Adolphe Merkle Institute – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Thu, 10 Feb 2022 08:20:38 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Neue Wege gehen – Jobsharing /alma-georges/articles/2022/neue-wege-gehen-jobsharing /alma-georges/articles/2022/neue-wege-gehen-jobsharing#respond Thu, 10 Feb 2022 08:20:38 +0000 /alma-georges?p=15224 Alke Fink und Barbara Rothen teilen sich eine Professur am Adolphe-Merkle-Institut. Wie sieht Jobsharing im Alltag konkret aus und warum schwärmen die beiden für das Modell? Ein Interview.

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie gemeinsam ein alternatives Arbeitsmodell vorleben? 
Alke Fink: Wir hatten beide eigenständige Arbeitsgruppen, kannten uns aber von einem Forschungsprojekt. Unabhängig voneinander haben wir von diesem Jobsharing-Modell in Freiburg von zwei Kollegen im Magazin «Horizonte» gelesen. Die Jobannonce «Professur BioNanomaterialien» traf auf uns beide, also Biologie & Nanomaterialien zu.

Barbara Rothen: Wir haben uns im Sommer 2010 auf die Professur in BioNanomaterialen aus verschiedenen Gründen gemeinsam beworben. Einerseits, weil wir beide komplementäre Fachwissen haben, die sich hervorragend ergänzen. Andererseits hatten wir beide zu diesem Zeitpunkt noch kleine Kinder und das Institut war im Aufbau begriffen. Uns war klar, dass es sich nicht nur um ein 100%-Pensum handeln würde.

Was heisst Jobsharing in Ihrem Alltag konkret?  
Barbara Rothen: Wir haben zum Beispiel die Hauptverantwortung für die Doktorierenden je nach Thema klar aufgeteilt, aber wenn eine von uns einmal nicht da ist, dann steht die Kollegin für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Und je nach Thema und Fragestellung können wir unterschiedliche Ansichten einbringen.

Alke Fink: Projekte bearbeiten wir mit den Mitarbeitenden oft gemeinsam und bekommen so beide Disziplinen in das Projekt bzw. bilden wir die Mitarbeitenden parallel im anderen Fach aus. Administrative Aufgaben übernimmt mal die Eine, mal die Andere. E-Mails beantwortet mal die Eine, mal die Andere etc.

Worin sehen Sie die Vorteile eines solchen Modells? 
Barbara Rothen: Eine Führungsaufgabe beinhaltet auch schwierige Entscheidungen wie zum Beispiel die strategische Ausrichtung der Forschung oder die Mitarbeiterführung. Da ist es unglaublich wertvoll, wenn man sich austauschen kann und auch auf die Erfahrungen der Kollegin zählen kann. Auch können wir uns gegenseitig aufbauen und unterstützen, wenn bei einer von uns einmal die Motivation für eine Aufgabe fehlt.

Alke Fink: Es hilft in einer solchen Position, sich und seine Entscheidungen manchmal zu hinterfragen. Das ist nicht immer möglich oder einfach, und da hilft oft der «Reality Check» einer zweiten Person, der man vertraut. Barbara hat wahrscheinlich von geteilter Verantwortung bei dieser Frage gesprochen, was sicher ein sehr wichtiger Punkt ist.

Alke Fink (links) und Barbara Rothen (rechts), Bild: Sven Bachmann

Es ist Ihnen selbst ein grosses Anliegen, ob Jobsharing zu sprechen. Warum ist es so wichtig, darüber zu reden?
Barbara Rothen: Wir haben erst letzthin im Gespräch mit jungen Forschenden bemerkt, wie wenig dieses Modell über Freiburg hinaus bekannt ist und es doch bei vielen Forschenden mit Familie auf grosses Interesse stösst. Wir möchten Nachwuchsforschende anregen, neue Wege zu gehen und weitere Ideen vorzuschlagen, und dann ist es wichtig, dass Entscheidungsträger_innen den Mut haben, sich auf diese Ideen einlassen.

Alke Fink: a) Weil viele es mit Teilzeitarbeit verwechseln. b) Das Modell passt nicht für jede_n und für alle Positionen, aber vielleicht doch öfter, als man sich vorstellen kann. Aber es scheint vielen noch nicht klar zu sein, dass und wie diese Symbiose funktioniert und unter welchen Voraussetzungen.

Gehen Sie sich manchmal gegenseitig auf die Nerven? Wie lösen Sie das?
Barbara Rothen: Ja, klar, vor allem wenn Alke wieder einmal erst kurz vor einer Deadline ihren Input gibt. 😊 Mittlerweile kennen wir uns aber so gut, dass wir gelernt haben, damit umzugehen und sprechen sehr offen und ehrlich miteinander.

Alke Fink: Barbara motzt sicher grad über meine Einstellung zu Deadlines … dafür macht sie mich schon zwei Wochen vor der  Deadline ganz kribbelig … Macht nix, dann tritt mir jemand in den Hintern und ich krieg’ nicht zwei Stunden vor der Deadline einen Herzkasper.

Dass sich zwei Frauen eine Professur teilen – und dann auch noch in einem MINT-Fach – sorgt auch heute noch für Aufsehen. Wie sind die Reaktionen in Ihrem Umfeld?
Barbara Rothen: Viele sind immer noch erstaunt, dass es diese Möglichkeit auf der Stufe einer Professur gibt und fragen uns dann nach Details, wie genau wir das angegangen sind.

Alke Fink: Gemischt. Von begeistert zu ablehnend. Vor allem aber oft wenig informiert, auf beiden Seiten, was möglich ist und was eben nicht.

Zum Schluss: Welche Qualität(en) sollte ihre Kollegin unbedingt beibehalten?
Barbara Rothen: Alke ist eine kreative Forscherin mit vielen fantastischen Ideen, auch schätze ich ihre direkte Persönlichkeit und natürlich, dass ich mich zu 100% auf sie verlassen kann.

Alke Fink: Ihr Optimismus und ihre strukturierte Arbeitsweise. Ihr Glas ist halb voll, meins halb leer, aber wir haben ein Glas und da ist was drin!

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« I was not even once supervised by a female professor during my studies! » /alma-georges/articles/2021/i-was-not-even-once-supervised-by-a-female-professor-during-my-studies /alma-georges/articles/2021/i-was-not-even-once-supervised-by-a-female-professor-during-my-studies#respond Wed, 25 Aug 2021 06:47:28 +0000 /alma-georges?p=14195 To celebrate the 50th anniversary of women obtaining the right to vote in Switzerland, the National Centres of Competence in Research (NCCR) will introduce you to some women working in Swiss research institutes. Today we invite you to meet Hanna Traeger, a scientist who has never been supervised by a female professor during her studies!

Did you always know you wanted to pursue a career in science?
During high school, I became interested in chemistry, and I decided to study and do my PhD in that field. I hope to be able to continue working in academia after I finish my PhD by conducting post-doctoral research.

What do you like about your field of research?
On the scientific level, I really appreciate working in the field of polymer mechano chemistry, because it is very satisfying to visually see when the polymer or molecule that I designed changes color when I stretch it. Additionally, I really enjoy working in an international community, because it is extremely interesting to me to observe what other people in the same field are working on,  and try to solve problems in a creative way together.


As a woman, have you always been in the minority? and if so, has this been a problem? an anecdote, positive or negative?
During my bachelor and master studies, as well as my PhD women were not in minority. However, there is a lack of senior researchers and professors that identify as female. As a consequence, I have never been supervised by a female PhD, post doc or professor during my studies.

As a woman and a scientist, do you consider that you can be a role model for young people who would like to follow in your footsteps?
I am trying my best to motivate high school students to study STEM subjects by doing outreach activities, such as lab experiments, with them. I also am supporting young researchers through supervision and mentoring during internships and thesis projects. I am hoping these experiences will help younger studentsm and inspire them to pursue u a scientific career as well.

Did you yourself have a role model that allowed you to become who you are today? Or on the contrary, did you miss this model?
As pointed out above, I never had a female supervisor to look up to, however I have strong support from very intelligent and helpful female postdocs in the research group that I am working in, and I have a female professor as a mentor who truly inspires me.

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Le mythe de l’eau pure helvétique écorné /alma-georges/articles/2021/le-mythe-de-leau-pure-helvetique-ecorne /alma-georges/articles/2021/le-mythe-de-leau-pure-helvetique-ecorne#respond Tue, 22 Jun 2021 09:50:54 +0000 /alma-georges?p=13939 En passant vos vacances d’été en Suisse, vous pensiez éviter de nager au milieu des microplastiques? Vous aviez tort! Dans notre pays aussi, la pollution plastique sévit. De jeunes chercheuses et chercheurs quantifient le problème en Haute-Engadine.

En 2019, plus de 380 millions de tonnes de plastique ont été produites à l’échelle mondiale, dont plus de 10 millions ont fini dans les océans. Au fil du temps, notamment sous l’influence du rayonnement UV, les bouteilles en PET, tasses à café en polystyrène et autres sachets en polyéthylène se segmentent en morceaux de plus en plus petits. Lorsque leur taille passe sous la barre des 5mm, on parle de microplastiques. Selon une étude publiée en 2018 par le WWF, près de 1,25 million de fragments de microplastiques par km2 flotteraient dans la Méditerranée. Autant dire que les vacances balnéaires en Italie, en Grèce ou en Espagne peuvent avoir un arrière-goût désagréable de plastique.

Cet été, crise pandémique oblige, de nombreux Suisses se rabattront – comme en 2020 – sur les destinations touristiques locales. Et remplaceront la baignade en mer par celle dans les lacs, rivières et torrents de notre pays. Mais échapperont-ils ainsi à la pollution plastique? Malheureusement pas. Alors que notre pays véhicule une image de paradis naturel aux eaux aussi limpides que pures, les – rares – études conduites en terre helvétique montrent qu’ici aussi, les microplastiques sont partout. On en trouve aussi bien dans les rivières et les lacs que dans la neige et les sols alluviaux. En 2020, l’Office fédéral de l’environnement a publié les résultats d’une recherche estimant à 14’000 tonnes la quantité annuelle de plastique atterrissant chaque année dans nos sols et nos eaux.

«La pollution liée aux microplastiques n’est donc pas uniquement un problème maritime, mais aussi terrestre, qui peut avoir des conséquences importantes sur l’agriculture, la nature et les cours d’eau, ainsi que sur la santé des hommes et des animaux», relève Roman Lehner, co-fondateur de l’organisation Sail & Explore, spécialisée dans les projets de sciences citoyennes en mer. Or, «les connaissances sur l’occurrence, la quantité et la nature des microplastiques dans l’espace subalpin et alpin helvétique, ainsi que sur leurs effets potentiels, sont actuellement très lacunaires», précise le docteur en biologie moléculaire. Ce dernier s’est justement intéressé, dans le cadre de ses recherches postdoctorales à l’Institut Adolphe Merkle (AMI) de l’Unifr, aux conséquences des micro- et nanoplastiques (à savoir les morceaux dont la taille est inférieure à 1 micromètre) sur la santé des êtres humains.

Méthodologie inédite
C’est après avoir visionné un reportage sur la pollution plastique dans le lac Majeur que la jeune Grisonne Anna Sidonia Marugg a voulu savoir ce qu’il en était exactement chez elle, en Haute-Engadine. En 2019, dans le cadre de son travail de maturité gymnasiale, elle a développé son propre chalut LADI (un filet à mailles serrées soutenu par une structure en bois et métal) et a effectué des mesures à huit endroits différents de la région. Sa conclusion? Du plastique partout, de 22 sortes différentes. Séduit par l’enthousiasme et la ténacité de la scientifique amateure, Roman Lehner a décidé de l’aider à poursuivre ses recherches  de façon plus large et systématique. «En partenariat avec les Ecoles polytechniques fédérales de Lausanne et de Zurich, nous avons lancé en mai 2021 une étude à la fois qualitative et quantitative sur la présence de microplastiques dans les eaux de la Haute-Engadine.»

Concrètement, trois équipes de jeunes chercheuses et chercheurs – dont Anna Sidonia Marugg – font chaque semaine des prélèvements à onze endroits différents durant huit semaines. Pour ce faire, ils utilisent un chalut du type Manta. Les onze lieux ont été soigneusement sélectionnés, afin de garantir le maximum de diversité: source, proximité avec une route, lac ou encore passage d’un pont. Les fragments ainsi pêchés sont envoyés dans un laboratoire, où ils sont triés et analysés. «Nous cherchons à avoir le plus d’informations possibles sur ces microplastiques: leur quantité, bien sûr, mais aussi leur taille et leur type, selon l’endroit où ils ont été trouvés, précise Roman Lehner. Jusqu’à présent, les recherches conduites sur les microplastiques prenaient la forme de prélèvements uniques, à un moment donné», poursuit le chercheur. Ce qui fait la particularité et la nouveauté de cette étude, c’est justement «la répétition de l’opération aux mêmes endroits, sur une période plus longue».

Former la relève
Au-delà des résultats chiffrés, le projet chapeauté par Sail & Explore a aussi des visées pédagogiques. «Nous souhaitons faire profiter une jeune génération de chercheuses et de chercheurs de l’expérience engrangée lors de nos expéditions en mer, notamment dans le maniement du chalut et les processus d’analyse», souligne Roman Lehner. Il s’agit aussi de contribuer à l’effort de prévention de la pollution plastique. Car «même si les microplastiques sont très médiatisés depuis quelques années, peu de gens font le lien entre ce problème – environnemental et sanitaire – et la Suisse».

Le scientifique pense que ce désintérêt est dû au fait que les quantités mesurées dans notre pays ne sont pas considérées comme alarmantes. Gageons néanmoins que les informations récoltées en Haute-Engadine, qui seront relayées sur Instagram, ne passeront pas inaperçues: aucun Suisse ne saurait rester de marbre en apprenant que l’idyllique lac de montagne dans lequel il s’est baigné durant les vacances d’été contenait des fragments de bouteilles en plastique et d’emballages de fast food.

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est le co-fondateur et directeur scientifique de l’organisation Sail & Explore, qui met sur pied des expéditions de sciences citoyennes en mer. Dans le cadre de ses recherches postdoctorales à l’Institut Adolphe Merkle (AMI) de l’Unifr, ce titulaire d’un master en biologie moléculaire et d’un doctorat en ingénierie biomédicale s’est consacré aux conséquences des micro- et nanoplastiques sur la santé des êtres humains.

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Les scientifiques à l’écoute des élèves fribourgeois /alma-georges/articles/2019/les-scientifiques-a-lecoute-des-eleves-fribourgeois /alma-georges/articles/2019/les-scientifiques-a-lecoute-des-eleves-fribourgeois#respond Tue, 04 Jun 2019 12:40:12 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=8569 Les robots nous remplaceront-ils? Le réchauffement climatique va-t-il provoquer la ruine des stations de ski fribourgeoises?  Dans le cadre du projet «Science and You(th)», une septantaine d’élèves du cycle d’orientation du canton ont pu débattre de ces thèmes brûlants avec des chercheurs de l’Unifr et des personnalités politiques.

Il y a, chez les jeunes, des préoccupations dont on soupçonne sans peine la provenance: la peur du réchauffement climatique ou encore la maltraitance animale occupent presque au quotidien la une de nos médias. Loin d’être perméables à l’actualité, les enfants et les adolescents se posent d’innombrables questions quant à la marche du monde… et à leur avenir. Le projet «Science and You(th)» permet aux élèves de Suisse romande non seulement d’aborder ces sujets  sociétaux, environnementaux et technologiques avec les meilleurs spécialistes du pays, mais aussi d’en débattre avec celles et ceux qui nous gouvernent.

La journée Science and You(th) Fribourg 2019 en images

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A la chasse au scarabée métallique /alma-georges/articles/2018/a-la-chasse-au-scarabee-metallique /alma-georges/articles/2018/a-la-chasse-au-scarabee-metallique#respond Thu, 16 Aug 2018 13:07:39 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=6883 Il est plus que visible, mais il faut de la persévérance pour l’attraper! Deux chercheurs de l’Institut Adolphe Merkle sont partis au Costa Rica pour observer un scarabée aux couleurs irisées. Bodo Wilts et Esteban Bermúdez souhaitent s’inspirer de cet insecte pour créer de nouveaux matériaux.

Des millions d’années d’évolution ont permis à la flore et à la faune de développer des caractéristiques remarquables que nombre de scientifiques souhaiteraient pouvoir reproduire. C’est le cas notamment de Genus Chrysina, un scarabée du Costa Rica aux magnifiques reflets métalliques. En l’état actuel de nos connaissances, on ne saurait imiter les couleurs de cet insecte sans recourir à des substances toxiques. Percer le mystère de sa membrane irisée pourrait permettre, à l’avenir, de fabriquer des colorants moins nocifs pour l’environnement. C’est l’objectif que se sont fixé Bodo Wilts et son collègue Esteban Bermúdez de l’Institut Adolphe Merkle.

Du laboratoire à la forêt tropicale
Afin d’observer le scarabée métallique, les deux chercheurs se sont rendus en Amérique centrale au printemps dernier. Dans la nuit humide, avec l’aide de leurs collègues de l’Université du Costa Rica, ils ont dressé des draps blancs éclairés par des ampoules. Ce dispositif leur a permis de capturer une myriade d’insectes. Le scarabée métallique, en revanche, a semblé peu attiré par les feux de la rampe: seul quatre spécimens en deux nuits sont tombés dans le panneau. L’expérience n’en a pas moins été enrichissante pour les deux entomologistes en herbe, plus habitués au travail de laboratoire qu’aux expéditions exotiques: «Observer les insectes dans leur environnement nous offre une nouvelle perspective. Nous parvenons ainsi à mieux apprécier leurs caractéristiques biologiques. On comprend qu’elles ont une fonction bien particulière et qu’elles ne doivent rien au hasard», explique Bodo Wilts.
Dans une prochaine étape, deux chercheurs costaricains viendront au centre Adolphe Merkle, afin d’observer la structure optique de la cuticule de cet étonnant scarabée métallique.

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de Bodo Wilts
d’Esteban Bermúdez

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Frauenpower in der Naturwissenschaft /alma-georges/articles/2018/frauenpower-in-der-naturwissenschaft /alma-georges/articles/2018/frauenpower-in-der-naturwissenschaft#respond Wed, 02 May 2018 12:00:23 +0000 https://www3.unifr.ch/alma-georges?p=6383 Aushängeschilder des Adolphe Merke Instituts (AMI), erfolgreiche Wissenschaftlerinnen und Familienfrauen – Prof. Alke Fink und Prof. Barbara Rothen-Rutishauser teilen sich seit 2011 neben der Professur auch die Leitung der Gruppe Bio-Nanomaterialien an der Universität Freiburg. Im Interview verrät Prof. Alke Fink, was man alles erreichen kann, wenn man Spass an seinem Job hat.

Frau Fink, was ist Ihre Aufgabe an der Unifr?
Ich bin Professorin einer Forschergruppe am Adolphe Merkle Institut, das heisst, wir forschen im Bereich Nanotechnologie und meine Gruppe bildet dementsprechend viele Doktoranden aus. Zudem bin ich zu 40 Prozent als Professorin am Chemiedepartement der Universität Freiburg angestellt.

Mit welchen Fragen kann ich mich an Sie wenden, wenn ich eine Expertenmeinung benötige?
Ich kann Ihnen weiterhelfen, wenn Sie wissen wollen, wie Sie Nanopartikel messen oder detektieren können oder wenn Sie schauen wollen, ob es solche Partikeln in Produkten hat (Kosmetik, Lebensmittel, etc.)

Wann kamen Sie auf die Idee, dass Chemie, bzw. später Materialwissenschaften etwas für Sie sein könnten?
In der elften Klasse hatte ich eine superstrenge Chemielehrerin, welche die wenigsten Schüler mochten. Durch diese Strenge hat sie aber auch die Leute total herausgefordert. Die hat das dann irgendwie aus mir herausgekitzelt und ab da war klar, dass ich Chemie studieren möchte.

Gab es auch noch andere Mädchen, die diese Motivation entwickelten?
Kaum.

Worauf führen Sie das zurück?
Ich hab das Gefühl, dass Mädchen schon von ganz früh an denken, dass sie schwächer in Mathematik und Naturwissenschaften sind. Umgekehrt auch bei den Jungs, die eher von sich behaupten, sprachlich nicht so talentiert zu sein.

Wird einem das schon als Kind so eingetrichtert?
Das frage ich mich auch. Mir wurde z.B. nicht gesagt, ich sei schlechter in Mathe als in Sprachen. Aber meine Mutter z.B. war der Meinung, ich solle «etwas mit Latein und Sprachen» machen. Mein Vater fand Mathematik passender. Vielleicht können Mädchen wirklich besser lesen oder sie schreiben lieber – aber dass einem das eingetrichtert wird, kann ich nicht bestätigen. Da gibt es aber sicher verschiedene Studien darüber.

Zieht es mittlerweile mehr Frauen in die Naturwissenschaften?
Ich glaube schon. Wir haben z.B. bei uns in der Gruppe ca. 50 Prozent Frauen und 50 Prozent Männer. In Barbara Rothen-Rutishausers Bereich – der Biologie – hat es z.B. einen ziemlich hohen Frauenanteil. Durch unser flexibles Arbeitsmodell erhalten wir auch viele Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen, die z.B. schon Mama sind und nach einer Teilzeitstelle suchen. Barbara und ich machen ziemlich viel Mentoring und das scheinen die Frauen positiv aufzunehmen.

Wie stellen Sie es bei Ihrer Tochter an, dass die sich für Naturwissenschaften interessiert?
Das ist nicht schwierig, wenn Mama und Papa in diesem Bereich arbeiten. Als Jugendliche versucht man zwar meist, in die Gegenrichtung zu steuern, aber sie war natürlich oft bei mir im Labor und diesen Themen deshalb schon seit klein eher «ausgesetzt». Sie ist jetzt 14 und hat noch keine komplizierte Physik oder Chemie in der Schule. Aber ich versuche sie zu motivieren, indem ich sie positiv unterstütze, wenn sie z.B. eine etwas anspruchsvollere Mathe-Aufgabe richtig gelöst hat. Uns ist es wichtig, dass sie versteht, was sie gerade tut und eine Aufgabe nicht einfach nur löst, damit sie gelöst ist.

Also kein Chemiebaukasten zu Weihnachten?
Um Gotteswillen, nein! Aber ich muss fairerweise schon gestehen: Sowohl mein Mann als auch ich hatten als Kinder bereits einen eigenen Chemiebaukasten. Viele meiner Chemiker-Kollegen übrigens auch.

Woher nehmen Sie die Zeit und Energie, der Familie, 30 Angestellten, eigener Forschung, Publikation und Institutsleitung gerecht zu werden?
Wenn man Teilzeit arbeitet, entwickelt man eine unglaubliche Effizienz. Da hat man seine fixen Punkte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein müssen und zwischendurch auch viel Unvorhergesehenes. Prioritäten zu setzen ist wichtig, um in der Sache, an der man gerade dran ist, 100 Prozent geben zu können. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass mein Mann auch in einem reduzierten Pensum arbeitet. Wir haben uns privat alles sehr gleichmässig aufgeteilt. Und man muss sich abgrenzen können – das Gehirn braucht auch mal Pause, um wieder kreativ sein zu können.

Wie sehen diese Pausen bei Ihnen aus?
Ich koche sehr viel und gerne und wir rösten Kaffee zu Hause. Ein riesiges Hobby ist auch das Reisen – wir lieben es, jede freie Minute einen neuen Trip zu planen. Und um den Kopf zu leeren natürlich Sport!

Sie teilen sich die Professur und die Leitung der Gruppe Bio-Nanomaterialen mit Prof. Barbara Rothen-Rutishauser – wie kamen Sie auf die Idee einer Doppel-Professur?
Für uns beide war klar, dass wir das nur gemeinsam machen möchten. Die Gruppenleitung ist eine 150 Prozent-Stelle und wir hatten vor sechs Jahren, als das Thema aktuell war, beide noch kleinere Kinder. Wir hatten das Glück, dass es an der Universität Freiburg bereits andere Doppelprofessuren gab – also nutzten wir die Chance und bewarben uns gemeinsam. Dass wir unterschiedliche Expertise haben, half sicher auch.

Hat Ihr eigener Lebensentwurf Auswirkungen auf Ihre 30 Angestellten? Z.B. in Sachen Teilzeitarbeit?
Auf jeden Fall! Wir haben in der Gruppe zahlreiche Familienmodelle, von teilweise Home Office zu reduzierten Pensen usw. und unterstützen das mit Leib und Seele. Man hat auch ein anderes Verständnis, wenn mal jemand wegen eines Kindes ausfällt.

Solche Chefinnen wünscht sich doch jeder!
Ich denke, jeder, der selber solche Situationen erlebt hat, kann sich da reinfühlen. Es ist nicht immer einfach, einen Weg zu finden, der für sich, die Familie und den Job passt – und für andere ist es manchmal schwierig, Verständnis aufzubringen.

Welches sind momentan die wichtigsten Projekte, an denen Ihr Team arbeitet?
Wir sind eine sehr interdisziplinäre Gruppe. Chemiker, Physiker, Biologen – alles bunt gemischt. Dies führt zu einem ausgedehnten Forschungsgebiet. Wir arbeiten vor allem mit Nanopartikeln und forschen dort, wie Nanopartikel mit z.B. Zellen, wechselwirken. In den letzten Monaten hatten wir einige sehr grosse Projekte. Es ging darum, Methoden zu finden, diese Nanopartikel in Konsumentenprodukten wie z.B. Kosmetika oder Lebensmitteln zu detektieren. Wir befassen uns vor allem damit, wie man diese Nanopartikel erfassen und analysieren kann. Früher oder später wird dies für die Verbraucher auf den Verpackungen deklariert werden müssen. Diese Nanopartikel sind manchmal wie die Nadel im Heuhaufen – und genau damit beschäftigen wir uns.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Lehrstuhls?
Ich würde mir wünschen, dass das Arbeiten auf universitärer Ebene noch familienfreundlicher wird. Meetings beispielsweise auf die Mittagspause legen und nicht abends auf 18 oder 19.30 Uhr. Klar ist das manchmal schwierig zu organisieren. Andererseits ist es oft auch schwierig, abends noch eine Kinderbetreuung aufzutreiben.

Und was wünschen Sie sich privat?
Abends nach Hause zu kommen und einfach Feierabend zu haben. Forschung ist eine Sache, die einen irgendwie immer verfolgt. Da kommen die Ideen auch, wenn man gerade nicht arbeitet. Wenn man seinen Job liebt, ist es manchmal schwierig, das Hirn auszuschalten. Andererseits ist es genau diese Leidenschaft, die eine enorme Energie und Motivation verleiht.

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Spitzentechnologie schnuppern /alma-georges/articles/2016/spitzentechnologie-schnuppern /alma-georges/articles/2016/spitzentechnologie-schnuppern#respond Tue, 26 Jul 2016 07:45:00 +0000 http://www3.unifr.ch/alma-georges/?p=2704 Sie testen, experimentieren und forschen schon fast wie die Profis – die 19 Teilnehmenden des Undergraduate Summer Research Internships (URI) Programm des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NCCR) Bio-inspirierter Materialien. Verschiedene Departemente und Institute gewähren diesen Sommer Mirae, Emma, George und den andern Studierenden Einblick in den ganz speziellen Mikrokosmos des NCCR.

Es ist eine einmalige Gelegenheit, in Forschungsprojekten mitzuarbeiten – in engem Kontakt mit Experten und Studierenden aus der ganzen Welt. Die elf Frauen und acht Männer kommen aus Grossbritannien, den USA, Kanada, Deutschland und Norwegen, um die Schweiz zu sehen und Spitzentechnologie zu schnuppern. «Mit den vielen Sprachen in der Schweiz ist es, als würde man ganz Europa auf einmal besuchen» schwärmt George, der sein Bachelorstudium an der Universität von Durham in England absolviert. Der Chemie- und Physikstudent ist jedoch nicht nur von unserer Vielsprachigkeit begeistert sondern auch vom Schweizer Wetter, dem Jodeln und der wunderschönen Landschaft. Doch das Wichtigste ist, dass er selbst testen darf, wie man auf höchstem Niveau forscht. Im Labor wendet er an, was er bisher in seinem Studium gelernt hat und sieht so sofort, ob es in der Praxis auch funktioniert.

Neutralität als Nährboden
Das Testen des eigenen Wissens und gleichzeitig ein Netzwerk zu schaffen mit den interdisziplinären Teams von Erfahrenen – darin sieht auch Mirae eine grosse Chance. Doch das ist für sie noch lange nicht alles: «Sie hat beinahe etwas mystisches, diese Neutralität der Schweiz. Und das zieht sehr viele spannende Wissenschaftler an, wie zum Beispiel beim CERN. Es scheint, als würden Italien, Frankreich und England sich darauf einigen können, in der Schweiz grosse Dinge entstehen zu lassen – auf neutralem Terrain quasi. Diese Mischung bietet Forschenden eine grossartige Gelegenheit.» Und das Forschungsfieber hat auch sie gepackt. Beim Rundgang durch die Labore erklärt sie mit Leidenschaft, was sie hier gelernt hat und was sie genau erarbeitet. Die Zeit scheint viel zu schnell davon zu laufen.

Relaxed aber effizient
Zum Glück sind die Projekte in den Labors so spannend, denn es ist hart, der Versuchung zu widerstehen, einfach durch die schöne Schweiz zu tingeln. Das URI Programm schafft jedoch die ideale Brücke mit den Vorlesungen und auch Socializing Events, findet Emma. Sie ist froh, diese Chance zu erhalten und neben ihrem spannenden Projekt am Institut auch Land und Leute etwas kennen lernen zu dürfen: «Die Schweizer Kultur ist eine echt tolle Mischung aus Tradition und Innovation. Schokolade und Käse einerseits, aber auch all diese Technologie und Entwicklungen auf höchstem Niveau. Die Kombination aus beidem ist einzigartig», sagt sie. Sie liebe das Arbeitsklima am AMI. Es sei sehr relaxed aber die Menschen arbeiten trotzdem effizient – das sei sehr angenehm. Und sie seien alle unglaublich freundlich. «Zuhause haben sie uns gewarnt» meint Mirae, «doch die Leute grüssen einander auf der Strasse und ich würde am liebsten mit ihnen reden. Bis ich merke, dass ich ja gar kein Französisch spreche». Emma ergeht es gleich: «Ich wurde gewarnt, die Schweizer seien unfreundlich, ich soll gar nicht erst versuchen, mit irgend jemandem Small Talk zu führen. Aber sie lagen alle falsch. Die Menschen hier sind so nett!»

Karrieren so steil wie unsere Berge
Während ihrer verbleibenden Zeit hier wollen sie natürlich ihre Erfahrung im Labor erweitern und so viel lernen wie möglich. «Und wir wollen in die Berge. Die Städte kennen wir genug. Aber solche Berge haben wir nicht zuhause. Die sind wunderschön!» schwärmt Emma, die andern zwei pflichten ihr bei. Schon bald werden sie wieder an ihre eigenen Universitäten zurückkehren. Emma schliesst ihren Bachelor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ab, Mirae an der Stanford University. Und danach studieren sie gleich weiter: Die Ambitionen der Praktikanten sind fern von bescheiden. Bei den anderen Teilnehmenden sieht es nicht anders aus. Doch das ist auch nötig: Die Bedingungen für eine Aufnahme im URI Programm sind hart und die Plätze sehr begehrt. Doch dafür ist die Belohnung auch gross, wie die Teilnehmenden immer wieder bestätigen. Die nächste Bewerbungsphase läuft vom 1. Dezember 2016 bis 15. Januar 2017.

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