Droit – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Fri, 04 Apr 2025 14:44:54 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Wissenschaft zum Zvieri – Migration /alma-georges/articles/2025/wissenschaft-zum-zvieri-migration /alma-georges/articles/2025/wissenschaft-zum-zvieri-migration#respond Fri, 04 Apr 2025 14:43:48 +0000 /alma-georges?p=22160 Bei der «Wissenschaft zum Zvieri» an der Uni Freiburg tauchen Kinder in komplexe Themen ein – ganz auf Augenhöhe mit der Wissenschaft. Dieses Mal ging’s um Migration, Staatsangehörigkeit und grosse Fragen wie: Wo darf ich eigentlich leben? Und was brauche ich dafür? Die Kinder haben zugehört, gefragt, gelernt … und am Schluss natürlich auch Zvieri gegessen.

Hören Sie rein!

 

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Zwischen Regulierung und Meinungsfreiheit: Wie Plattformen die Demokratie herausfordern /alma-georges/articles/2025/zwischen-regulierung-und-meinungsfreiheit-wie-plattformen-die-demokratie-herausfordern /alma-georges/articles/2025/zwischen-regulierung-und-meinungsfreiheit-wie-plattformen-die-demokratie-herausfordern#respond Thu, 06 Mar 2025 15:40:54 +0000 /alma-georges?p=22024 Online-Plattformen wie X, TikTok oder YouTube beeinflussen zunehmend die öffentliche Debatte – und damit auch die Demokratie. Doch wie weit darf Regulierung gehen, ohne die Meinungsfreiheit zu gefährden? Unsere Expert_innen Anna Jobin und Manuel Puppis sprechen über die Herausforderungen der Plattform-Ökonomie, algorithmische Macht und mögliche Alternativen.

Vermehrt wird darüber diskutiert, welche Gefahren Online-Plattformen wie X, TikTok oder YouTube für die Demokratie mit sich bringen. Ob und wie sie reguliert werden sollen ist aber hoch umstritten. Warum löst das Thema so heftige Reaktionen aus (siehe Shitstorm bei Nationalrätin Meret Schneider)?
Puppis: Wie viel Regulierung wünschbar und nötig ist, ist in der Politik immer umstritten. Wenn es um das Thema Kommunikation geht, gilt das umso mehr. Denn die Regulierung von Medien und Plattformen berührt unmittelbar Fragen von Meinungsäusserungs- und Medienfreiheit, weshalb besondere Vorsicht geboten ist. Kommt hinzu: Das Internet ist ein globales Netzwerk, womit auch unterschiedliche Rechtsauffassungen aufeinanderprallen. In Europa ist die Rechtslage klar: Einschränkungen der Meinungsäusserungsfreiheit sind erlaubt, wenn dies der Wahrung berechtigter öffentlicher Interessen dient. Auf dieser Grundlage können Nationalstaaten Inhalte wie Hassrede, grausame Gesamtdarstellungen oder extreme Pornographie für illegal erklären. Und daran müssen sich auch Plattformen halten, doch sind sie der Aufgabe meistens nicht gewachsen. Noch schwieriger ist es bei legalen, aber potenziell schädlichen Inhalten, wie beispielsweise Desinformation. Dort setzen Plattformen in Eigenregie Regeln auf und löschen Inhalte oder sperren Nutzerkonten. Beschwerden gegen Entscheidungen sind kaum möglich. Da stellt sich schon die Frage, ob US-amerikanische oder chinesische Plattformen darüber entscheiden sollen, was in der Schweiz gesagt werden darf und was nicht.

Jetzt geht es aber nicht nur um Inhalte. Algorithmen entscheiden zunehmend darüber, welche Informationen Nutzer_innen sehen. Gibt es Strategien, wie Nutzer_innen sich dagegen wehren können?
Puppis: In der Tat ist es ein Problem, dass Plattformen mit ihren Algorithmen darüber entscheiden, welche Inhalte von welchen Anbieter_innen welchen Nutzer_innen angezeigt werden und welche nicht. Damit nehmen Plattformen ähnlich wie Medienkonzernen Einfluss auf die Meinungsbildung.

Jobin: Im Zeitalter des digitalen Informationsüberflusses geht es nicht ohne Sortierung und Priorisierung von Inhalten. Nutzende beeinflussen dies zum Teil aktiv, indem sie der Plattform signalisieren, welche Inhalte sie bevorzugen, aber auch passiv durch ihr Klick- und Konsumverhalten. Die sogenannte Digitale Selbstverteidigung gibt Einzelnen zwar hilfreiche Tipps, wie man weniger getrackt wird. Letztlich aber optimieren diese algorithmischen Systeme aber für Plattformprofite, oder sonstige Ziele ihrer Besitzer_innen, und nicht nach demokratischen oder publizistischen Prinzipien.

Puppis: Deshalb wäre es auch nötig, dass wir über nicht-kommerzielle Alternativen zu den bestehenden Plattformen nachdenken, die nach den Regeln der Schweizer Demokratie funktionieren. Denn kommerzielle Plattformen haben keinerlei Anreize, andere als ihre eigenen unternehmerischen Interessen zu verfolgen. Hinzu kommt, dass diese Konzerne über grosse Marktmacht verfügen, die sie auch missbrauchen können.

Oft wird betont, dass auch Medien- und Digitalkompetenz der Bevölkerung eine Rolle spielt. Welche konkreten Massnahmen wären hier sinnvoll? Reicht es aus, wenn Nutzer_innen «medienkompetenter» werden, oder braucht es strukturelle Veränderungen?
Jobin: Medien- und Digitalkompetenzen sind essenziell. Sie reichen jedoch allein nicht aus, die grundlegenden Probleme zu lösen, da die Gestaltungsmacht fast unilateral bei ein paar wenigen Plattformen liegt. Neben der Förderung individueller Fähigkeiten zum kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien sind deshalb auch strukturelle Veränderungen notwendig. Dazu braucht es Regulierung, beispielsweise als Gegengewicht zu monopolistischen Dynamiken, zum Schutz vor exzessiver Datensammlung sowie zur Schaffung unabhängiger Infrastrukturen. Nur so können Bürgerinnen und Bürger in einer digitalen Welt auch wirklich mündig handeln.

Ist es nicht illusorisch, wenn die Schweiz Plattformen zu regulieren versucht? Werden die Schweiz und Europa dadurch nicht eher vom Rest der Welt abgehängt?
Jobin:
Die Schweiz steht nicht allein in ihrem Bestreben, Plattformen zu regulieren. Die Europäische Union hat mit dem Digital Services Act (DSA) und dem Digital Markets Act (DMA) bereits umfassende Regelwerke geschaffen. Nationale Regulierung ist daher nicht illusorisch, sondern ein notwendiger Schritt, um den monopolistischen Einfluss grosser Plattformen zu begrenzen und Innovation zu fördern. Internationale Koordination bleibt dabei wünschenswert, aber auch auf nationaler Ebene gibt es Handlungsspielraum.

Ist Regulieren nicht hochpolitisch? Können wir den Regulierungsprozess demokratisieren, ausgewogen gestalten? Wie soll das gehen?
Puppis:
Aus der Forschung wissen wir: Nicht zu regulieren ist genauso politisch wie zu regulieren. Die entscheidende Frage lautet: Wer profitiert vom Verzicht auf Regulierung oder von der Einführung bestimmter Regulierung? Geht es um die Wahrung des öffentlichen Interesses oder um die Bedienung der Spezialinteressen weniger Akteure? Und natürlich verfügen nicht alle Akteure über gleich viel Einfluss in der Politik. Plattformen sind deutlich mächtiger als NGOs. Den Medien kommt deshalb eine wichtige Rolle zu, diese Prozesse zu beleuchten.

Viele Forschende und Hochschulen nutzen soziale Medien, um ihre Forschungsergebnisse zu kommunizieren. Angesichts der aktuellen Entwicklungen bei Meta und X: Welche Herausforderungen sehen Sie für die Wissenschaftskommunikation auf diesen Plattformen? Sollten Hochschulen alternative Kanäle fördern? Haben Sie Favoriten (Mastodon, Bluesky etc.)?
Jobin: Bisherige Tendenzen verstärken sich zunehmend. Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen allgemein zeigen schon seit einigen Jahren Leadership, indem sie in wissenschaftliche Kommunikationsinfrastruktur investieren wie Repositories, Scholar-led Publishing, Open Source Plattformen. Die Association of Internet Research AoIR beispielsweise hat für ihre Mitglieder eine Mastodon-Instanz geschaffen, was ich sehr schätze.

Puppis: Das Umfeld auf X erlebe ich mittlerweile als toxisch. Gehaltvolle Diskussionen kommen keine mehr zustande; Beiträge haben nur noch eine geringe Visibilität. Unterdessen bin ich vor allem auf Bluesky aktiv, weil dort eine kritische Masse an interessanten Menschen aus Wissenschaft, Politik und Medien erreicht wurde. Mit Blick auf die Probleme von Plattformen verfolgt aber Mastodon mit seinem föderierten Netzwerk den demokratiepolitisch richtigen Ansatz.

Unsere Expert_innen

Anna Jobin ist Oberassistentin am interfakultären Institut Human-IST. Sie forscht zu den gesellschaftlichen und ethischen Aspekten von Künstlicher Intelligenz. Manuel Puppis ist Professor für Medienstrukturen und Governance am Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung DCM. In seiner Forschung interessiert er sich für Medienpolitik und die Digitalisierung von Öffentlichkeit in vergleichender Perspektive. Anna Jobin ist Präsidentin, Manuel Puppis Vizepräsident der Eidgenössischen Medienkommission (EMEK), die den Bundesrat berät.

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«Je défends une approche féministe du droit» /alma-georges/articles/2025/je-defends-une-approche-feministe-du-droit /alma-georges/articles/2025/je-defends-une-approche-feministe-du-droit#respond Wed, 15 Jan 2025 11:51:44 +0000 /alma-georges?p=21901 Sa thèse de droit lui a valu le prix Genre 2024 décerné lors du dernier Dies Academicus. Sofia Elisabetta Balzaretti y défend l’idée que le droit peut contribuer à façonner une société plus égalitaire et sans sexisme. Avec un talent certain de la vulgarisation, elle s’en explique dans nos colonnes.

Sofia Elisabetta Balzaretti (2ème depuis la droite)

Vous avez décroché le prix Genre qui vous a été remis à l’occasion du Dies Academicus. Qu’est-ce que cela vous fait?
Je suis très honorée de recevoir ce prix, mais je suis également ravie de pouvoir le partager avec d’autres chercheuses. Cette reconnaissance témoigne d’un intérêt croissant pour les questions de genre, et de l’objectif d’en faire un véritable sujet scientifique. Il me semble crucial de montrer que nous juristes réfléchissons aussi à cette question à partir de notre discipline.

Comment et pourquoi avez-vous décidé de vous pencher sur «l’épineuse et importante question de l’égalité entre les sexes» dans votre thèse de doctorat?
Tout d’abord, en tant que juriste, je m’intéresse aux questions d’égalité, aux droits fondamentaux et à la protection des droits «de l’homme» au niveau international et suisse. Mon intérêt pour la philosophie du droit a également joué un rôle – une thèse en droit offre cette merveilleuse opportunité d’explorer en profondeur les aspects théoriques.
Ensuite, en tant que femme et féministe convaincue, je savais qu’il y avait des idées à rassembler et la possibilité de réfléchir au droit et à la théorie du droit à partir de mon expérience «située» de femme, sans entrer dans une logique identitaire que je ne cautionne d’ailleurs pas. J’ai également pu mûrir et évoluer, grâce à l’accompagnement doctoral d’excellente qualité que j’ai reçu à l’Université de Fribourg. En écho à la thématisation et à l’intérêt croissant pour le sujet ces derniè°ù±ðs années, l’inspiration n’a cessé de grandir.

Est-ce une thèse militante?
Si l’on comprend le militantisme comme une action visant à défendre une cause, alors effectivement, ma thèse a une dimension militante, puisque je défends une approche féministe du droit. Cependant, la posture juridique elle-même, le «plaidoyer» des juristes, est toujours normative. Même un sujet qui semble neutre est en réalité un plaidoyer pour une conception particuliè°ù±ð du droit. Tout est intrinsèquement politique, y compris la maniè°ù±ð dont les règles de droit sont conçues et interprétées. Il existe plusieurs théories du droit et il est évident que la théorie féministe du droit est fortement influencée par les mouvements sociaux féministes, ce qui lui donne probablement une teinte plus militante. En revanche, et pour plaisanter, je ne suis pas sûre que les militantes «du terrain» seraient d’accord avec moi, vu que je m’inscris dans l’orthodoxie juridique dominante en devenant docteure en droit.

Dans quelle mesure le droit, aujourd’hui, est imprégné de sexisme ? Pourriez-vous citer des exemples?
Dans beaucoup de systèmes juridiques, les femmes n’ont acquis la pleine reconnaissance de leurs droits civils que très récemment et, dans certains pays, la lutte pour l’égalité juridique n’est pas terminée. L’histoire du droit a longtemps été marquée par des pratiques qui excluaient les femmes des sphè°ù±ðs de décision et de participation à la vie publique, ce qui a profondément modelé la maniè°ù±ð dont le droit et le démocratie sont structurées aujourd’hui.

En droit comparé, on peut aussi observer ces disparités. Par exemple, la définition de la violence domestique ou du harcèlement sexuel varie largement d’un pays à l’autre. Cette conception biaisée reflète une vision patriarcale du droit, où certaines formes de violence sont minimisées, voire justifiées, ce qui contribue à invisibiliser l’expérience des femmes, à les considérer comme des «citoyennes de seconde zone».

Vous écrivez que le droit ne protège pas assez les femmes contre toutes les formes de sexisme? Pour quelles raisons?
Le sexisme n’est pas seulement une question d’atteinte isolée à des droits individuels, mais une idéologie profondément ancrée, soutenue par un «continuum des violences». Ce n’est pas uniquement une question de lois insuffisantes, mais de structures sociales et institutionnelles qui perpétuent ce sexisme. Parfois, ce n’est pas qu’il n’y a pas de lois en place, mais il existe des défaillances étatiques importantes dans la mise en oeuvre réelle de l’égalité; une non prise en compte des récits et témoignages des femmes en tant que victimes de violences sexuelles est un exemple.

Pire, vous affirmez que le droit peut contribuer au sexisme! De quelle façon?
Le droit peut, en effet, contribuer au sexisme, non seulement à travers des lois qui semblent neutres, mais aussi par la maniè°ù±ð dont il aborde des concepts comme l’égalité, l’autonomie ou la dignité, qui sont souvent considérés comme les bases de la protection des droits des femmes. La notion de consentement par exemple est largement débattue dans la littérature féministe, ce qui nous pousse à reconsidérer non seulement «a-t-elle consenti?», mais aussi à se demander «qui a la possibilité de donner son accord mais surtout de formuler la proposition?» En particulier, cette réflexion critique, incarnée par le féminisme, nous incite à ne pas accepter les concepts libéraux tels qu’ils sont, mais à les analyser pour éviter de reproduire une vision patriarcale de l’égalité.

Le droit peut-il véritablement contribuer à créer une société sans sexisme?
Là réside tout le défi. Il existe des attentes vis-à-vis du droit, que l’on peut observer à travers les procès médiatisés. Ma thèse défend l’idée que le droit peut, oui, contribuer à façonner une société plus égalitaire et sans sexisme, à condition qu’il ne perde pas de vue le projet matérialiste et radical du féminisme. Ce n’est pas simplement une question de reformulation juridique, mais de maintenir la portée universelle et transformatrice du féminisme politique. C’est un des arguments principaux à la lutte juridique contre le sexisme: ne pas diluer les valeurs fondamentales du féminisme, qui sont avant tout des valeurs de justice sociale et de redistribution du pouvoir.

Quand on lutte juridiquement contre les discours sexistes, ne risque-t-on pas de censurer des propos qui, bien que ne volant pas forcément haut, peuvent rester dans la limite de la liberté d’expression?
Oui, c’est un risque, et c’est un point que je souligne dans ma thèse. Les féministes américaines sont partie de là pour pouvoir offrir une protection juridique contre le harcèlement sexuel, car la liberté d’expression a une place centrale dans la Constitution américaine. Il en va autrement en France ou en Suisse. Partout, c’est vrai, le sexisme est compris comme «les propos sexistes». Pour moi ce n’est pas tant une question de restreindre la liberté ou d’interdire des propos que de savoir comment promouvoir des droits sociaux et façonner positivement la société. Cela permet de justifier des pratiques comme les espaces en non-mixité choisie ou la valorisation des productions des femmes. La théorie féministe nous rappelle que l’enjeu n’est pas tant de censurer ou d’interdire, mais d’offrir une place réelle aux femmes, pour pouvoir en somme converser à «armes égales».

Avez-vous espoir que, au travers du droit, on puisse éliminer les stéréotypes liés à la condition féminine?
Les stéréotypes, évidemment, sont un obstacle, mais il ne faut pas rejeter les fondements libéraux du droit en dépit des dérives patriarcales. Tout le monde doit avoir le droit de choisir, avoir des préférences personnelles ou excercer ses libertés individuelles. Le droit peut et doit être un outil pour concilier liberté et égalité, notamment pour les femmes. Le véritable défi est de remettre chaque norme dans son contexte politique et éthique. La lutte contre la violence, notamment la violation des corps des femmes, doit être une priorité. Et ce ne sera faisable qu’en prenant au sérieux les féministes et leurs revendications. Mais au-delà de cela, il s’agit de remettre en question les stéréotypes qui peuvent conduire à des violations graves des droits.

Et au niveau privé, qu’allez-vous faire maintenant que vous êtes docteure en droit?
Depuis plus de deux ans, je travaille à l’administration fédérale, où je continue à m’engager sur des projets liés à l’égalité, en particulier en faveur des personnes handicapées. Les liens entre droit et politiques publiques sont passionants. Je garde un pied dans la recherche à l’Université de Fribourg. Je pense également à m’investir dans la vulgarisation scientifique de mes travaux de thèse. Et, sur un plan plus privé, je demeure engagée en tant que féministe, car après tout, le privé n’est-il pas politique?

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  • Balzaretti, Sofia. Le sexisme et le droit suisse, européen et international: Pour une approche féministe du droit. Zürich: Schulthess Verlag, 2023.
  • Photos: Jessica Genoud
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Alexandre Fasel, un homme heureux /alma-georges/articles/2024/alexandre-fasel-un-homme-heureux /alma-georges/articles/2024/alexandre-fasel-un-homme-heureux#respond Mon, 18 Nov 2024 15:24:40 +0000 /alma-georges?p=21427 Le docteur honoris causa 2024 de la Faculté de droit se décrit comme un fonctionnaire et un nominé heureux. Alexandre Fasel, diplomate de haut rang et actuel secrétaire d’Etat au Département fédéral des affaires étrangè°ù±ðs ne cache pas avoir eu la larme à l’oeil au moment de la remise de sa distinction. Nous abordons avec lui les notions de diplomatie scientifique anticipatoire et ses liens de cÅ“ur avec l’Université de Fribourg.

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  • Prix et distinctions de la Faculté de droit
  • Photos: Jessica Genoud
  • Vidéo: Christian Doninelli
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«In der Praxis wird zu häufig zulasten der Umwelt entschieden» /alma-georges/articles/2024/in-der-praxis-wird-zu-haufig-zulasten-der-umwelt-entschieden /alma-georges/articles/2024/in-der-praxis-wird-zu-haufig-zulasten-der-umwelt-entschieden#respond Tue, 09 Jan 2024 12:20:00 +0000 /alma-georges?p=19538 In ihrer Doktorarbeit hat sich Sian Affolter mit dem Verhältnis von Recht, Landwirtschaft und Umwelt auseinandergesetzt – und ist dafür mit dem Vigener-Preis ausgezeichnet worden. Im Interview erklärt sie, warum der Gesetzgeber vor grossen Herausforderungen steht.

«Der Umgang der Landwirtschaft mit der natürlichen Umwelt – de lege lata und de lege ferenda», lautet der Titel der Dissertation, für die Sian Affolter am Dies Academicus den Joseph Vigener-Preis überreicht bekam. Mit den Vigener-Preisen werden an der Universität Freiburg seit 1908 jedes Jahr herausragende Doktorarbeiten ausgezeichnet. Sian Affolter verfolgte in ihrer Arbeit zwei Ziele: Einerseits wollte die Juristin den Status Quo des schweizerischen Umweltagrarrechts abbilden, andererseits auch eine Grundlage für Diskussionen bieten, in welche Richtung sich dieses in Zukunft entwickeln könnte.

Wie kamen Sie auf die Idee für das Thema?
Ich bin im Luzerner Seetal aufgewachsen, das ist ein sehr ländliches Gebiet. Die überdüngten Mittellandseen sind dort seit meiner Kindheit ein Dauerthema. Entsprechend interessant und relevant finde ich das Verhältnis zwischen Recht, Landwirtschaft und Umwelt. Ausserdem bot sich das Thema an, weil es juristisch kaum abgedeckt wird – insbesondere die Schnittstelle zwischen Umweltrecht und Agrarrecht.

Eines der Ziele Ihrer Arbeit lautete, bestehende Defizite im Schweizer Recht aufzuzeigen. Was haben Sie herausgefunden?
Als Rechtswissenschaftlerin kann ich nur anschauen, wo die juristischen Probleme liegen, die Wirksamkeit bestimmter Instrumente zu bewerten ist nicht meine Aufgabe. Aber ich kann problematische Tendenzen erkennen und aufzeigen. Dazu habe ich das Verfassungsrecht, den hierarchisch obersten Rechtserlass, in Bezug auf den Umgang der Landwirtschaft mit der natürlichen Umwelt analysiert. Anschliessend habe ich mir eine Stufe darunter das Gesetzesrecht angeschaut und verglichen, ob der verfassungsrechtliche Auftrag und die gesetzliche Umsetzung miteinander übereinstimmen. Eine zentrale Feststellung meiner Dissertation ist: Die Verfassung verlangt vom Bund, dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft die ökologische Integrität wahrt. Das heisst, das System Umwelt darf nicht so weit beeinträchtigt werden, dass es sich nicht mehr selbst erholen kann. Ich denke, dass wir faktisch im Moment an einem Punkt angelangt sind, an dem das nicht mehr gewährleistet ist, weil die Landwirtschaft zu sehr in die Umwelt eingreift.

Wo liegt das Problem?
Nur bedingt im Bereich der Gesetzgebung, sondern in erster Linie beim Vollzug. Recht funktioniert so, dass es jeweils verschiedene Interessen abzuwägen gilt. Es gibt andere legitime Interessen, die in der Verfassung verankert sind. Ein klassisches Beispiel aus dem Bereich der Landwirtschaft ist die Versorgungssicherheit. Wenn es also um die Erstellung einer Schweinemastanlage geht, kann argumentiert werden, dass es der Versorgungssicherheit dient, wenn dort inländisch Schweinefleisch produziert wird. Gleichzeitig ist es für die Umwelt schädlich, die Ämter müssen bei ihrem Entscheid also abwägen. In der Praxis wird zu häufig zulasten der Umwelt entschieden – für diese Feststellung spricht jedenfalls die faktische Situation. Der Bundesrat sagt selbst, dass die verfassungsrechtlich vorgegebenen Grenzen nicht immer gewahrt werden. Das spricht dafür, dass irgendwo ein Defizit besteht, die Waage oft auf die andere Seite kippt – Versorgungssicherheit ist ein attraktives Argument, das in der breiten Bevölkerung gut ankommt.

Müsste der Spielraum bei der Rechtsprechung eingeschränkt werden?
Zunächst gilt es festzuhalten: Es ist wichtig, bei der Gesetzgebung zuzulassen, dass im Einzelfall abgewogen wird. Es gibt keine Lösungen, die jedem Einzelfall gerecht werden. Aber was im Einzelfall womöglich zu einer zufriedenstellenden Lösung führt, ist in der Summe nicht zwangsläufig ebenfalls eine stimmige Lösung. Deshalb ist die Frage erlaubt, ob der Gesetzgeber die Abwägung manchmal nicht stärker anleiten sollte. Im Sinne des Umweltschutzes könnte er in gewissen Bereichen, zum Beispiel wenn es um Biodiversität geht, festlegen, dass dieses Interesse besonders stark zu gewichten ist.

Sie haben das Schweizer Recht auch mit dem EU-Recht verglichen. In welchen Bereichen könnte sich die Schweiz inspirieren lassen?
Die Rechtslage ist weitestgehend ähnlich. Ich konnte allerdings einige konkrete Unterschiede herausarbeiten, über die es sich nachzudenken lohnte. Einer davon ist der Lebensraumschutz. In diesem Bereich kennt die EU ein klares Verschlechterungsverbot. Festzuhalten, dass die Situation nicht schlechter werden darf, als sie aktuell ist, ist eine feine Anleitung für die Interessenabwägung im Vollzug – es werden Leitplanken gesetzt. Einen weiteren Unterschied gibt es bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die in der EU zeitlich begrenzt ist, in der Schweiz nicht. Und dann wäre noch die Umweltverträglichkeitsprüfung. Darunter versteht man die Prüfung eines Projekts von gewisser Grösse, bei dem man davon ausgeht, dass es Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte. In diesem formalisierten Verfahren werden vorgängig die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt eingehend geprüft, klassische Beispiele sind grosse Einkaufszentren oder Parkhäuser. In der Landwirtschaft hingegen ist in der Schweiz eine Umweltverträglichkeitsprüfung sehr selten. Die wird nur bei sehr grossen Ställen vorgenommen, das EU-Recht geht weiter, entsprechend fallen mehr Anlagen darunter.

In Ihrer Schlussfolgerung schreiben Sie, dass das Schweizer Umweltagrarrecht keine gravierenden Mängel aufweist, das grundlegende Problem, dass die landwirtschaftliche Produktion nicht mehr an die ökologischen Gegebenheiten angepasst ist, allerdings nach einer grundlegenden Reaktion schreit. Was stellen Sie sich darunter vor?
Es fehlt der gesamtheitliche, langfristige Ansatz. Den braucht es aber, um die ökologische Integrität zu bewahren. Es wäre wünschenswert, dass die gesetzgebenden Instanzen nicht bloss an verschiedenen Rädchen drehen, sondern von Zeit zu Zeit einen Schritt zurück machen, sich der rechtlichen Grundlagen besinnen und sich fragen: Was verlangt eigentlich die Verfassung von uns? Erfüllen wir das? Es wird hier ein Grenzwert für Pestizide angepasst, da festgelegt, wer wann düngen darf – aber es wird nicht die Frage gestellt, ob die Landwirtschaft vielleicht grundsätzlich überdacht werden sollte. Mir ist klar, dass das politisch schwer umsetzbar ist, aber es ist ein Privileg der Forschung, auch einmal den Idealzustand aufzeigen zu dürfen.

Wie sähe dieser Idealzustand denn aus?
Im Moment wird stark auf die einzelnen Probleme fokussiert und dann mit einem spezifischen Instrument darauf reagiert. Es wird zum Beispiel vor allem geschaut, wie die Landwirtschaft produziert, aber nicht, was. Zwar kann es nicht die Idee sein, den Leuten vorzuschreiben, was sie produzieren sollen, das würde auch rechtlich zu weit gehen. Statt mit Geboten und Verboten könnten wir jedoch durch eine indirekte Verhaltenssteuerung versuchen, Einfluss zu nehmen. Es wäre unter dem Aspekt des Umweltschutzes legitim, die Produktion gewisser Erzeugnisse mehr zu fördern und zu pushen als von anderen. Und es wäre interessant, sich die Frage zu stellen, wie indirekt der Konsum gesteuert werden könnte. Ändert sich die Nachfrage, ändert sich die Landwirtschaft. Ernährung hat einen Einfluss auf die Umwelt, und letztlich produziert die Landwirtschaft Nahrung, deshalb sollten wir in diesen Überlegungsstrang immer auch die Konsument_innen miteinbeziehen. Wir sollten uns die Frage stellen: Welche Lebensmittel wollen wir den Konsument_innen ans Herz legen? Ein klassisches Instrument der indirekten Verhaltenssteuerung ist die Einführung von Labels. Es wäre beispielsweise ein Nachhaltigkeitslabel denkbar, das sich nicht nur auf die Herstellung, sondern auch auf das eigentliche Produkt bezieht. Das wäre gesamtheitliches Denken, da müssten wir manchmal mutiger sein.

Zum Schluss noch eine komplett unwissenschaftliche Frage: Der Vigener-Preis ist mit 2000 Franken dotiert, was machen Sie mit dem Geld?
Ich hatte das Geld im Hinterkopf, als ich mir kürzlich ein neues Zelt für die Veloferien gekauft habe. Sonst habe ich noch keine konkreten Pläne – aber auf jeden Fall habe ich jetzt wirklich ein tolles Zelt …

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L’aumônerie musulmane se professionnalise /alma-georges/articles/2023/laumonerie-musulmane-se-professionnalise /alma-georges/articles/2023/laumonerie-musulmane-se-professionnalise#respond Tue, 12 Dec 2023 11:18:29 +0000 /alma-georges?p=19261 Ces vingt derniè°ù±ðs années, la demande pour des services d’aumônerie musulmane a fortement crû dans les hôpitaux, les prisons, les centres fédéraux d’asile et l’armée. Un nouveau CAS du Centre Suisse Islam et Société de l’Unifr permet aux spécialistes concernés de remplir leur boîte à outils tout en se professionnalisant.

Les médecins de l’hôpital ont beau répéter à Selma que malheureusement, il n’y a plus rien à faire pour son nouveau-né. La jeune mè°ù±ð ne veut rien entendre et refuse catégoriquement que l’on débranche les machines qui maintiennent son fils en vie. Appelée à l’aide, une aumôniè°ù±ð musulmane réalise que ce qui pourrait ressembler à de l’acharnement de la part de Selma résulte en fait d’une angoisse existentielle: celle que son bébé, qui n’a pas encore été circoncis, n’aille en enfer. L’accompagnatrice spirituelle propose alors de pratiquer un rituel symbolisant cet acte si important dans l’Islam.

«En Suisse, le domaine de l’aumônerie a beaucoup évolué ces derniè°ù±ðs décennies et dans de nombreux cas, l’utilisation du terme plus large ‘accompagnement spirituel’, qui n’est plus directement lié à une confession, est davantage appropriée», relève Mallory Schneuwly Purdie. «En soi, c’est une bonne chose car traditionnellement, l’aumônerie était l’apanage dans notre pays des églises chrétiennes, plus précisément catholique et réformée», poursuit la collaboratrice du Centre Suisse Islam et Société (CSIS) de l’Unifr. Un duopole qui n’est plus représentatif de la cartographie religieuse helvétique. Rien que dans le cas de l’Islam, selon des chiffres de l’Office fédéral de la statistique publiés début 2023, quelque 5,7% des habitants de la Suisse âgés de plus de 15 ans se déclarent désormais musulmans.

Dans ces conditions, l’aumônerie tend à être de plus en plus Å“cuménique, à s’élargir à des bénéficiaires interconfessionnels et à ouvrir ses pratiques «dans le sens d’une aide inconditionnelle, centrée sur la personne». Reste que dans certains cas, «l’accompagnement par un aumônier d’une autre confession atteint ses limites». Outre l’exemple de Selma, Mallory Schneuwly Purdie cite celui de Hassan. Incarcéré, il a réguliè°ù±ðment bénéficié de l’appui de l’aumônier chrétien de la prison, dont il s’est dit très satisfait. Lorsque son pè°ù±ð est décédé, Hassan a néanmoins eu beaucoup de peine à faire son deuil. Rétroactivement, il a réalisé qu’à ce moment-là, il aurait eu besoin de s’adonner, en compagnie d’un imam, à un rituel adapté.

Des besoins criant
«En 2015, le Centre Suisse Islam et Société a mené une recherche sur la formation dans le domaine de l’Islam en Suisse; il est ressorti de cet état des lieux qu’en ce qui concerne l’aumônerie, les besoins sont criants.» Prenant acte d’une hausse de la demande particuliè°ù±ðment élevée dans les hôpitaux, les prisons, les centres fédéraux d’asile et l’armée, le CSIS a lancé l’année suivante une série d’ateliers d’un jour. «Mais vu la densité de la matiè°ù±ð et l’intérêt des parties prenantes à disposer d’une formation certifiante, nous avons décidé d’aller plus loin et de mettre sur pied un CAS (Certificat d’études avancées).» Baptisé «Pratiquer l’accompagnement spirituel musulman dans les institutions publiques», ce cursus est constitué de huit modules répartis sur dix mois, ainsi que de la rédaction d’un travail final. Il est destiné aux imams, aumôniers musulmans et toutes autres personnes déjà actives sur le terrain dans l’accompagnement spirituel ou souhaitant le devenir. La premiè°ù±ð volée francophone se verra remettre les diplômes le 1er décembre prochain.

Durant la formation, les participants étudient les approches de l’aumônerie en contexte séculier et pluriel, ainsi que les exigences spécifiquement liées à l’accompagnement spirituel dans quatre types d’institutions (hôpitaux, prisons, centres fédéraux d’asile et armée), précise Mallory Schneuwly Purdie, qui pilote ce CAS. Les enseignements se basent sur les connaissances contemporaines en matiè°ù±ð de sciences humaines et de théologie et sur les expériences pratiques. «Il y a par ailleurs une volonté de sensibiliser les participants aux nuances cantonales induites par le fédéralisme; la liberté religieuse est un droit fondamental à l’échelle nationale mais ensuite, le cadre légal précis dépend des cantons.» (Voir encadré)

Deux générations complémentaires
La cuvée 2022-2023 du CAS comptait seize participant·e·s, dont onze femmes. «Les femmes endossent différentes responsabilités dans les associations musulmanes; elles sont notamment très présentes dans l’éducation religieuse des enfants», relève Mallory Schneuwly Purdie. L’aumônerie constitue une alternative pour des femmes voulant s’engager activement sur le terrain. «Leur présence déconstruit aussi le stéréotype d’une autorité religieuse uniquement détenue par des imams.»

Autre caractéristique de cette volée du CAS: deux générations s’y côtoyaient. «Il s’agissait d’une part de personnes d’une cinquantaine d’années, parfois immigrées de 1è°ù±ð génération, et engagées depuis longtemps dans le tissu associatif musulman, souvent de façon bénévole.» D’autre part, «des participants plus jeunes, de la 2e ou 3e génération et dotés d’un solide bagage académique dans des domaines tels que le droit ou la psychologie». La responsable de la formation estime que ce mélange des âges, des expériences pratiques et des savoirs théoriques a créé une fantastique dynamique de groupe, dont s’est pleinement nourri le CAS.

Contribution au bien public
Sans surprise, les attentes et besoins en matiè°ù±ð d’accompagnement spirituel de personnes emprisonnées, hospitalisées, hébergées dans un centre d’asile ou fréquentant l’école de recrue ne sont pas du tout homogènes. Dans ce contexte, «l’un des objectifs principaux du CAS est d’aiguiser la compréhension du rôle des aumôniers dans les institutions publiques, ce de façon différenciée», souligne la docteure en sciences et sociologie des religions. En termes quantitatifs, «l’hôpital génè°ù±ð les besoins les plus nombreux et les plus diversifiés». La spécificité du travail d’un aumônier dans ce contexte, «c’est qu’il accompagne la personne non seulement dans une souffrance mentale mais aussi dans une souffrance physique». Il s’agit alors de l’aider à accueillir la maladie ou les blessures, tout en acceptant les traitements médicaux.

En milieu carcéral, l’une des particularités de l’accompagnement spirituel tient à la composition de la population détenue, qui correspond en terre helvétique «à quelque 90% d’hommes et 70% d’étrangers». En prison, «il faut aider les personnes à gérer la culpabilité et la honte, notamment celle ressentie par les migrants venus chercher un moyen de subvenir aux besoins de leur famille et qui, suite à un enchaînement d’événements, se retrouvent derriè°ù±ð les barreaux, à des kilomètres de leur but initial.» Sans oublier les difficultés liées à la séparation et à la peur de la double peine. «Globalement, la prison est un espace de vulnérabilité extrême», précise Mallory Schneuwly Purdie, qui a consacré de nombreuses études au milieu carcéral. «On estime qu’en moyenne, une personne détenue connaît des troubles somatiques au bout de deux jours déjà, notamment en raison de l’exiguïté et du manque de mouvement.»

L’observatrice relève qu’en contexte carcéral, l’accompagnant spirituel est souvent la seule personne qui est en mesure de venir en aide aux détenus sans être tenue de produire un rapport dans la foulée. Dans le domaine de l’asile aussi, l’aumônier constitue parfois le seul soutien à des personnes qui, en plus de la peur du renvoi, vivent réguliè°ù±ðment avec des traumatismes liés à des violences multiples. «Les aumôniers apportent une énorme contribution au bien public, au bon fonctionnement de la société; or, trop souvent encore, ils ne disposent pas du soutien et des outils spécifiques pour mener à bien leur mission», constate la responsable du CAS.

Un doux parfum de fédéralisme
Le cadre légal régissant les pratiques en matiè°ù±ð d’aumônerie dépend des cantons.» Genève est ainsi marqué par la Loi sur la laïcité de l’Etat, alors que le canton de Vaud adopte un régime de reconnaissance. «En terre vaudoise, l’aumônerie est une prérogative des Eglises reconnues de droit public ou d’intérêt public; hormis la communauté israélite, aucune autre communauté religieuse n’a à ce jour obtenu la reconnaissance d’intérêt public», explique Mallory Schneuwly Purdie. Dans ce contexte, «les interventions de représentants des communautés non reconnues ne sont pas formalisées; négociées au cas par cas, elles répondent à des besoins ponctuels et précis». En revanche, le canton de Genève ayant supprimé le financement des cultures, toute communauté religieuse souhaitant proposer un accompagnement spirituel a le droit de faire une demande d’admission à des relations avec l’Etat. Une association d’aumônerie musulmane est notamment active aux HUG. Dans les cantons de Fribourg ou du Valais, l’intervention d’un représentant d’une confession non reconnue se fait aussi de façon informelle, souvent pas le biais des réseaux de connaissances des aumôniers institutionnelles. Certaines institutions comme les prisons confient cependant des mandats précis à des intervenants musulmans, notamment pour la direction de la priè°ù±ð du vendredi.
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Pierre Moscovici – «Non, ce n’était pas mieux avant» /alma-georges/articles/2023/pierre-moscovici-non-ce-netait-pas-mieux-avant /alma-georges/articles/2023/pierre-moscovici-non-ce-netait-pas-mieux-avant#respond Fri, 24 Nov 2023 08:01:19 +0000 /alma-georges?p=19333 Pierre Moscovici sera à Fribourg pour une conférence le lundi 27 novembre. Face aux multiples crises qui frappent l’Europe, comment se profile l’avenir? S’il jette un coup d’oeil en arriè°ù±ð avec la publication de ses mémoires, le Président de la cour des comptes en est convaincu: il faut se tourner vers l’avenir avec une volonté résolument positive.
Pierre Moscovici, en 2017 vous étiez l’invité d’honneur de notre traditionnelle Journée de l’Europe. Vous aviez alors affirmé que cette année représentait un «pivot pour l’Union». La situation a-t-elle pris la tournure que vous imaginiez?
J’étais alors un responsable politique, ce que je ne suis plus, et le «pivot pour l’Union» que j’évoquais en 2017 portait sur l’enjeu des élections, notamment en France et en Allemagne, et ma crainte de voir l’arrivée au pouvoir d’une extrême-droite populiste, anti-européenne et opposée aux valeurs humanistes qui fondent notre Union.

La montée du populisme constitue toujours une lame de fond en Europe. Nous pouvons certes nous réjouir de certaines éclaircies – je pense à la Pologne, à l’Espagne – mais le tableau européen demeure encore très incertain et les partis populistes ne voient pas leur audience décroitre, bien au contraire, comme l’atteste le résultat des élections aux Pays-Bas mercredi dernier.

Pour répondre désormais à votre question, les moments de rupture majeurs que nous connaissons depuis 2020 ont heureusement redéfini l’Union européenne autour d’un agenda ambitieux de réponses aux crises. Qu’elles soient sanitaire, géopolitique, énergétique ou économique, ces crises ont fait basculer l’Europe dans une nouvelle è°ù±ð.

Les réponses européennes aux différentes crises qui frappent notre continent depuis 2020 m’ont rassuré sur la capacité que nous avons, en Européen·ne·s, à affirmer et défendre nos valeurs. Nous avons rompu le tabou de l’endettement commun européen avec le plan de relance Next Generation EU – cet ambitieux plan de relance européen de plus de 750 milliards d’euros destiné à financer la relance post-covid des Etats membres –, nous avons dévoilé notre vision commune sur les enjeux de sécurité et de défense avec la publication de la Boussole stratégique pour l’UE, et nous avons enfin accéléré notre politique environnementale, avec la mise en œuvre du Pacte vert pour l’Europe visant à atteindre la neutralité climatique d’ici à 2050.

La situation actuelle et les crises que nous traversons nous obligent. Je le disais déjà en 2017 mais je suis resté un Européen convaincu. A l’approche des élections du Parlement européen en 2024, la vigilance doit rester de mise pour combattre sans détours celles et ceux qui veulent affaiblir l’Europe.

Vous évoquiez également l’importance des enjeux de valeurs communes et de vivre ensemble. Les derniers événements géopolitiques semblent malheureusement marquer un retour en arriè°ù±ð. Peut-on encore y croire?
Je dirais que nous pouvons, mais même que nous devons toujours y croire. Je sais combien les derniers événements géopolitiques nous interrogent sur la trajectoire du monde mais – et je le dis tout particuliè°ù±ðment aux jeunes générations qui nous lisent – non, ce n’était pas mieux avant.

Avant, sans Union européenne, nous n’aurions pu offrir une aide européenne de plus de 53,3 milliards d’euros à l’Ukraine depuis 2022 en complément des aides des Etats membres. Avant, sans solidarité européenne, nous n’aurions pu proposer une aide de près de 200 milliards d’euros à l’Italie pour l’aider à atténuer les effets désastreux de la pandémie sur son économie.

Attention, je ne dis pas que tout ce que nous faisons est parfait, et encore moins suffisant: je trouve que l’Europe demeure parfois trop désunie notamment en matiè°ù±ð de politique étrangè°ù±ð. Le pogrom du 7 octobre commis par le Hamas et la réponse militaire israélienne ont affiché nos limites européennes, et ce qui nous manque encore pour parler collectivement un langage géopolitique de puissance. Mais je ne me résoudrai jamais à devenir un porte-parole d’un déclinisme stérile, qui nourrit les clichés sur nos désaccords plutôt que mettre en avant nos réussites. Je pourrais mentionner encore des dizaines d’autres exemples qui me poussent à croire encore aux valeurs de solidarité et de vivre-ensemble qui ont guidé et continue de guider mon engagement public et européen depuis plus de vingt-cinq ans.

Face à ces nouvelles crises, vous êtes venu nous parler d’avenir. Alors, comment se porte l’Europe? Vers quoi avançons-nous?
L’horizon politique de l’Europe est incertain, tant le renforcement des discours populistes et la progression de l’extrême droite demeurent une réalité en 2023. Les économies européennes sont toujours et encore marquées par les effets de cette «polycrise» qui traverse notre continent, pour reprendre l’expression de mon ami et ancien président de la Commission européenne Jean-Claude Juncker.

Cependant, je sens en parallèle une volonté plus forte, partagée par un plus grand nombre de capitales européennes, de faire de l’Europe une Europe qui accepte d’être une puissance. Cette Europe plus démocratique, plus affirmée sur la scène internationale, plus résiliente et solidaire dans son économie, pourrait être l’avenir de l’Union européenne. J’espè°ù±ð que ce modèle saura être celui d’une majorité pro-européenne issue des élections européennes en 2024.

Cette translation d’une Europe généralement considérée sous le prisme économique à une Europe plus politique nous oblige à repenser la physionomie de l’Union européenne: les institutions européennes doivent mieux se préparer aux futurs élargissements de l’Union; les Etats membres doivent maintenir sur le temps long leur fermeté vis-à-vis de la Russie pour consolider la légitimité européenne sur la question ukrainienne; l’Union européenne doit renforcer et clarifier son rôle de protection auprès des citoyen·ne·s européen·ne·s, etc.

En bref, l’Europe avance, et je l’appelle de mes vœux, vers un modèle plus protecteur, plus dynamique et plus géopolitique.

Après un important parcours politique, vous devez aujourd’hui en tant que Premier président de la Cour des comptes garder un certain recul et poser un regard non partisan sur la situation. Comment gè°ù±ð-t-on un tel changement de posture? Par les temps qui courent, la politique ne vous «démange-t-elle» pas ?
En tant que Premier Président de la Cour des comptes, je me dois, je dois à l’institution et à la République d’être absolument objectif et rigoureusement non partisan. Cela ne me gêne en aucun cas; il y a un temps pour chaque chose, et le prisme avec lequel j’aborde aujourd’hui l’action publique est tout aussi, voire plus essentiel.

Le rôle des juridictions financiè°ù±ðs est en effet au fondement même de la démocratie et du bon fonctionnement de l’Etat de droit. Je rappelle que notre raison d’être est tirée de l’article 15 de la Déclaration des droits de l’homme et du citoyen: «La société a le droit de demander à compte à tout agent public de son administration». Nos travaux – contrôles des comptes et de la gestion d’administrations et d’organismes publics, évaluations de politiques publiques, rapports obligatoires rendus annuellement au Parlement sur le budget de l’Etat et la situation des finances publiques et sociales – sont les garants de la bonne utilisation des deniers publics. C’est d’autant vrai que la totalité de nos rapports sont désormais publiés. Au-delà de ce rôle de vigie, nos publications sont aussi, je l’espè°ù±ð, des aides à la décision politique.

Par ailleurs, dès le début de mon mandat, j’ai initié un certain nombre de réformes qui, je vous l’assure, ne laissent pas le temps à la politique de me «démanger»! Le plan de réforme stratégique que j’ai souhaité intituler JF2025 (pour «juridictions financiè°ù±ðs 2025») représente une transformation en profondeur des juridictions financiè°ù±ðs, qui aura des effets de long terme sur l’attractivité, l’agilité et l’ouverture de la Cour. Une autre petite révolution a eu lieu avec la réforme de la responsabilité des gestionnaires publics.

Toute réforme d’ampleur nécessite des efforts de conception et de mise en œuvre, mais aussi de consolidation et d’ajustement éventuel. C’est à cette étape indispensable que nous nous attelons actuellement.

Emmanuel Macron vient de nous rendre une visite officielle. Que dit-elle des relations franco-suisses et Suisse-Europe ?
Je me réjouis sincè°ù±ðment de cette politique de rapprochement, à laquelle j’ai eu la chance de participer comme ministre des Affaires européennes, comme ministre de l’Economie et des finances puis Commissaire européen, enfin comme élu dans un territoire frontalier, le Doubs. La relation franco-suisse est une relation incarnée avant tout par les Français et les Suisses, la Confédération accueillant la premiè°ù±ð communauté française à l’étranger et la France accueillant pour sa part la premiè°ù±ð communauté suisse à l’étranger. Je sais à quel point le peuple suisse, par la qualité de l’accueil réservé au président de la République Emmanuel Macron, attendait la relance de cette belle amitié franco-suisse ayant subi quelques à-coups par le passé. Je ne peux que former le vÅ“u que cette dynamique positive soit pérenne.

L’ancien commissaire Européen que je suis s’est naturellement réjoui de l’annonce de la relance des discussions entre la Suisse et l’Union européenne. La densité des relations euro-suisses et la convergence naturelle de leurs vues sur un vaste spectre de sujets rendaient insoutenable le statu quo actuel. J’espè°ù±ð que nous pourrons parvenir à un accord bilatéral qui sera à même de consolider la place de partenaire privilégié de la Suisse auprès de l’Union européenne.

Vous venez de publier un livre de mémoires intitulé Nos meilleures années. Vous dites que vous en avez ressenti le besoin à la naissance de votre fils. Bien ancrer ses racines pour mieux déployer ses ailes, c’est important pour vous ?
J’ai dédié mon livre à mon fils, Joseph. J’ai effectivement ressenti le besoin d’écrire mes souvenirs à sa naissance. Ce besoin provient notamment, je le sais, de l’expérience vécue avec mon propre pè°ù±ð Serge Moscovici.

J’en ai plus appris à travers les mémoires de mon pè°ù±ð que durant n’importe quelle conversation avec lui, et je le regrette. Je suis le fils d’une mè°ù±ð qui a été cachée pendant la guerre par des Justes en Lozè°ù±ð, d’un pè°ù±ð qui était dans un camp de travail en Roumanie. Mais mes parents avaient tû beaucoup de la violence, de l’antisémitisme, de l’insécurité et de la peur qu’ils avaient ressenti au cours de cette période.

Donc oui, je pense qu’il est essentiel d’ancrer ses racines, d’échanger, de partager ses souvenirs. Cela montre que face aux difficultés et à l’éventuel retour de la tragédie, il y a la révolte et le courage qui ont amené des personnes comme mon pè°ù±ð à quitter son pays, à venir en France, parce que c’était un pays qui incarnait pour lui les Lumiè°ù±ðs, qui était un espoir, qui était un idéal universaliste. Cela montre aussi que la République, la France pour laquelle je me suis engagé politiquement, l’Europe aussi bien sûr, sont capables de surmonter les tensions internes et les crises qu’elles subissent.

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Explora vous est servi sur un plateau /alma-georges/articles/2023/explora-vous-est-servi-sur-un-plateau /alma-georges/articles/2023/explora-vous-est-servi-sur-un-plateau#respond Tue, 03 Oct 2023 09:49:34 +0000 /alma-georges?p=18952 C’est ce qu’on appelle un carton plein: 3000 visiteuses et visiteurs, 110 activités, soleil au rendez-vous ! La quatrième édition d’explora, le Festival Culture & Science de l’Université de Fribourg, restera gravée dans les mémoires. Retour en images sur un samedi de joies et de découvertes!

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  • Photos: Jessica Genoud
  • Vidéo: Henrik Olofsson, Christian Doninelli
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Regards croisés sur l’intelligence artificielle /alma-georges/articles/2023/regards-croises-sur-lintelligence-artificielle /alma-georges/articles/2023/regards-croises-sur-lintelligence-artificielle#respond Mon, 19 Jun 2023 11:30:02 +0000 /alma-georges?p=18352 L’intelligence artificielle va-t-elle rendre l’humain superflu? Est-elle une opportunité ou une malédiction? Dans le cadre du workshop interdisciplinaire Quali+, Franck Missonnier-Piera (sciences économiques), Michel Heinzmann (droit), Ivo Wallimann-Helmer (humanités environnementales) et Gianfranco Soldati (philosophie) ont soumis cette révolution technologique, et peut-être sociétale, au crible de leurs algorithmes respectifs.
Parce que trop disruptive, l’intelligence artificielle (IA) requiert-elle l’adoption d’un moratoire sur son développement? Si rien n’est fait, risque-t-on de se retrouver toutes et tous au chômage, de surcroît dans un monde submergé de fausses informations? Les promesses et les menaces de l’intelligence artificielles sont telles qu’il est difficile de préjuger de l’avenir qu’elle nous réserve. Afin d’y voir plus clair, le traditionnel workshop de la filiè°ù±ð Quali+, cuvée 2023, propose de scruter l’IA selon quatre perspectives et d’en dresser un premier bilan. Morceaux choisis par une intelligence limitée, mais 100% naturelle.

Frank Missonnier-Piera

Point de vue de l’économiste
Pour Frank Missonnier-Piera, il est incontestable que l’IA affecte déjà la vie des entreprises: «Elle permet d’agréger très rapidement une masse considérable de données comptables pour savoir, par exemple, quels biens ou quels services il faudrait fournir en priorité aux client·e·s. Du côté des fournisseurs·euses, l’IA peut aider à mieux gérer le stockage des marchandises de sorte à éviter des ruptures de flux.» Selon le titulaire de la Chaire Comptabilité et Analyse financiè°ù±ð, l’IA va en particulier impacter les métiers comptables, en facilitant notamment la préparation des états financiers de l’entreprise. «Un logiciel peut non seulement aider à repérer des erreurs ou des anomalies, par exemple une facture erronée, mais aussi aider à se conformer à des normes complexes, environnementales ou juridiques, qui varient d’un pays à l’autre.»
Au niveau micro-économiques, l’IA permet donc de dégager du temps et des ressources pour des activités à forte valeur ajoutée. En revanche, elle représente un risque majeur au niveau financier car, en anticipant les tendances de marché, les algorithmes peuvent générer des effets boule de neige catastrophiques. «Si tous les agent·e·s économiques vendent en même temps, alertés par l’IA d’une tendance baissiè°ù±ð imminente, les cours peuvent chuter de maniè°ù±ð précipitée et provoquer un crash éclair. Il faut donc maîtriser ces outils!»

Michel Heinzmann

Michel Heinzmann

Point de vue du juriste
Rebondissant autant sur les propos de Frank Missonnier-Piera que sur l’actualité, Michel Heinzmann, titulaire de la Chaire de procédure civile, entame sa présentation en se demandant si, dans le fond, le crash du Crédit suisse ne serait pas lui-même dû à un algorithme. «L’impact juridique a été immédiat, poursuit-il, puisque le week-end même le Conseil fédéral produisait une ordonnance forçant UBS à racheter le Crédit suisse». Pour Michel Heinzmann, les spécialistes du droit disposent déjà d’une certaine forme d’IA, bien qu’encore rudimentaire. «Des moteurs de recherche nous permettent, par exemple, d’avoir accès aux arrêts du Tribunal fédéral, la plus haute instance juridique du pays. Cela facilite l’accès aux données avec, revers de la médaille, le risque de se voir noyé·e sous un flot d’informations.» A cela s’ajoute, selon lui, le risque d’atteintes à la personnalité. «En croisant les données, l’IA pourrait permettre de lever le secret et désanonymiser les données. Cela requiert une règlementation !» D’aucun·e·s craignent également un ralentissement de l’évolution du droit et sa déconnexion de l’évolution sociétale, puisque l’IA se nourrit d’un corpus de données existantes. Les mêmes causes produisant les mêmes effets, il est à craindre que l’IA n’affecte la justice prédictive. «On peut imaginer que les personnes appartenant à des minorités ethniques, les plus représentées dans le monde carcéral, soient victimes de biais reproduits par l’AI». Et Michel Heinzmann de conclure, avec des accents missonniens, que «l’IA va nous aider à libérer des ressources en automatisant les tâches simples, mais elle ne remplacera jamais l’humain dans l’exercice de la justice».

Ivo Wallimann-Helmer

Point de vue de l’éthicien
Avec plusieurs collègues, Ivo Wallimann-Helmer, professeur au Département des géosciences, a développé un modèle servant à évaluer la durabilité des algorithmes. «Nous en sommes encore aux balbutiements, admet-il, mais notre but serait, par exemple, de pouvoir évaluer la durabilité économique et sociale des algorithmes utilisés par une banque.» Selon lui, il convient en effet de définir un cadre permettant une numérisation de la société qui soit à la fois durable et éthique. Pour y parvenir, il faudrait s’accorder sur des normes légales, éthiques et environnementales afin de savoir ce qui «est ok ou ce qui pose problème». En somme, il convient d’adopter «une approche intégrée de l’éthique numérique». Parfois considérée comme le pétrole du XXIe siècle, la digitalisation en a aussi les inconvénients: «Les serveurs consomment une énergie folle!»

 

Gianfranco Soldati

Point de vue du philosophe
La question fondamentale que Gianfranco Soldati se pose est la suivante: «Est-ce que l’IA constitue un danger pour nous, les humain·e·s? Va-t-elle prendre des décisions à notre place, notamment sur des aspects fondamentaux de notre vie?» Ces questions, selon le philosophe, laissent entendre qu’il y aurait une substitution progressive de l’humain par l’IA. Gianfranco Soldati, dans un exercice d’origine cartésienne, essaie de faire réfléchir l’auditoire à l’origine de cette crainte. Pour lancer la discussion, il avance l’hypothèse selon laquelle cette peur provient d’une conception fausse que nous nous sommes faites de nous-mêmes en tant qu’humain·e. «Sous l’influence des sciences humaines, qui nous réduisent à une sorte de mécanisme, nous avons développé une image de nous-mêmes qui ressemble beaucoup à l’IA…. D’où notre crainte que l’IA puisse nous dépasser.»

 


L’Unifr, au cÅ“ur de l’IA
Si l’IA a au moins un mérite, c’est celui d’échauffer les circonvolutions de nos petits cerveaux, car cette technologie soulève d’innombrables questions et éveille des craintes légitimes. Il n’empêche, l’Université de Fribourg, avec ses cinq facultés, est l’endroit idéal pour appréhender la problématique de maniè°ù±ð aussi holistique que possible. Il ne reste plus qu’à espérer une saine émulation entre chercheuses et chercheurs de tous horizons. Et même s’il n’en a pas été question durant le workshop, il est bon de rappeler que l’Université de Fribourg est l’une des chevilles-ouvriè°ù±ðs du (SCAI), le centre de compétence national pour le développement et l’implémentation de l’intelligence augmentée.

 

 

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Nouvelle convention entre l’Université de Fribourg et celle de Turin. /alma-georges/articles/2023/nouvelle-convention-entre-luniversite-de-fribourg-et-celle-de-turin /alma-georges/articles/2023/nouvelle-convention-entre-luniversite-de-fribourg-et-celle-de-turin#respond Fri, 16 Jun 2023 08:30:44 +0000 /alma-georges?p=18408 C’est une magnifique nouvelle pour les étudiant·e·s de l’Université de Fribourg: une nouvelle convention vient d’être signée avec la Faculté de droit de l’Université de Turin. Celle-ci offre la possibilité aux étudiant·e·s italophones d’effectuer une partie de leurs études à Turin et d’y obtenir un Laurea Magistrale. Explications en vidéo.

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