sont menacées en Suisse?
Environ 30% de la flore suisse risque de disparaître. Mais la proportion varie fortement: dans les milieux aquatiques, par exemple, ce sont 70 à 80% des espèces. Pourquoi? On a asséché les marais pour se débarrasser des moustiques, utilisé les cours d’eau pour l’électricité et les bords de lac pour les loisirs. Les zones alluviales et les tourbières ont été entièrement anéanties. Dans les forêts ou les pâturages, en revanche, la situation est moins critique.

Que fait le Jardin botanique pour y remédier?
Depuis le début des années 1980, notre équipe collabore avec les autorités locales et fédérales, puis avec InfoFlora, qui coordonne la conservation à l’échelle suisse; à ce jour, nous avons travaillé sur une vingtaine d’espèces prioritaires. Avec ses milieux très variés, des Préalpes au lac de Neuchâtel, Fribourg abrite un grand nombre d’espèces menacées. Le Nénuphar nain, par exemple, ne subsiste que dans quatre lacs en Suisse, dont deux dans le canton. Nous avons aussi les plus grandes populations de Panicaut des Alpes. On est gâtés… et stressés, car il y a beaucoup à faire!

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  • Exposition bilingue (fr/all) en plein air du 10 septembre 2020 au 31 octobre 2021. Ouvert tous les jours de 8h00 à 18h00 (novembre à mars : 8h00 à17h00). Entrée libre. Vernissage mercredi 9 septembre à 18h30 (Pavillon vert).
    de l’Université de Fribourg, ch. du Musée 10, 1700 Fribourg. 026 300 88 86 | Facebook: | Instagram:
  • Une exposition partenaire a lieu aux mêmes dates aux (VD).
  • Le catalogue de l’exposition est publié aux Editions Haupt (en fr./all.): | , de François Felber, Vincent Guerra, Sébastien Bétrisey et Gregor Kozlowski, Ed. Haupt, 112 pp, en vente au Jardin et en librairie (18 frs).
  • Cet article a été publié en juillet 2020 dans Nymphea, le Bulletin de l’.
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Les scientifiques à l’écoute des élèves fribourgeois /alma-georges/articles/2019/les-scientifiques-a-lecoute-des-eleves-fribourgeois /alma-georges/articles/2019/les-scientifiques-a-lecoute-des-eleves-fribourgeois#respond Tue, 04 Jun 2019 12:40:12 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=8569 Les robots nous remplaceront-ils? Le réchauffement climatique va-t-il provoquer la ruine des stations de ski fribourgeoises?Ìý Dans le cadre du projet «Science and You(th)», une septantaine d’élèves du cycle d’orientation du canton ont pu débattre de ces thèmes brûlants avec des chercheurs de l’Unifr et des personnalités politiques.

Il y a, chez les jeunes, des préoccupations dont on soupçonne sans peine la provenance: la peur du réchauffement climatique ou encore la maltraitance animale occupent presque au quotidien la une de nos médias. Loin d’être perméables à l’actualité, les enfants et les adolescents se posent d’innombrables questions quant à la marche du monde… et à leur avenir. Le projet «Science and You(th)» permet aux élèves de Suisse romande non seulement d’aborder ces sujetsÌý sociétaux, environnementaux et technologiques avec les meilleurs spécialistes du pays, mais aussi d’en débattre avec celles et ceux qui nous gouvernent.

La journée Science and You(th) Fribourg 2019 en images

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Retraite active et ornithologie /alma-georges/articles/2018/retraite-active-et-ornithologie /alma-georges/articles/2018/retraite-active-et-ornithologie#respond Wed, 03 Oct 2018 09:32:44 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=7217 Professeur de physique atomique d’optique quantique durant 19 années à l’Université de Fribourg, Antoine Weis a pris sa retraite fin juillet. Il nous parle de ses souvenirs et de ses projets, où la photographie, l’ornithologie, les voyages et la physique sont très présents.

Pourquoi avez-vous choisi d’étudier la physique?
J’ai fait mes écoles au Luxembourg. J’avais développé une passion pour la chimie avant qu’elle ne soit enseignée à l’école, après avoir reçu un kit de chimie à Noël. J’ai fait des expériences, mon laboratoire s’est agrandi et je voulais devenir chimiste. J’avais lu un article sur la synthèse de la molécule de la vitamine B12 – contenant une centaine d’atomes – par le Professeur Eschenmoser à Zurich. J’étais fasciné que l’esprit humain puisse inventer des méthodes pour réaliser ceci. De là est né mon désir d’aller étudier la chimie au Poly de Zurich. Puis vint la grande déception avec de mauvais cours de chimie au gymnase. La chance d’avoir un professeur de physique extraordinaire m’a fait découvrir la beauté de cette branche et j’ai fini par m’inscrire en physique à l’EPFZ. A l’époque, il n’y avait pas d’université au Luxembourg. Après mon diplôme, le Poly m’a offert un poste de doctorant.

Quels domaines de recherche vous passionnent particulièrement?
Ce qui m’a toujours passionné, c’est le challenge de mesurer ce qui ne parait pas mesurable. Détecter des phénomènes ultra-faibles, des processus en principe interdits par les lois de la nature et d’en faire des mesures de précision. J’étais parti pour devenir un physicien des particules élémentaires et le hasard a voulu que mon directeur de thèse, le Professeur Telegdi, se soit lancé dans une expérience de physique atomique par des méthodes de spectroscopie laser à très haute résolution. Durant ma thèse, je suis devenu un spécialiste de cette discipline.

Quels sont les moments forts de votre carrière scientifique?
Mon premier grand succès à Zurich a été d’observer ce qui était à l’époque la transition optique la plus faible jamais détectée dans un atome. Après 18 années à l’EPFZ, j’ai choisi d’aller à l’Institut Max-Planck d’optique quantique à Garching en Allemagne en tant que collaborateur scientifique. C’était un poste permanent de rêve pour faire uniquement de la recherche pure, sans trop de devoirs d’administration et d’enseignement. J’ai poursuivi mes études d’effets magnéto-optiques non linéaires initiées à l’EPFZ, un domaine qui est devenu le fil rouge dans ma carrière scientifique.

J’ai aussi lancé un nouveau domaine de recherche très spécialisé, né d’une idée de mon collègue et ami russe Sergei Kanorski. Ensemble, nous avons développé la spectroscopie d’impuretés atomiques et moléculaires implantées dans des matrices quantiques, en l’occurrence de l’hélium (4He) superfluide et de l’4He cristallin, expériences conduites à une température de 1.5 degré au-dessus du zéro absolu, soit autour de −272 °C.

J’ai commencé à enseigner à l’Université de Munich, où j’ai passé mon habilitation en 1996. La même année, je suis devenu professeur à l’Université de Bonn, puis, en 1999 vint l’appel à un poste de professeur ordinaire à l’Université de Fribourg.

Et vos souvenirs des 19 années en tant que professeur de physique atomique et d’optique quantique à l’Université de Fribourg?
La commission de structure de 1999 avait décidé d’établir une nouvelle direction de recherche (physique atomique et optique quantique) à l’Unifr ce qui m’a permis d’établir ce domaine à Fribourg. A mon très grand regret, ce domaine qui, je pense, a bien fait connaître Fribourg dans le monde, va disparaître après ma retraite. Mon équipement expérimental part vers Berlin, Jena, Belgrade, Bâle, Plovdiv et Saint-Pétersbourg, où mes anciens collaborateurs et collègues assureront le suivi et la survie de ce que nous avons semé à Fribourg.

A part les expériences sur les matrices d’hélium, mes activités à Fribourg étaient centrées sur le développement et des applications de la magnétométrie atomique, c’est-à-dire de la mesure très sensible de champs magnétiques ultra-faibles. En bref, le champ magnétique influence les propriétés des atomes et ces propriétés altérées sont détectées par des méthodes de spectroscopie laser.

A quelques pas de son laboratoire, Antoine Weis pouvait goûter – en miniature – à sa passion pour la nature.

Depuis une quinzaine d’années, je suis membre d’une collaboration internationale, regroupant une cinquantaine de scientifiques, qui conduit une expérience à l’Institut Paul Scherrer (PSI). Elle cherche à détecter si, à l’intérieur du neutron (constituant des noyaux atomiques), les charges positives et négatives sont légèrement séparées les unes des autres. Une telle séparation (on parle d’un moment dipolaire électrique) violerait des symétries fondamentales et permettrait de comprendre l’absence d’antimatière dans l’univers. Il est généralement admis qu’au moment du big bang, matière et antimatière étaient formées à quantités presque égales, avec un minime excès de matière. Les quantités égales de matière et d’antimatière se sont annihilées en produisant de la lumière, détectée aujourd’hui comme fond diffus cosmologique. L’excès de matière constitue notre univers d’aujourd’hui. La raison du petit surplus initial n’est toujours pas comprise et l’expérience du PSI pourrait aider à élucider ce mystère. La contribution de mon groupe était le développement d’un réseau de magnétomètres ultrasensibles permettant de contrôler de manière ultraprécise le champ magnétique utilisé dans l’expérience.

En parallèle, nous avons démontré qu’un réseau de magnétomètres permet d’enregistrer des cartes dynamiques du champ très faible produit par le battement du cœur humain, expérience qui nous a valu de nombreuses reconnaissances au niveau mondial.

Un de mes dadas était de développer des expériences de démonstration permettant de visualiser la physique quantique. Une quinzaine de nos modules qui démontrent la dualité onde-corpuscule de la lumière sont installés dans différentes universités et collèges en Suisse, en Allemagne et en Bulgarie.

Pourriez-vous faire une brève rétrospective du département de physique à l’Unifr durant ces vingt dernières années?
J’ai passé 19 très belles années à Fribourg. Comparé à d’autres universités à l’étranger j’ai pu profiter de l’aisance financière des universités suisses, ce qui m‘a permis de réaliser tous mes rêves expérimentaux.

J’ai cependant souffert de la petite taille de l’université, de la faculté et du département. Premièrement, cela implique que les professeurs doivent s’engager dans des tâches administratives (troisième pilier d’un professeur, à côté de l’enseignement et de la recherche) plus nombreuses que dans une plus grande institution. Deuxièmement, le petit nombre d’étudiants en physique implique des difficultés pour organiser la relève scientifique (par des étudiants locaux) dans des projets de longue haleine. Tout comme mes collègues, j’ai donc été forcé de recruter des collaborateurs autour du monde: mon «équipe finale» était composée de deux Russes, d’un Serbe, d’un Chinois, d’un Allemand et d’un Tessinois.

Je me suis aussi beaucoup investi dans des collaborations scientifiques internationales, surtout avec des collègues de pays nettement plus défavorisés, tels que la Russie, la Bulgarie, la Serbie, l’Arménie et la Lettonie.

Quelles sont vos passions à côté de la physique?
Les voyages dans les tropiques, surtout en Asie, avec mon épouse, notre passion pour les oiseaux et la mienne pour la photographie. Depuis quelques années, nous organisons nos voyages autour des oiseaux et nous passons nos week-ends à les observer dans les réserves naturelles suisses.

Et vos projets à la retraite?
Ma vraie retraite ne débutera pas avant octobre, comme j’ai encore des labos à vider et que je pars comme invité à un congrès en Sibérie. Pour le moment, je n’ai fait que passer ma présence au département de 150% à 100%. Mon Opus Magnum sera la rédaction d’un traité sur la lumière polarisée et les atomes polarisés. Mon successeur m’a laissé un espace pour continuer des expériences en vue d’illustrations.

Côté privé, la nouvelle liberté de la retraite nous permettra de pouvoir partir en voyage à n’importe quel moment de l’année et de combler notre manque en activités culturelles (festivals, musées, expositions, cinéma, théâtre, etc.). Enfin, mes disques durs contiennent à peu près 100’000 photos qui attendent d’être triées et traitées.

Biobox

Antoine Weis est professeur émérite de l’Université de Fribourg depuis août 2018. Passionné à la fois par la création de l’univers et les mesures de l’infiniment petit, le Luxembourgeois a notamment développé des magnétomètres atomiques à Fribourg. Il a débuté sa carrière scientifique à l’Ecole polytechnique fédérale de Zurich (EPFZ), avec un doctorat en physique atomique. En 1985, sa thèse est récompensée par la médaille d’argent, la plus haute distinction de l’EPFZ. Durant ses 18 années au Poly de Zurich, Antoine Weis se spécialise dans l’étude d’effets magnéto-optiques non linéaires et la spectroscopie laser à très haute résolution. En 1990, il reçoit une offre pour un poste de collaborateur scientifique à l’Institut Max-Planck d’optique quantique à Garching en Allemagne. Parallèlement, le physicien enseigne à l’Université de Munich, où il passe son habilitation en 1996. La même année, il devient professeur associé à l’Université de Bonn. C’en en 1999 qu’il est nommé professeur ordinaire de physique atomique et d’optique quantique à l’Unifr, un nouveau domaine qu’il établit à Fribourg. Avec son groupe de recherche, il développe des magnétomètres atomiques ultrasensibles, notamment pour une expérience scientifique de l’Institut Paul Scherrer (PSI) à Villigen (AG). Antoine Weis est membre d’une collaboration scientifique internationale au PSI depuis une quintaine d’années. Il restera dans le comité du PSI après sa retraite.

 

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  • du Professeur Weiss (par nombre de citations)
  • Sa
  • Ses
  • Photo de une: Katja Remane

 

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Problematische Arten mit natürlichen Feinden bekämpfen /alma-georges/articles/2018/problematische-arten-mit-naturlichen-feinden-bekampfen /alma-georges/articles/2018/problematische-arten-mit-naturlichen-feinden-bekampfen#respond Thu, 23 Aug 2018 07:01:34 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=6935 Vom 26. bis 31. August findet in Engelberg ein internationales Symposium zur biologischen Bekämpfung invasiver Pflanzen statt. Dazu einige Fragen an Keynote-Speaker und Mitorganisator Heinz Müller-Schärer von der Universität Freiburg.

Herr Müller-Schärer, Sie sind Mit-Organisator einer Tagung über die biologische Bekämpfung invasiver Pflanzen. Worum geht es da?
Von den Pflanzenarten, die wir in der Schweiz haben, sind 20 Prozent eingewandert. Ein Prozent, d.h. ca. 40 Arten machen Probleme. Das heisst, sie sorgen etwa für gesundheitliche Probleme, Ernteausfälle oder reduzieren die Biodiversität, weil sie einheimische Arten verdrängen. Die Frage ist: Wie bekämpft man diese problematischen Arten? Sie können das mechanisch machen: durch Ausreissen, Mähen oder Abbrennen. Das ist aber ein riesiger Aufwand und kaum praktikabel. Sie können chemisch mit Herbiziden gegen problematische Pflanzen vorgehen, was aber aus guten Gründen meist verboten und viel zu teuer ist. Die dritte Variante ist die biologische Bekämpfung durch den Import ihrer natürlichen Feinde aus dem Herkunftsgebiet. Dafür kann man aber natürlich nicht irgendeinen Fressfeind nehmen. Bevor man das tut, muss sichergestellt sein, dass der Feind nur diese Pflanze bekämpft und nicht selber für neue Probleme sorgt.

Können Sie das an einem Beispiel zeigen?
Zuerst muss ich sagen, dass wir in der Schweiz noch nie eine Art importiert haben, um eine andere zu bekämpfen. Wie das funktionieren könnte, haben wir aber in den letzten Jahren sehr gut anhand der Ambrosia-Pflanze und des Blattkäfers Ophraella communa studieren können. Ambrosia ist ein äusserst unangenehmes Unkraut. Es ist ein Ackerunkraut in verschiedenen Kulturen und sorgt bei vielen Menschen für allergische Reaktionen bis zu Asthma. Und dafür reicht bereits eine halb so grosse Pollenkonzentration, wie beispielsweise bei Birken- oder Gräserpollen. Wir haben kürzlich errechnet, dass sich die zur Zeit Gesundheitskosten durch Ambrosia-Pollen in Europa aktuell auf 9 Milliarden Euro jährlich belaufen. Dies, weil die Leute sich Medikamente kaufen müssen oder am Arbeitsplatz ausfallen.

In den letzten Jahren ist aber auch der Ophraella-Käfer hier aufgetaucht, der, wie auch die Ambrosia, aus Nordamerika stammt. Zunächst vor allem in der Gegend des Flughafens Milano-Malpensa und im Tessin. Und dieser Käfer frisst Ambrosia, und wie! Wir wussten aber ehrlich gesagt zuerst nicht, ob wir uns darüber freuen sollten.


Ophraella-communa-Käfer knabbert an einer Ambrosia-Pflanze.

Warum?
Wir hatten schon nach natürlichen Feinden der Ambrosia gesucht, hatten diese Ophraella-Art aber nicht auf unserer Liste, denn sie findet auch Sonnenblumen schmackhaft. Also haben wir über die letzten 4 Jahre eine Reihe von Wirtsspezifitäts-Untersuchungen in unserer Quarantäne an der Universität Freiburg, aber auch im Feld in Norditalien durchgeführt – und wir wurden positiv überrascht. Am meisten Ophraella-Käfer gibt es im Herbst – dann, wenn auch Ambrosia blüht. Die Sonnenblumen hingegen werden schon im August geerntet und der Schaden ist minimal und nicht relevant.

Ophraella hat sich nun schon bis nach Kroatien und Slowenien ausgebreitet. Wir haben berechnet, dass es mit einer aktiven Verbreitung des Käfers in Europa 2.6 Millionen weniger Allergie-Patienten geben könnte, wodurch sich Kosten von rund 1.7 Milliarden Euro pro Jahr einsparen liessen. Das zuständige Ministerium in Frankreich hat bereits reagiert und beschlossen: sollte der Käfer auf natürlichem Weg nach Frankreich einwandern, soll nichts unternommen werden, um die Spezies zu bekämpfen.

Wie wichtig ist nun diese Tagung in Einsiedeln?
Sehr. Es werden ca. 250 Forschende aus 35 Nationen anwesend sein. Und diese neuen Arten kommen ja immer von irgendwo her! Das heisst, jemand am anderen Ende der Welt hat Erfahrungen mit dieser Art, weiss, wie sie sich dort verhält und von wem sie gefressen wird. Unsere Arbeit ist also immer international. Ausserdem kümmern sich die Arten wenig um Landesgrenzen. In Nordamerika müssen sich drei Regierungen einig sein, um griffige Regeln für einen ganzen Kontinent zu erlassen. In Australien und China sogar nur eine. Im stark fragmentierten Europa ist zu hoffen, dass sich die Zusammenarbeit noch weiter verbessert, denn nur so können die Probleme, welche einige Arten verursachen, koordiniert und wirksam bekämpft werden – hoffentlich bald auch mit ihren natürlichen Feinden.

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