Kinder – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Fri, 16 May 2025 20:32:34 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Ask A Scientist: Kann künstliche Intelligenz schlauer als der Mensch sein? /alma-georges/articles/2025/ask-a-scientist-kann-kunstliche-intelligenz-schlauer-als-der-mensch-sein /alma-georges/articles/2025/ask-a-scientist-kann-kunstliche-intelligenz-schlauer-als-der-mensch-sein#respond Wed, 14 May 2025 09:47:15 +0000 /alma-georges?p=22300 Die Alma&Georges-Serie «Ask A Scientist» richtet sich nicht nur an Kinder, sondern an alle wissenshungrigen Menschen, die gerne neugierig nachfragen und Phänomenen auf den Grund gehen. In jedem Beitrag stellt eine junge Person oder Familie eine wissenschaftliche Frage – und unsere Prof(i)s liefern die Antwort. 

Familie Fasel fragt: Kann künstliche Intelligenz schlauer als der Mensch sein?

Liebe Familie Fasel

Das ist eine sehr tiefe und wichtige Frage, die uns Forscher_innen immer noch beschäftigt. Sagen wir doch zuerst, was wir mit Intelligenz meinen. Wenn wir von Intelligenz reden, meinen wir, dass eine Person die Fähigkeit hat, Probleme zu lösen und aus Erfahrungen zu lernen. Für sich genommen sind dies Eigenschaften, die eine Künstliche Intelligenz (KI) auch erfüllt. Beispielsweise gibt es schon heute eine KI, die besser Schach spielt als der Mensch. Es gibt auch bereits einige KIs, die schwierige Rechenaufgaben schneller und sorgfältiger als Menschen lösen. Und nicht zuletzt gibt es auch KIs, die grosse Mengen an Informationen viel schneller als jeder Mensch verarbeiten können, zum Beispiel, wenn es um Suchergebnisse im Internet geht.

In bestimmten Bereichen gibt es daher schon heute KIs, die schlauer als wir Menschen sind. Aber vielleicht sollte man eher sagen, dass diese KIs in ihren Aufgaben besser als Menschen sind. Das macht sie aber nicht unbedingt schlauer, denn zu Intelligenz gehört ja auch die Fähigkeit, neue Informationen zu verarbeiten und sich daran anzupassen. Eine KI, die sehr gut Schach spielt, kann beispielsweise nicht auch noch gut rechnen. Im Gebiet des «Maschinellen Lernens» sind wir Forscher_innen sehr daran interessiert, immer bessere KIs zu bauen. Ob einige davon aber wirklich intelligent sind oder sein werden, das heisst, ob sie auch die Fähigkeit haben, sich an neue Situationen anzupassen, ist eine strittige Frage. Heute sieht es noch nicht danach aus, denn Intelligenz ist ein sehr kompliziertes Thema. Wenn wir in die Zukunft schauen, wird es wohl schon irgendwann KIs geben, die intelligenter als wir Menschen sein könnten. Es ist allerdings noch nicht absehbar, wann dies erfolgen wird. Trotz der grossen und tollen Fortschritte, die wir in viele Gebieten machen, scheint «echte» Künstliche Intelligenz noch sehr weit entfernt.

Angesichts von Anbietern wie OpenAI (ChatGPT) sollten wir vielleicht noch kurz über die sogenannten «Large Language Models» (grosse Sprachmodelle) reden. Diese Modelle sind sehr gut darin, eine Konversation mit Menschen zu führen und Fragen zu beantworten. Sie mögen daher sehr «intelligent» erscheinen, aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass diese Modelle – trotz aller technischen Feinheiten – noch nicht in der Lage sind, frei zu denken, wie ein Mensch das tun kann. Stattdessen sind solche Modelle darauf trainiert, möglichst wohlklingende Antworten zu geben. Im Gegensatz zum Menschen haben sie jedoch keine Vorstellung davon, was «wahr» oder «richtig» ist. Stattdessen geben sie nur das wieder, was in den Daten steckt. Ob richtig oder falsch, spielt dabei leider gar keine Rolle. Da sind wir Menschen hoffentlich anders.

Liebe Grüsse,

Bastian Grossenbacher-Rieck

Unsere Fachperson

Bastian Grossenbacher ist Professor für Maschinelles Lernen an der Universität Freiburg, wo er die Forschergruppe «AIDOS Artificial Intelligence for Discovering Obscured Shapes» leitet.

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Abenteuer Robotik /alma-georges/articles/2023/abenteuer-robotik /alma-georges/articles/2023/abenteuer-robotik#respond Fri, 20 Oct 2023 09:53:17 +0000 /alma-georges?p=19051 Die Kinder-Uni bietet eine spannende Möglichkeit für junge Schüler_innen, wissenschaftliche Themen spielerisch zu entdecken und zu lernen. In interaktiven Vorlesungen und Workshops erhalten sie altersgerechte Einblicke in verschiedenste Wissensgebiete, von Biologie über Geschichte bis hin zu Technologie. Unter der Aufsicht von Wissenschaftler_innen haben die Kinder diesmal im Rahmen der «Wissenschaft zum zVieri» gelernt, Roboter zu programmieren, elektronische Schaltkreise zu bauen und dabei viel Spass zu haben!

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Ask A Scientist – Erfindungen des Mittelalters /alma-georges/articles/2022/ask-a-scientist-erfindungen-des-mittelalters /alma-georges/articles/2022/ask-a-scientist-erfindungen-des-mittelalters#respond Thu, 20 Jan 2022 09:00:24 +0000 /alma-georges?p=15144 Die neue Alma&Georges-Serie «Ask A Scientist» eignet sich nicht nur für Kinder, sondern für alle Wissenschaftsbegeisterte, die gerne Dingen auf den Grund gehen. In jedem Artikel stellt ein junger Mensch eine wissenschaftliche Frage, die unsere Prof(i)s beantworten müssen.

Fabian (12 Jahre) fragt: Welche Erfindungen im Mittelalter sind noch heute im Gebrauch? Es antwortet Hans-Joachim Schmidt, Professor für mittelalterliche Geschichte am Departement für Geschichte.
In der Zeit vor 1800, als die industrielle Revolution in Europa begann, gab es nur wenige technische Erfindungen. Technik war im Mittelalter keine eigenständige Wissenschaft. Oft wurde das Wissen von Produktionsverfahren geheim gehalten. Dennoch wurden auch im Mittelalter neue Verfahren und Gegenstände erfunden, die bis heute in Gebrauch sind. Dies hing damit zusammen, dass im Mittelalter Arbeit und die Kenntnisse des Arbeitens zunehmend wertgeschätzt wurden.

Erfindungen entstanden fast nie durch Forschungen, sondern durch die Praxis der Arbeit. Deswegen kennt man auch selten die Namen von Erfinder_innen.

Wassermühlen waren auch in der Antike schon bekannt, wurden aber im Mittelalter vermehrt eingesetzt, allein schon deswegen, weil die billige Arbeitskraft von Sklav_innen fast nicht vorhanden war. In den Gebieten, in denen es keine starken Fliessgewässer gab, vor allem in den Niederlanden und in Norddeutschland, benötigte man aber eine andere Energiequelle: den Wind. Mit den neu erfundenen Windmühlen wurden u.a. auch Pumpen angetrieben, um Wasser aus tiefgelegenen Feldern zu schöpfen, damit sie überhaupt erst bewirtschaftet werden konnten.

Eine andere Erfindung gelang um das Jahr 1300: Die Brille. Grosse Fortschritte in der Glasherstellung und in der Optik während des 13. Jahrhunderts waren die Voraussetzungen. Prisma und Linse wurden untersucht und hergestellt. Das geschliffene Glas der Brille bündelte das Licht und korrigierte Sehschwächen.

Bei einer Erfindung kennen wir den Namen des Erfinders: Johannes Gutenberg aus Mainz erfand um das Jahr 1450 den Buchdruck mit beweglichen Lettern. Die Lettern konnten immer wieder neu im Setzkasten zusammengesetzt werden, dies aber unter der Voraussetzung, dass sie aus einer strapazierfähigen Metallmischung bestanden. Sie zu finden, war die wichtigste Leistung von Gutenberg. So war die massenhafte Herstellung von Texten und Büchern möglich. Es war nicht mehr notwendig, dass mühsam jedes einzelne Buch abgeschrieben werden musste. Viele Menschen konnten sich daher den Kauf von Büchern leisten.

Im Mittelalter (wie schon in der Antike) war es ein gesichertes und selbstverständliches Wissen, dass die Erde eine Kugel ist. Kurz vor 1500 hat Martin Behaim in Nürnberg erstmals einen Erdglobus hergestellt. Amerika war noch nicht dargestellt. Zuvor gab es an mehreren Orten der Welt bereits Globen, auf die die Sicht auf Himmelskörper eingetragen war. Mit dem Erdglobus gewann man bessere Kenntnis von der Welt und von grossen Entfernungen.

In Nürnberg wurden zu dieser Zeit Taschenuhren erfunden, die sogenannten « Nürnberger Eier ». Anders als bei den Turmuhren, die durch die Erdanziehung von Gewichten angetrieben sind, wurden nun Metallspiralen eingesetzt, um die Zeiger in Gang zu setzen. So konnte man die Geräte zur Zeitmessung mit sich tragen und war nicht darauf angewiesen, auf eine nahe Turmuhr zu schauen.

Nur selten wurden im Mittelalter Erfinder wertgeschätzt. Aber sie trugen dazu bei, dass technische Fertigkeiten sich entwickelten und zu Neuerungen führten.

Unsere Person vom Fach
Prof. Hans-Joachim Schmidt ist Historiker zur Geschichte des Mittelalters. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Stadtgeschichte, die Kirchengeschichte und die Geschichte politischer Konzepte.
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