Forum – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Mon, 02 Dec 2024 18:02:59 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Brettspiele im Mittelalter und heute – Gastbeitrag /alma-georges/articles/2024/brettspiele-im-mittelalter-und-heute-gastbeitrag /alma-georges/articles/2024/brettspiele-im-mittelalter-und-heute-gastbeitrag#respond Thu, 14 Nov 2024 12:31:45 +0000 /alma-georges?p=21302 Vom 21. bis zum 23. November 2024 findet an der Universität Freiburg eine internationale Tagung statt, die sich mit Brettspielen in der mittelalterlichen Literatur befasst – und zugleich mit Mittelalterbildern, die über das moderne Brettspiel vermittelt werden. Die hochrangig besetzte Tagung verspricht, zu einem akademischen «Fest des Brettspiels» zu werden. Neben den Fachvorträgen werden den Besucher_innen neben Workshops auch eine Podiumsdiskussion und eine Lesung geboten. – Ein Gastbeitrag von Inci Bozkaya, Robert Schöller und Cyrill Senn.

Im Jahr 1938 postulierte der niederländische Kulturhistoriker Johan Huizinga, dass der Mensch nicht nur ein verständiges (homo sapiens) und schaffendes (homo faber) Wesen sei, sondern auch ein spielendes – ein homo ludens. Der Spielakt, so Huizinga, gehe allen menschlichen Kulturleistungen voraus. Er erkannte die fundamentale Bedeutung des Spielens für die Entwicklung menschlicher und nicht-menschlicher Gemeinschaften (auch Tiere spielen). Huizingas grundlegender Studie, die zunächst in holländischer Sprache erschien und bis heute in zahlreichen Sprachen neu aufgelegt wird (deutscher Titel: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel), gebührt das Verdienst, das Spiel aus der Kinderstube geholt und als Gegenstand der Kultur- und Geisteswissenschaften etabliert zu haben.

Brettspiele als Forschungsfeld
Die Etablierung der Game ÌÇÐÄVolg als interdisziplinärer Forschungsgegenstand zeigt die akademische Erfolgsgeschichte, die das Spiel besonders in jüngster Zeit durchlaufen hat. Die Popularität und gesellschaftliche Relevanz insbesondere von digitalen Spielen wird auch an dem Umstand deutlich, dass die Gaming-Industrie in Zeiten der Corona-Pandemie in den Umsatzzahlen selbst die Film- und Musikindustrie übertraf. Längst hat die Gesellschaft die Möglichkeit, jederzeit mit ihren Smartphones auf tausende, oftmals kostenlose Spiele zuzugreifen. Zugleich wächst auch der Markt für analoge Spiele stetig. Während jedoch sowohl die Game ÌÇÐÄVolg wie auch die verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen ihre Aufmerksamkeit überwiegend auf das digitale Spiel richten, blieb das moderne Brettspiel ein wenig beachtetes Stiefkind. Diese Lücke zu schliessen, ist die Zielsetzung der von Inci Bozkaya, Robert Schöller und Cyril Senn vom Departement für Germanistik ausgerichteten internationalen Fachtagung, die vom 21. bis zum 23. November 2024 an der Universität Freiburg stattfindet. Die Tagung versucht, einen Bogen zu schlagen vom vormodernen Brettspiel hin zum modernen Brettspiel der Gegenwart. Damit schliesst die Tagung zugleich an eine lokale Freiburger Tradition an, galt doch das 2022 abgeschlossene, von Véronique Dasen geleitete Freiburger Forschungsprojekt Locus ludi dem Spiel in der Antike.

Brettspiele im Mittelalter – geliebt und verteufelt
Diesmal ist das Mittelalter an der Reihe. Denn auch die mittelalterliche Gesellschaft war, so hat es den Anschein, vom Spiel geradezu besessen. Davon zeugen die vielen Reglementierungsversuche, die dem Spiel, allen voran dem Würfelspiel, Einhalt zu gebieten trachteten. Dies ging so weit, dass im späten Mittelalter sogar öffentliche Brettspielverbrennungen abgehalten wurden, bei denen Adelige und Stadtbürger reumütig ihre Würfel, Spielkarten und Spielbretter ins Feuer warfen. Die Ambivalenz des mittelalterlichen Umgangs mit dem Spiel zeigt sich auch daran, dass manche Geistliche das Spiel in der Predigt verdammten und andere (wenn nicht gar dieselben) sich am Spiel vergnügten. In den mittelalterlichen Handschriften finden sich nicht wenige Abbildungen von halbnackten Spielern, die lediglich einen Lendenschurz tragen, da sie nicht nur ihr Geld, sondern selbst ihre Kleidung verspielt haben.

Zugleich diente das Spiel der sozialen Distinktion. Das Schach- oder Trictracspiel zu beherrschen, zählt zu den Fähigkeiten, die nach Ausweis der literarischen Texte einen angehenden Ritter auszeichnen.

Zu gut im Schachspiel: Entführt!
Während der Stauferkaiser Friedrich II. einen grundlegenden Text über die Falkenjagd verfasste, gab Alfons X. «el sabio» (der Weise), König von Kastilien und Léon, eine Schrift in Auftrag, in denen die Spiele seiner Zeit ebenso anschaulich wie prunkvoll dargestellt werden. Jagd und Spiel bilden zwei zentrale Bereiche des höfischen Lebens des Mittelalters. Im Tristan Gottfrieds von Strassburg beherrscht der jugendliche Protagonist das Schachspiel so gut, dass seine hohe Abkunft ersichtlich wird und er, in Aussicht auf ein üppiges Lösegeld, von norwegischen Kaufleuten entführt wird.

Schach als Flirt-Chance und für christliche Aufklärung
Der Tristan ist eines von vielen literarischen Beispielen, die von der Allgegenwart des Spiels in der mittelalterlichen Gesellschaft Zeugnis ablegen. Im Minnesang kann der Sänger von seiner Dame «mattgesetzt» werden, im Roman wiederum setzt die Dame die anstürmenden Männer schlicht dadurch matt, dass sie ihnen die schweren Schachfiguren an den Kopf wirft (Wolfram von Eschenbach, Parzival). In der Tristan-Fortsetzung Heinrichs von Freiberg gibt Marke auf dem Spielbrett Isolde ein Abzugsschach; diese sorgt jedoch durch einen vorgetäuschten Wutausbruch, in dessen Verlauf sie das Spielbrett umwirft, für den «Abzug» des Gemahls und macht dadurch den Weg frei für ein weiteres Stelldichein mit Tristan. In der Arabel Ulrichs von dem Türlin werden über das Schachspiel erotische Bande zwischen der verheirateten heidnischen Königin und dem christlichen Ritter geknüpft. Man lernt sich über dem Spiel kennen und lieben – und zugleich nutzt Willehalm die Schachfiguren, um Arabel über den Zusammenhalt der christlichen Gemeinschaft aufzuklären.

Es handelt sich um die erste Schachallegorie in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters. Rund hundert Jahre später wird Konrad von Ammenhausen nach der Vorlage des Dominikaners Jacobus de Cessolis eine grossflächig angelegte Schachallegorie vorlegen, in dem das Funktionieren und der Zusammenhalt der ganzen (spät-)mittelalterlichen Gesellschaft anhand des Schachspiels erklärt wird. Auch für den didaktischen Einsatz von Spielen gibt es (frühneuzeitliche) Zeugnisse, sei es, um Kindern durch das als Flugblatt verkaufte Gänsespiel zum Lernen von Zahlen und Tiernamen zu animieren, oder sei es, dass Thomas Murner, Autor zahlreicher Lehrwerke, juristischen Schulstoff zum Pauken in ein vergnügliches Kartenspiel umwandelt.

Mittelalter gehört zu den Lieblingsthemen
Es wird viel gespielt in den literarischen Texten des Mittelalters. Das Spiel geht in die Texte ein – und stellt zugleich selbst ein textuelles Medium im kultursemiotischen Sinn dar. Die Tagung wird sich auch dieses Aspekts der Brettspiele annehmen. Im modernen Brettspiel wird gerne vom Mittelalter erzählt. Nach Ausweis der massgeblichen internationalen Brettspielplattform BoardGameGeek zählt das Mittelalter zu den bevorzugten Themen zeitgenössischer Brettspiele. Aufgrund ihrer grossen Popularität in breiten Bevölkerungsschichten leisten Brettspiele einen kaum zu überschätzenden Beitrag zur Vermittlung von Mittelalter-Bildern.

Märchenhaft bis düster – für alle etwas dabei
Unsere Vorstellung vom Mittelalter wird auch von Brettspielen gelenkt. Anders als bei literarischen oder akademischen Texten transportiert der ludische Text des Brettspiels «Mittelalterlichkeit» in spielerischer Art und Weise: das Mittelalter wird gewissermassen «eingespielt». Nicht nur visuelle Aspekte wie das bedruckte Spielmaterial, sondern auch das Spielszenario und die Spielmechaniken können Mittelalterlichkeit stiften. Das Brettspiel ist ein Medium, das sich aus Zeichen unterschiedlicher – schriftlicher, visueller, haptischer – Natur zusammensetzt. Es ist ein «dynamisches System» (Eric Zimmerman), ein System, das in Form von bedeutungsgenerierender Zeichenrotation aktiviert wird. Die Bilder vom Mittelalter, die solcherart eingespielt werden, folgen dem traditionellen bipolaren Muster: Manche Spiele vermitteln ein helles, leuchtendes und märchenhaft anmutendes Mittelalter in der Tradition der Romantik, andere wiederum ein finsteres, archaisches Mittelalter in der Tradition von Renaissance und Aufklärung. Brettspiele sorgen dafür, dass das Mittelalter in unserem Bewusstsein verankert bleibt: verspielt, farbenfroh und höchst lebendig!

Inci Bozkaya ist Doktorassistentin in der Germanistischen Mediävistik. Ihre Forschungsinteressen umfassen die mittelalterliche und frühneuzeitliche Fabel, das illustrierte Flugblatt in der Frühen Neuzeit wie auch Fragen zu Figur und Raum im mittelalterlichen Erzählen.

Robert Schöller ist Privatdozent für Germanistische Mediävistik. Seine Forschungsinteressen gelten der Text- und Überlieferungsgeschichte der hochmittelalterlichen Literatur und der Mittelalterrezeption in populären Medien.

Cyril Senn ist Diplomassistent in der Germanistischen Mediävistik. Er befasst sich mit Ökonomie, Wolframs von Eschenbach Parzival und Spielen.

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Profumo di casa /alma-georges/articles/2024/profumo-di-casa /alma-georges/articles/2024/profumo-di-casa#respond Wed, 10 Jul 2024 09:09:50 +0000 /alma-georges?p=20580 Dank eines neuen Projekts kann Céline eine wunderbare Zeit in Freiburg verbringen. Diese mittelalterliche Stadt hat weit mehr zu bieten als nur Fondue und Double Crème. In ihrem Reisebericht teilt die Studentin aus Verona ihre Erlebnisse und Eindrücke und zeigt, was Freiburg und die Universität für Besucher_innen bereithalten.

Buongiorno a tutti!

Mi chiamo Céline, ho 23 anni e frequento il secondo anno del corso di laurea magistrale in Tradizione e interpretazione dei testi letterari presso l’Università degli Studi di Verona. Ho scelto di seguire, per il mio iter universitario, il curriculum italo-svizzero che permette agli studenti dell’ateneo veronese di trascorrere il secondo anno del corso a Friburgo (CH) e ottenere, in questo modo, un doppio titolo. La decisione di intraprendere questo percorso è nata sia dal desiderio di migliorare le mie competenze in lingua francese sia dalla curiosità di studiare la mia materia del cuore, la letteratura italiana, all’estero e, più in particolare, presso l’Università di Friburgo che vanta una tradizione di studi celeberrima grazie all’insegnamento di professori quali Contini e Pozzi.

A settembre 2023 ho preparato le valige per partire in treno alla scoperta di un nuovo paese, la Svizzera. Dopo aver fatto prima tappa a Milano e poi a Berna, aver attraversato alcuni dei paesaggi più belli d’Europa, finalmente, dopo 6 ore3 di viaggio circa, sono giunta a destinazione. Arrivata a Friburgo, mi sono trovata dinnanzi ad una piccola e graziosa cittadina che conserva, in ogni angolo, la sua identità svizzera. Nonostante le dimensioni ridotte, infatti, il capoluogo del cantone offre ai suoi abitanti tutti i comfort di cui hanno bisogno e agli studenti, che costituiscono un’importante fascia della popolazione, una realtà vivace e stimolante. Camminando tra le strette viuzze di impronta medievale della città, ci si sente accolti come in un nido e il profumo di cuchaule appena sfornata, che si sente uscire ogni mattino dalle tante boulangerie, diventa presto il profumo di casa. Ho trovato una stanza tutta per me nella Basse Ville, la zona più caratteristica della città e quella che ospita il fiume Sarine, grazie all’organizzazione Apartis, che mi permette di condividere momenti della giornata e spazi comuni con altri studenti.

³¢â€™università, situata nella parte alta della città e quindi raggiungibile a piedi per i più coraggiosi e in funicolare o in autobus per i più pigri, vanta di diversi poli. Le lezioni afferenti al dipartimento di Italiano, in particolare, hanno luogo presso Miséricorde e Beauregard. Il sito di Miséricorde, in posizione centrale rispetto alla città e molto vicino alla stazione, si riconosce grazie alle sue grandi dimensioni che consentono a tutti gli studenti di materie umanistiche di trovare, oltre alle aule dedicate alle lezioni, spazi consacrati allo studio, allo sport, alla pratica religiosa e alle attività ricreative.
È questo il luogo che frequento tutti i giorni per seguire i corsi e i seminari previsti dal mio piano di studi, ma anche per studiare in biblioteca o rilassarmi sulle poltroncine presenti nei corridoi. Sono proprio i corridoi che all’ora di pranzo si affollano di studenti che in ogni luogo trovano il loro posto ideale per mangiare in compagnia e scambiare qualche parola con i coetanei. Per fare una buona merenda e ricaricare le energie con un caffè, invece, ci si può spostare nella Cafétéria, situata proprio sopra alla mensa, che offre squisitezze di ogni tipo.

³¢â€™università non è solo un luogo di ascolto e di studio, diventa anche un ambiente ricco di attività e divertimento quando la Fachschaft di Italiano organizza aperitivi, serate giochi, club del libro e rassegne cinematografiche. Momenti di svago, questi, che vedono studenti e docenti dialogare e confrontarsi, tra uno snack e l’altro, sulla loro più grande passione. Le associazioni studentesche sono spesso all’origine di innumerevoli appuntamenti che coinvolgono tanti giovani e animano la vita universitaria: in particolare, ho partecipato a dicembre alla realizzazione della corona dell’Avvento, tipico simbolo natalizio friburghese.
³¢â€™Unifr, inoltre, dà la possibilità agli studenti di frequentare i corsi di lingua e di sport proposti dall’ateneo in maniera del tutto gratuita: personalmente ho scelto di seguire un corso di lingua tedesca e di dedicarmi, la sera, alla danza moderna e allo yoga.

Uscendo dalle porte di Miséricorde sul finire di una giornata dedicata allo studio, ci si trova davanti ad una città a misura d’uomo, dominata dalla monumentale cattedrale medievale di Saint Nicolas. Al santo patrono di Friburgo, è dedicata una grande festa, nel corso del primo weekend di dicembre, che lo vede sfilare in tutte le vie della cittadina e lanciare i celebri biscômes ai più piccoli. Una folla ingente proveniente da ogni angolo del paese, dopo essersi riscaldata con un buon bicchiere di vin chaud, attende con ansia il famoso discorso spesso accompagnato, come anche quest’anno è accaduto, dalla magia della neve. Piccola e caratteristica, infatti, Friburgo ama mantenere le tradizioni, come anche quella della grande sfilata di Carnevale a febbraio e della condanna a morte di Rababou nella Basse Ville.

Vivere a Friburgo non significa solo avere la fortuna di conoscere una nuova città ma significa anche avere la possibilità di visitare, grazie al fornito sistema di reti ferroviarie, altri importanti centri svizzeri come Berna e Losanna che, soprattutto durante il periodo natalizio e quello primaverile, vantano di un fascino molto particolare. Ma ora è tempo di tornare allo studio… In questi giorni sto iniziando a lavorare alla mia tesi magistrale che vedrà coinvolti due relatori a rappresentare le due università in cui ho studiato.

Vi saluto, dunque, augurandovi il meglio per i vostri studi e le vostre vite e invitandovi, se ne avete l’occasione, a cogliere al volo preziose e arricchenti esperienze come questa. Ci vediamo presto, forse proprio tra i corridoi dell’università, e ad maiora!

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Verona, amore mio! /alma-georges/articles/2022/verona-amore-mio /alma-georges/articles/2022/verona-amore-mio#respond Fri, 29 Jul 2022 13:37:09 +0000 /alma-georges?p=16225 Grâce à un nouveau projet, Luca peut passer un moment formidable à Verona. Une ville qui fait vivre l’histoire de Roméo et Juliette jusqu’à aujourd’hui. Mais ce qu’elle et l’université ont à offrir, l’étudiant nous le raconte dans son récit de voyage.

Bonjour à tou·te·s!

Je m’appelle Luca, j’ai 23 ans et je suis en Master de littérature italienne à l’Université de Fribourg. Il ne s’agit pas d’un master ordinaire: grâce au nouveau projet de Double Degree, je réalise la moitié de ma formation à l’Università di Verona. Après mon Bachelor à Fribourg, j’ai décidé de passer une période d’études dans une ville italienne, pour vivre une expérience Erasmus et me plonger dans la littérature et la culture italiennes. Ma destination est… Verona !

Mon voyage a commencé un peu tard, à cause du covid… Il a été difficile de trouver un appartement en ville, et, au début, même se déplacer était souvent compliqué. Mais finalement, j’ai trouvé ma chambre dans un appartement non loin du centre partagé avec deux étudiantes, l’une de Vicenza et l’autre de Bolzano. C’était début mars, j’avais donc déjà suivi un mois de cours en ligne. Disons que l’enseignement à distance n’est pas mon option préférée, j’étais donc super heureux de déménager enfin à Verona!

Maintenant, après presque cinq mois de participation, je vais vous raconter quelques highlights de mon parcours.

L’un des premiers souvenirs que j’ai de mon voyage est mon arrivée à Verona. Je voyage en train, depuis le Tessin – où je vis – un voyage de 2h30 environ. Les premières fois, j’ai choisi de voyager avec un changement à Milan, ne connaissant pas l’existence du train direct Zurich-Venise; un train pratique qui me permet de ne pas penser à la correspondance, mais qui m’oblige à partir toujours à la même heure, le matin à 9 heures en direction de Verona, et l’après-midi à 14h30 pour revenir au Tessin le week-end. Avant cette découverte, je voyageais à l’heure qui me convenait le mieux, c’est-à-dire souvent le soir. Après le voyage en train, dont je profitais pour lire et regarder quelques vidéos sur mon smartphone, il me restait le trajet de la gare de Porta Nuova jusqu’au quartier de Porta Vescovo, où se situe mon appartement. C’est un parcours que maintenant, avec la chaleur estivale et les horaires de jour, j’ai tendance à faire à vélo ou en trottinette électrique – louée via une App. Mais qu’au début, chargé de bagages, j’effectuais le parcours en bus. Et c’est durant ce court trajet, d’un quart d’heure environ, que je me souviens être passé devant l’Arena et avoir traversé le centre de Verona, illuminé dans l’ambiance du soir: une image vraiment suggestive! Maintenant, quand j’y passe, même avec le bus, le paysage est différent, mais toujours aussi exaltant: Piazza Bra est éclairée par un soleil suffocant et les Giardini Vittorio Emanuele II sont pleins de gens, attirés par la fontaine ou les bancs à l’ombre; je vois même plusieurs classes en voyage scolaire! Une zone vraiment agréable, surtout en s’arrêtant –pour ceux qui aiment cela comme moi – à un Bubble Tea non loin de là, pour déguster une boisson, assis sur la statue après le déjeuner.

Une autre vue magnifique que je découvre par hasard à vélo, sur le chemin de l’université ou de la gare, lorsque je me sens inspiré et que j’emprunte la piste cyclable le long de l’Adige: la route qui longe la rivière et traverse les ponts est certes un peu cahoteuse en raison du terrain parfois accidenté, mais elle en vaut la peine pour la vue magnifique et la brise qui rafraîchit lors des journées chaudes!

Voyager en Italie, c’est aussi apprécier la bonne cuisine, et Verona s’y prête! Pour l’apéritif, vous pouvez commander un Spritz, une boisson de style vénitien que j’ai parfois été surpris de voir siroter très tôt dans l’après-midi, dans les bars en face de l’université ou dans le centre-ville. Parmi les plats principaux, les bigoli, de merveilleux spaghetti épais et poreux, qui, associés à un bon °ù²¹²µÃ¹ – que j’ai goûté avec bonheur au sanglier, entre autres propositions – constituent l’un des meilleurs plats dont je me souvienne de mes premières visites gastronomiques. En dessert, l’inimitable ³Ù¾±°ù²¹³¾¾±²õù: mon dessert préféré, dont j’ai découvert au cours de cette aventure qu’il était originaire du Veneto. Quelle heureuse coïncidence! Et à ce propos, j’ai hâte que l’hiver arrive pour pouvoir goûter la sauce p±ð²¹°ùà – accompagnée, me dit-on, de viande bouillie mélangée, pendant la saison froide – dont j’ai tant entendu parler, et un autre de mes desserts préférés: le pandoro! J’ai découvert que cette recette aussi était d’origine véronaise. De la bonne cuisine et des breuvages en bonne compagnie – et à bas prix – sont certainement les bienvenus, et recommandés même pour un court séjour de vacances.

Mais je suis aussi allé à l’Université à Verona, bien sûr. Je laisserai de côté mes expériences plus spécifiques des cours de littérature, qui, j’imagine, intéresseront un public plus restreint – qui est de toute façon invité à me contacter s’il est curieux – et je rappellerai seulement l’effet agréable d’avoir lu pendant le semestre des auteurs du Veneto qui parlent du paysage veneto, un paysage que je ne peux pas imaginer saisir dans sa plénitude après si peu de temps, mais qui me semble certainement plus concret maintenant que j’y passe au moins la moitié de ma semaine. J’ai également pu assister à une conférence sur Dante qui avait été reportée à cause de la pandémie, et qui accueillait certains des critiques littéraires que j’ai étudiés: super intéressant!

Sur le campus, je voudrais mentionner deux très belles installations: Santa Marta et la bibliothèque Frinzi. Le pôle Santa Marta est situé, comme le pôle Zanotto – où j’ai habituellement des cours – de l’autre côté de l’Adige par rapport au centre, dans un quartier appelé Veronetta – la même zone où j’habite. C’est un complexe où se déroulent aujourd’hui principalement des cours d’économie, et qui abrite une belle bibliothèque moderne. Ce qui rend l’installation intéressante, c’est son architecture et son histoire: on m’a dit qu’il s’agissait à l’origine d’une zone de fournitures pour une caserne autrichienne au XIXe siècle, et on peut encore apprécier aujourd’hui le style historique combiné au verre et aux rénovations modernes. Un endroit idéal pour étudier! La bibliothèque Arturo Frinzi fait partie du complexe Zanotto et a la particularité d’être construite dans une église déconsacrée de la fin du XVIe siècle. Situé non loin de Santa Marta, il fait partie d’un complexe conventuel qui a traversé une phase militaire similaire jusqu’à ce qu’il soit intégré au campus universitaire, qui présente également un aspect historique agréable, splendide à mon avis surtout par les cloîtres où les étudiants se réunissent pour lire, discuter et se promener. Un peu le pendant de notre Miséricorde: Verona partage en effet avec Fribourg la séparation entre le pôle des humanités et le pôle des sciences, qui se trouve dans le quartier de Borgo Roma – que j’avoue ne pas avoir encore visité.

Je dirais que c’est tout pour ce premier semestre! J’ai vu et vécu tant de choses et maintenant, après avoir terminé mes examens, je regarde avec admiration les diverses expériences que j’ai accumulées et imagine celles qui restent à venir. En fait, j’aimerais encore visiter de nombreux endroits, comme Castelvecchio (même si ce n’est pas le célèbre village de Pascoli) ou la banlieue, ainsi que les villes voisines: Padova, Venezia, le Veneto en général. Dans le prochain petit journal, j’essaierai de rendre compte de mes nouvelles découvertes, s’il y en a, et des différentes opportunités dont j’aurai certainement encore à parler le semestre prochain, en automne. Pour l’instant, je me retire pour l’été au Tessin, et j’en profiterai pour retourner dans la chère – et fraîche – alma mater friburgensis.

A presto!

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Sexuelle Belästigung: Wie ein heikles Thema auf die Bühne kommt /alma-georges/articles/2021/sexuelle-belastigung-wie-ein-heikles-thema-auf-die-buhne-kommt /alma-georges/articles/2021/sexuelle-belastigung-wie-ein-heikles-thema-auf-die-buhne-kommt#respond Wed, 10 Nov 2021 09:22:07 +0000 /alma-georges?p=14659 Die Unifr toleriert keinerlei Angriffe auf die Persönlichkeit und die Würde anderer und garantiert ein Studium- und Arbeitsklima, das alle respektiert. Um die Mitarbeitenden für Themen wie sexuelle Belästigung zu sensibilisieren, veranstaltet die Unifr im November ein interaktives Theater. Ein Gespräch mit Beat Michel, Schauspieler und Moderator beim Forumtheater «KonflikTüren».

Mit der Methode des Forumtheaters werden Konflikte auf der Bühne sichtbar gemacht. Wer am Format teilnimmt, kann auf humorvolle und spielerische Weise neue Wege, Perspektiven und Handlungsspielräume entdecken, um mit schwierigen Situationen umzugehen. Mitarbeitende der Unifr können sich bis zum 16. November 2021 für das Konflikttraining (bilingue auf Deutsch und Französisch) . Beat Michel, Schauspieler und Moderator, hat im Voraus ein paar Fragen zum kommenden Event beantwortet.

Spannende Unterhaltung, die garantiert zur Reflexion anregt, gibt es bei «KonflikTüren».

Sie besuchen die Unifr mit einem ganz besonderen Format. Was genau steckt hinter dem Projekt «KonflikTüren»?
«KonflikTüren» ist eine Forumtheatergruppe und das Forumtheater für uns eine geniale Methode, um schnell und direkt einen Konflikt erlebbar zu machen. Es braucht keine theoretische Einführung, Umschreibung oder Erklärung, um die Menschen einzustimmen bevor man an den Konflikten ‘arbeiten’ kann.

Sind die Ensemble-Mitglieder besonders geschult? Welchen (pädagogischen, Beratungs-) Hintergrund bringen Sie selbst mit?
Im Moment bestehen wir aus vier festen Mitgliedern. Wir alle haben eine schauspielerische Ausbildung und zusätzlichen sozialen, pädagogischen oder therapeutischen Hintergrund. Wir arbeiten jedoch auch mit externen Schauspielenden zusammen (welche ähnliche Ausbildungen und Erfahrungen mitbringen), wenn wir zusätzliche Personen für einen Auftritt brauchen.

Beat Michel

 Thema des interaktiven Theaters wird die sexuelle Belästigung sein. Wie passt ein solch schweres Sujet für die Bühne?
Es ist jedes Mal faszinierend zu erleben, wie schnell sich das Publikum öffnet, nachdem es die Szene zum Thema das erste Mal gesehen hat. Das bedingt jedoch, dass die Menschen, welche im Publikum sitzen, davon auch betroffen sind und bei diesem Thema sind wir meiner Meinung nach alle betroffen. Die Methode Forumtheater funktioniert jedoch nicht, wenn das Publikum den Konflikt nur vom Hörensagen oder der Presse kennt.
Forumtheater macht auch keinen Sinn, wenn der Konflikt auf der Bühne so gross ist, dass er keine Veränderung mehr zulässt.

Die «KonflikTüren» können leider keine Rezepte geben, wie man am besten mit Konflikten umgeht. Es sind die Menschen im Publikum mit ihren Erfahrungen und Ideen, die helfen, mögliche Lösungen sichtbar zu machen! Daher ist jeder Auftritt ein einmaliges Erlebnis.

Wie kann sich dann das Publikum einbringen und in die Szenen eingreifen?
Wir nutzen dazu verschiedene Möglichkeiten, u.a. kann man einen Vorschlag oder eine Idee dem Schauspielenden einflüstern oder ihm vom Publikum aus Anweisungen geben, weiter kann man die Personage neben der Bühne coachen oder man kann sogar selber eine Idee auf der Bühne versuchen umzusetzen.

Was wollen Sie dem Publikum gerne mitgeben? Wann ist eine KonfliktTüren-Aufführung Ihrer Meinung nach erfolgreich? 
Zusammen mit dem Publikum gehen wir auf eine Reise in der wir nachforschen, welche Interventionen zu welchen Veränderungen führen könnten. Eigentlich ist für uns das Ziel in jeder Aufführungen, dass wir «Türen» im Bewusstsein und ev. dann später auch im Verhalten der Menschen, öffnen können. Daher auch unser Name.

Anmeldung «KonfliktTüren»-Training
Sind Sie Mitarbeitende·r der Unifr und möchten am Konflikt-Training teilnehmen? Über können Sie sich bis zum 16. November 2021 anmelden. Die Teilnahme an diesem Workshop gilt als Weiterbildung.

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Nos bibliothèques entre les lignes /alma-georges/articles/2021/nos-bibliotheques-entre-les-lignes-10 /alma-georges/articles/2021/nos-bibliotheques-entre-les-lignes-10#respond Mon, 18 Oct 2021 12:10:29 +0000 /alma-georges?p=13193 Pas d’études, ni de recherches, sans bibliothèques. Régulièrement, les bibliothécaires de l’Université de Fribourg partagent le regard qu’ils posent sur leur bibliothèque. Christine Verdon et Nicolas Schmitt nous présentent la Bibliothèque de l’Institut du fédéralisme et son centre de documentation.

Comme Monsieur Jourdain faisait de la prose, les Suisses font du fédéralisme sans le savoir, tant nous sommes imprégnés de ce système politique familier. Mais le fédéralisme n’est pas si simple, ici et ailleurs. Pour mieux étudier le phénomène, décision a été prise de créer, en 1984 à l’Université de Fribourg, un Institut (IFF) consacré à l’étude et à l’observation du fédéralisme en Suisse et dans le monde, Institut qui est devenu un centre de compétence sur le sujet.

Institut de recherche, l’IFF dispose évidemment d’une bibliothèque riche en ouvrages relatifs au fédéralisme et à la décentralisation. Les nombreux contacts entretenus dès le début avec des partenaires étrangers ont permis d’enrichir très rapidement nos collections. Nous nous souvenons de la visite du professeur allemand Hans-Peter Schneider, passionné d’Afrique du Sud. Il venait de passer quelques jours au Max-Planck Institut et a découvert avec stupeur bien plus d’ouvrages sud-africains à Fribourg qu’à Heidelberg.


Accueillante et lumineuse, l’entrée de la bibliothèque ne devrait dissuader personne d’en franchir la porte.

Cet enrichissement a parfois réservé des surprises. Ainsi nous avons généreusement reçu depuis l’Inde des malles entières d’ouvrages consacrés à ce pays et à son fédéralisme, mais pour une raison mystérieuse ces centaines de livres dégageaient une odeur pour le moins désagréable, qui a mis des semaines à se dissiper…

A votre service
Dès le début, l’Institut a été conçu non seulement comme un lieu d’étude, mais aussi comme un endroit permettant d’offrir des services, notamment grâce au premier centre de documentation du droit cantonal existant en Suisse. Pendant des années, avant qu’Internet ne vienne changer la donne, nous avons fourni aux cantons d’innombrables études de droit cantonal comparé.

A l’époque, tout reposait encore sur le papier et il n’était pas toujours facile d’obtenir la documentation. Pour ce faire, nous nous sommes rendus en pèlerinage dans tous les cantons pour présenter l’Institut et demander à recevoir les précieux textes législatifs. Dans le Canton du Jura, nous avons été reçus par le ministre Pierre Boillat qui, enthousiaste, nous a immédiatement fait don de son recueil systématique personnel.

Vaste réseau
Plusieurs cantons ont inscrit le centre de documentation sur la liste des députés, de manière à ce que toutes les informations législatives nous parviennent. Ainsi, tous les 4 ou 5 ans, nous recevions parfois des courriers: «Le Canton vous félicite pour votre élection». Aurions-nous dû siéger?


La législation des cantons est beaucoup plus colorée que celle de la Confédération, uniformément rouge.

Aujourd’hui, le centre de documentation rassemble les recueils officiels des lois, les projets de lois et autres interventions parlementaires des cantons et de la Confédération dans leurs versions imprimées pour autant qu’elles existent encore; en effet, la Confédération et de nombreux cantons ont opté pour des versions exclusivement en ligne. Les archives sont également bien fournies. Cette documentation est distincte de celle de la bibliothèque de l’Institut et n’est donc pas répertoriée sur (SLSP).

Pour en revenir à la bibliothèque, rattachée à celle de la Faculté de droit, elle rassemble quelque 25’000 ouvrages, plus de nombreux périodiques et collections répertoriés depuis 2010 sur le (RERO) et désormais sur SLSP. Thématiquement, elle se concentre, bien entendu, sur le fédéralisme et la décentralisation en Suisse et dans le monde, mais aborde également le droit public au sens large, la théorie de l’Etat, les sciences politiques et les problèmes liés notamment aux droits humains, aux minorités, aux ressources naturelles, aux langues ou à la péréquation financière.

Constitution d’Obwald de 1867 écrite en gothique (Landbuch d’Obwald, vol. I, 1899).

A déguster sur place
La valeur de la bibliothèque tient à son exhaustivité plus qu’à la rareté de certains ouvrages. Pas de bibliophilie, d’aquarelles anciennes ou de portulans en parchemin dans la documentation juridique. Parmi des centaines d’ouvrages consacrés aux Etats-Unis, pas le moindre exemplaire original de la Constitution de 1787. Les amateurs de livres anciens se consoleront avec des collections comme le Landbuch d’Obwald depuis le volume I de 1899 (qui comporte, notamment, la constitution cantonale de 1867 encore écrite en gothique). Plus ancien, les lois fribourgeoises depuis 1803 ; plus contemporain, l’intégralité des délibérations de la constituante jurassienne depuis sa séance inaugurale du 4 septembre 1978.

La salle de lecture offre des places de travail lumineuses, et cela juste à côté de la gare.

Les ressources – bibliothèque et centre de documentation – sont à disposition pour une consultation sur place et, bien sûr, pendant la crise sanitaire, sur rendez-vous (federalism@unifr.ch). C’est notamment pour permettre aux collègues de l’Institut de disposer en tout temps des ouvrages nécessaires à leur travail que la bibliothèque est une bibliothèque de présence, qui ne prête donc pas de livres, sauf rares exceptions.

 

Il est même possible d’organiser des discussions et des débats dans la salle des périodiques.

Ainsi, tout un chacun est cordialement invité à venir découvrir notre documentation ou à la consulter sur place, dans un environnement propice à la recherche et dans un cadre favorisant la convivialité et les rencontres avec nos chercheuses et nos chercheurs. Différents espaces sont à disposition pour faire des recherches, lire les ouvrages ou travailler. Aux visiteuses et visiteurs qui souhaitent en savoir plus sur nos activités et sur nos missions, les collaborateurs de l’IFF répondent toujours de manière enthousiaste et ouverte.

 

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Pot de Fries – Saison 2 #10 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-10 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-10#respond Thu, 10 Jun 2021 13:48:04 +0000 /alma-georges?p=13880 Le Centre Fries met la culture et l’actualité en pot! Des invité·e·s, des avis, des coups de coeur et des coups de gueule à partager comme autour d’un verre entre ami·e·s. Laissez-vous chatouiller les oreilles par ce podcast à savourer chaque semaine.
Rencontrez Sara de , étudiante en lettres et créatrice de savons.

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  • ³¢±ðÌý c’est ce coin tout particulier de l’Unifr, un centre socio-culturel géré par les étudiant·e·s pour les étudiant·e·s, mais pas que… A suivre sur Ìý±ð³ÙÌý.
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Jeux de lettres #3 – La rime équivoque /alma-georges/articles/2021/jeux-de-lettres-3-la-rime-equivoque /alma-georges/articles/2021/jeux-de-lettres-3-la-rime-equivoque#respond Thu, 03 Jun 2021 08:53:25 +0000 /alma-georges?p=13860 «³¢â€™Ã©criture est une aventure. Au début c’est un jeu, puis c’est une amante, ensuite c’est un maître et ça devient un tyran», affirmait Winston Churchill. Dans la série Jeux de lettres, Thibaut Radomme et David Moos nous montrent qu’il ne suffit pas de jouer avec les mots, encore faut-il suivre les règles.

De prime abord, la rime est une contrainte. En effet, le poète doit réfléchir non seulement au choix des mots, mais aussi à leur organisation afin de conduire le vers jusqu’à la rime. Qu’il est difficile de bien rimer! Pourtant, au fil de nos investigations, un constat nous a sauté aux yeux: s’il est un lieu des textes que les poètes de notre corpus affectionnent particulièrement, c’est bien la rime, et spécifiquement ce qu’on appelle rime équivoque ou équivoquée. Elle est pourtant particulièrement difficile, puisqu’elle consiste à faire rimer le même groupe de sons avec un sens différent. Le Dictionnaire de l’Académie, dont j’emprunte la , donne l’exemple fameux du premier quatrain de «Comme on voit sur la branche» de Pierre de Ronsard:

Comme on voit sur la branche au mois de mai la rose,
En sa belle jeunesse, en sa première fleur,
Rendre le ciel jaloux de sa vive couleur,
Quand l’Aube de ses pleurs au point du jour l’arrose;

Ce qui frappe d’emblée, c’est l’aspect ludique de ce tour de passe-passe technique. La rime équivoque réjouit l’œil autant qu’elle amuse l’oreille. Chez Ronsard, la rime équivoque consiste en un jeu, un divertissement agréable, mais pas en une prouesse formelle constitutive de son art poétique. À cet égard, on remarquera que les rimes centrales du quatrain, elles, ne sont pas équivoquées. Dans nos textes médiévaux, au contraire, la rime équivoque est souvent fondamentale. ³¢â€™un des exemples les plus frappants demeure sans doute l’ABC par ekivoche de Huon de Cambrai, au titre … sans équivoque, dont je vous parlais dans une précédente chronique.

³¢â€™ABC des doubles n’est pas en reste. Son auteur, Guillaume Alexis est moine bénédictin de la deuxième moitié du XVe siècle, prieur de Bucy et auteur prolifique, contemporain des «Grands rhétoriqueurs», ces poètes de cour qui, dans le sillage de Guillaume de Machaut, vouent un culte aux jeux de lettres et à la poésie formelle. On citera, par exemple, Jean Molinet et Jean Meschinot. ³¢â€™ABC des doubles, composé en 1451 et conservé par un seul manuscrit (Paris, BnF, français, 1642), connaît un succès non négligeable au XVIe siècle, avec pas moins de sept éditions imprimées.

Ce succès ne surprend pas au regard de la prouesse poétique que Guillaume donne à lire au long de ses 1283 vers, dont chaque paire –  ici au sens d’ensemble de deux vers – est équivoquée. Le poème est organisé selon l’ordre alphabétique, c’est-à-dire que la première strophe propose des équivoques commençant par A, puis la deuxième par B, puis par C, etc. :

A peine trouveras ja dix | Tu trouveras difficilement dix
Vaillans gens comme ou temps jadis: | personnes vaillantes comme au temps jadis:
N’y avoit jaloux ny jalouse, | il n’y avait ni jaloux, ni jalouses,
Et pource leur vie j’alouse. | et pour cette raison, je loue leur vie.
Purs estoient et innocens | Elles étaient pures et innocentes
En chantant a Dieu hympne o sens; | parce qu’elles chantaient des hymnes à Dieu avec sagesse;
Mais ore en pleur se tourne joye. | Mais aujourd’hui, la joie s’est transformée en pleurs.
Dolent suis quant il faut que j’oye | Je suis accablé quand que je dois entendre
Parler d’envieux et jaloux. | parler des envieux et des jaloux.
Hommes sont devenuz ja loups | Les hommes sont devenus des loups
Ravissans et lyons irez. | voraces et des lions en colère.
Gardez, quant avec eulx yrez, | Veillez, lorsque vous irez avec eux,
Que vous saichez bien vostre yssue; | à bien connaître bien l’issue :
Car tel y entre qui y sue. | car tel y entre qui y endure de grandes peines.

(v. 680-693) – Guillaume Alexis, Œuvres poétiques de Guillaume Alexis, prieur de Bucy, éd. Arthur Piaget et Émile Picot, Paris, Didot pour la Société des anciens textes français, 1896-1908, 3 t., ici t. 1, p. 1-54.

Cette strophe illustre à merveille les qualités de la rime équivoque, complexe, ludique, mais surtout signifiante. La structure rimique sous-tend le message moral de ³¢â€™ABC, car les groupes de sons à la rime font ressortir l’essence du texte. Ainsi, la jalousie évoquée aux vers 682 et 687 est rendue très frappante par l’écho de l’homophonie aux 683 et 688. Dès lors, le son des rimes ancre le motif dans la mémoire du lecteur. Un autre effet de la rime équivoque se retrouve dans le couplet innocens / hympne o sens. En effet, la paronomase, c’est-à-dire le rapprochement de mots différents à la sonorité similaire, permet de lier deux idées distinctes, confirmant que seuls les innocents seront capables de créer des hymnes avec sens. De cette façon, le prieur de Bucy oppose brutalement les innocents et les jaloux. Il chante les uns et fustige les autres au moyen d’un travail subtil sur la rime équivoque.

Ce court extrait dit tout de l’art de Guillaume Alexis, puisque ce dernier y utilise l’équivoque non seulement comme un jeu ou une astuce mnémotechnique, mais aussi comme un outil poétique efficace, apte à délivrer un message moral fort. La contrainte rimique devient dès lors la force du texte et la prouesse du prieur de Bucy sert une argumentatio didactique, inscrite dans un projet littéraire ambitieux. ³¢â€™ABC des doubles se révèle en effet un modèle de maîtrise technique, où se donne à lire, de la façon la plus éclatante qui soit, la virtuosité remarquable de son artisan.

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Image de une: Bûcher de sorcières dans le comté de Reinstein (Regenstein, Saxe-Anhalt, Allemagne) en 1555. Gravure sur bois d’après l’original d’un dépliant des collections du Germanisches Nationalmusem de Nuremberg, publié en 1881.

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Pot de Fries – Saison 2 #9 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-9 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-9#respond Mon, 31 May 2021 05:46:50 +0000 /alma-georges?p=13851 Le Centre Fries met la culture et l’actualité en pot! Des invité·e·s, des avis, des coups de coeur et des coups de gueule à partager comme autour d’un verre entre ami·e·s. Laissez-vous chatouiller les oreilles par ce podcast à savourer chaque semaine.

Tchi * Na * Tcho se traduit par guignols des rues. Le groupe a quitté, le temps d’une soirée, les places  et les ruelles pour venir jouer au Centre Fries.

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La masculinité dans les pubs suisses: ça change ou bien? /alma-georges/articles/2021/la-masculinite-dans-les-pubs-suisses-ca-change-ou-bien /alma-georges/articles/2021/la-masculinite-dans-les-pubs-suisses-ca-change-ou-bien#respond Fri, 21 May 2021 07:35:50 +0000 /alma-georges?p=13826 ³¢â€™image de l’homme que projette la publicité suisse demeure une caricature. Pourtant, les mouvements critiques qui agitent la société depuis quelques mois semblent porter leurs fruits. Alors, le changement, c’est maintenant? Analyse critique de Francesco Screti, chercheur postdoctoral à l’Université de Fribourg et professeur au Glion Institute of Higher Education.

 

Il y a quelques mois, j’ai présenté les résultats d’un travail scientifique qui portait sur la construction de la masculinité dans la publicité suisse. Dans cet article, dont une version est parue dans le numéro LGBT+ du magazine scientifique universitas, je réfléchissais sur le fait que la représentation de la masculinité offerte par une série de publicités de la marque Bell, était plutôt traditionnaliste et exclusive: Le protagoniste masculin de la pub, pour ne pas être ridicule et ridiculisé, devait être et paraître comme un homme. Traduisez: il ne devait pas regarder de films romantiques et pleurer, , , ni . En tant que véritable chasseur, capable de tuer sa viande et de la cuire sur le feu, ses créneaux étaient plutôt le retour à la «nature» et les grillades.

Les hommes sur le grill
Dans mon article, je réfléchissais aussi au lien qui existe entre la pratique de la grillade et les suisse·esse·s, ainsi qu’ entre la viande et la masculinité. Si, sur le premier point, il n’y a pas trop de discussions, on ne peut pas en dire de même pour le deuxième.

C’est ainsi que la pub Migros «», en 2018, avait fait quelques mécontents, au sujet, entre autres, de l’affirmation que la seule couleur rose que les hommes peuvent porter,  c’est celle de la viande.

On  retrouve un discours identique dans une pub  COOP de 2019 «Pour moi, pour toi, et pour Darko» dans laquelle, les amis (hommes) du protagoniste masculin sont carnivores, tandis que ses amies (femmes) sont végétariennes.

Tout n’est pas rose
Donc, bien que les deux géants suisses de la distribution se présentent comme acceptant toutes les habitudes alimentaires, évidemment aussi pour des questions commerciales, et soulignent le lien des suiss.esse.s avec les grillades, ils continuent tout de même à proposer une vision très stéréotypée selon laquelle l’homme est carnivore (et ne porte pas de rose!) et la femme végétarienne.

Or, si nous savons toutes et tous que la Suisse a longtemps été conservatrice en matière d’égalité femmes-hommes et que son regarde sur la masculinité reste très conservateur, la question est de savoir si, malgré les énormes progrès des dernières années, c’est encore vraiment le cas aujourd’hui.

La publicité comme miroir de la société
S’il est vrai que les publicités parlent de et à la société dans laquelle elles sont diffusées, et qu’elles en reflètent non seulement les valeurs dominantes, mais aussi les valeurs émergentes, nous pourrions penser que, depuis 2013, année de diffusion de la campagne Bell, aucun progrès n’a eu lieu. Pour preuve, cette cette pub de la marque de caleçon John Kiss, fièrement affichée dans les rues des villes suisses en décembre 2019 et déclinée dans différents slogans comme «not for pussies» ou «got balls?», tous en anglais, bien sûr – peut-être pour réduire l’impact potentiellement violent ou offensif de ces messages.


© Francesco Screti

Et pourtant, les choses changent, comme le montrent deux exemples récents: la pub Rivella 2021, «» et celle de Zalando pour sa collection printemps/été 2021 «your values. Here to stay». A vrai dire, Zalando avait déjà diffusé, au printemps 2020, une pub assez ouverte et inclusive, intitulée «».


Or, bien sûr, l’univers de la mode a été très rapide dans l’acceptation de la différence pour diverses raisons, liées, au moins en partie, à la nécessité de vendre le plus de produits au plus grand nombre de personnes. Les vêtements sont des produits avec une charge identitaire et une fonction expressive élevée. Mais la vente est un objectif commercial commun à beaucoup d’entreprises, qui prennent – enfin – peu à peu conscience de la situation.

Qui de l’œuf ou de la poule…?
Néanmoins l’acceptation et la représentation de la différence résultent aussi d’un changement de mentalité plus large. Il est certain que ces changements dans la politique commerciale des entreprises et au sein de la société au sens large se rétroalimentent. Il n’est donc pas toujours facile de définir qui est arrivé le premier. Le fait est qu’un changement a lieu en Suisse. La pub Rivella en est un exemple extraordinaire – surtout si l’on considère que Zalando est une marque internationale et multinationale, alors que Rivella est une marque purement suisse.

Rivella est la boisson la plus suisse qui soit: elle a réussi, avec le temps, à construire une relation très étroite avec sa patrie, les suisse·esse·s et la «suissitude» (swissness). Qu’elle ait décidé de représenter et d’inclure dans sa pub des masculinités non hégémoniques et de mettre en relation des masculinités émergentes avec les traditionnelles, par exemple avec la phrase «chez les amateurs de costumes / de tous les costumes» dans une scène où des hommes vêtus d’habits dansent de manière très expressive, constitue un pas important dans la direction d’une inclusion sociale et d’une ouverture mentale à la différence.

Le fait qu’une entreprise si suisse ait communiqué un tel message dans un cadre publicitaire, transmis sur la Radio Télévision Suisse (RTS) à toutes heures représente un signe très positif. On attend donc l’été 2021 pour découvrir si, enfin, nous verrons un homme mordre une glace… ou la lécher!


Ndlr: La marque Magnum a répondu aux voeux de notre auteur dans sa campagne d’été 2021.
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  • vers l’étude originale en espagnole
  • de Francesco Screti
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Pot de Fries – Saison 2 #8 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-8 /alma-georges/articles/2021/pot-de-fries-saison-2-8#respond Fri, 21 May 2021 06:39:58 +0000 /alma-georges?p=13803 Le Centre Fries met la culture et l’actualité en pot! Des invité·e·s, des avis, des coups de coeur et des coups de gueule à partager comme autour d’un verre entre ami·e·s. Laissez-vous chatouiller les oreilles par ce podcast à savourer chaque semaine.
Tania Guillaume, responsable de l’Aumônerie réformée de l’Université, nous explique les multiples facettes de son travail et nous raconte les bénéfices de la pratique de la méditation.

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