Marius Widmer – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Tue, 29 Oct 2024 15:29:07 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 «Ein Auslandsaufenthalt ist ein bereicherndes und einzigartiges Abenteuer» /alma-georges/articles/2024/ein-auslandsaufenthalt-ist-ein-bereicherndes-und-einzigartiges-abenteuer /alma-georges/articles/2024/ein-auslandsaufenthalt-ist-ein-bereicherndes-und-einzigartiges-abenteuer#respond Tue, 29 Oct 2024 08:06:58 +0000 /alma-georges?p=21186 Die Nationale Agentur für Austausch und Mobilität, Movetia, lanciert eine landesweite Kampagne. Ihr Hauptziel: Studierende an Schweizer Universitäten für ein Auslandsemester zu begeistern. Die Universität Freiburg unterstützt diese Kampagne vollumfänglich, insbesondere da sich die Teilnehmendenzahlen seit der Covid-Pandemie noch nicht ganz erholt haben. Der Vizerektor Internationales, Bernard Ries, und die Leiterin der Dienststelle für internationale Beziehungen, Veronika Favre, geben Auskunft.

Warum will das Rektorat seine Studierenden in die Ferne schicken?
BR: Unser Ziel ist es, unsere Studierenden bestmöglich auf das spätere Leben vorzubereiten. Sich für einen Auslandsaufenthalt zu entscheiden, hat viele Vorteile, sowohl auf akademischer als auch auf persönlicher Ebene. Wer in ein neues akademisches Umfeld eintaucht und dabei andere Lehrmethoden, andere pädagogische Ansätze und neue Fächer kennenlernt, der kann seinem Werdegang mehr Wert und Gewicht verleihen. Man erwirbt zudem ein internationales Profil und kann dabei auch noch eventuell eine Fremdsprache perfektionieren oder gar neu erlernen. Auf persönlicher Ebene fördert ein Austausch die Selbstständigkeit, die Anpassungsfähigkeit, die Offenheit und den Sinn für Herausforderungen. Man lernt zudem neue Kulturen und Lebensweisen kennen, wird dadurch aufgeschlossener und entwickelt einen kritischen Geist.

Dies alles sind entscheidende Fähigkeiten, da sie im Berufsleben unverzichtbar sind. Ein Auslandsaufenthalt ist ein bereicherndes und einzigartiges Abenteuer, und ich rate jedem Studierenden, diese Erfahrung zu machen. Ausserdem ist es einfacher, als junge_r Studierende_r Auslandserfahrungen zu sammeln, als später mit Familie und Kindern.

Was sind die häufigsten Gründe, wieso sich jemand gegen ein Auslandsemester entscheidet?
VF: Es gibt sehr verschiedene Gründe. Wir hören häufig, dass die Studierenden befürchten durch einen Austauschaufenthalt ein oder gar zwei Semester zu «verlieren», also dass sich ihr Studium dadurch verlängert. Dann zögern auch einige aus finanziellen Gründen, sei es, weil sie die Mehrkosten nicht tragen können oder weil sie hier einen Studentenjob haben, den sie nicht verlieren möchten. Wieder andere stellen sich vor, dass ein solches Studiensemester im Ausland wahnsinnig kompliziert zu organisieren ist.

Was kann man ihnen diese Ängste nehmen?
VF: Viele dieser Bedenken lassen sich mit einer vorausschauenden Planung begegnen. Um das Semester nicht zu «verlieren», sollen die Studierenden mit den Studienberater_innen besprechen, wie sich ein Austauschsemester am besten in das Studienprogramm integrieren lässt: Welches Semester oder Jahr eignet sich am besten? Welche Kurse lassen sich anrechnen? Dann ist auch die Wahl der Gastuniversität zentral: wählt man eine mit einer sehr unterschiedlichen akademischen Kultur z.B. in Asien, kommt man vielleicht mit etwas weniger ECTS zurück, aber hat auf anderer Seite sehr bereichernde Erfahrungen gesammelt (Sprache, Kultur). Gleichzeitig kann ich den Studierenden versichern, auch ein Austausch in sehr nahegelegenen Städten wie Besançon, Tübingen oder Turin wird eine einmalige Erfahrung sein.

Nun zum Geld: ÌýFür alle Destinationen in Europa und ausgewählte ausserhalb Europas gibt es von unserer Seite ein Mobilitätsstipendium, welches als Unterstützung dient, allerdings nicht alle Kosten decken kann. Daher ist auch hier die Wahl der Gastuniversität entscheidend: wir haben zahlreiche Partnerunis in Städten und Ländern, in denen die Lebenskosten gleich oder gar deutlich tiefer sind als in der Schweiz. Natürlich wird es komplizierter, wenn man neben dem Studium noch arbeitet. Hier sollten die Studierenden abklären, ob sie vorgängig etwas beiseitelegen können, von Stipendienmöglichkeiten profitieren oder – was auch schon vorgekommen ist – gar vom Ausland weiterarbeiten können. Letzteres ist natürlich nur bei Büro-Jobs möglich.

Bezüglich der Organisation eines Austauschsemester stehen wir und dann später auch die Gastuniversität den Studierenden zur Seite. Informationen können die Studierenden nicht nur bei der Dienststelle für internationale Beziehungen einholen, sondern auch bei den Studienberaterinnen und -beratern der Departemente, sowie von Studierenden, die selbst schon eine Mobilität gemacht haben. Die Gastuniversitäten informieren sehr umfassend über die administrativen Schritte und das empfohlene Vorgehen z.B. bei der Zimmersuche. Erfahrungsgemäss vernetzen sich die Austauschstudierenden derselben Gastuniversität auch sehr schnell und teilen untereinander wertvolle Tipps und Tricks.

Sie selbst, Herr Ries, haben während Ihres Studiums einen Auslandsaufenthalt absolviert. Welche Erinnerungen haben Sie daran und was hat es Ihnen gebracht?
BR: Ja, ich habe im dritten Jahr meines Bachelorstudiums ein Jahr lang einen Austausch in Montreal (Kanada) gemacht. Ich habe nur gute Erinnerungen, sowohl auf akademischer als auch auf menschlicher Ebene. Im akademischen Bereich konnte ich andere Lehr- und Lernmethoden kennenlernen, z. B. arbeitet man dort viel mehr in Gruppen und die Kurse sind viel interaktiver; es sind keine Vorlesungen, sondern eher Debatten, Diskussionen zwischen Professoren und Studierenden. Ausserdem waren die Kurse in Montreal etwas anders als jene, die damals an der EPFL angeboten wurden.

So konnte ich ein Jahr lang einen etwas anderen Weg einschlagen als wenn ich in Lausanne geblieben wäre. Bei meiner Rückkehr hatte ich keineswegs das Gefühl, im Vergleich zu den anderen Studierenden im Rückstand zu sein.

Auch auf der menschlichen Ebene war der Austausch eine absolute Bereicherung. Ich habe viele einheimische Studierende kennengelernt, die mich zu sich nach Hause eingeladen haben, sodass ich ihre Kultur und Bräuche kennenlernen konnte. Durch sie lernte ich auch andere Menschen kennen, die nicht unbedingt Studierende waren. Noch heute stehe ich mit einigen von ihnen über soziale Netzwerke in Kontakt und einige haben mich sogar in Europa besucht. Und schliesslich hat mich dieser einjährige Aufenthalt noch unabhängiger gemacht, und mir ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen. Insgesamt habe ich mittlerweile in 7 verschiedenen Ländern gelebt und jedes Mal war es eine sehr bereichernde Erfahrung, die mir in meiner Entwicklung sowohl beruflich als auch menschlich geholfen hat.

Während es bei den Outgoings hapert, sind die Zahlen für Incomings seit Jahren steigend. Wie erklären Sie sich das?
VF: Die Schweizer Hochschulen haben einen sehr guten Ruf im Ausland, weshalb es auch viele ausländische Studierende hier nach Freiburg zieht. Durch das mehrsprachige Studienangebot ist die Universität Freiburg besonders vielen Austauschstudierenden zugänglich, zudem ist das Leben bei uns etwas billiger als in Genf oder Zürich. Weitere Aspekte, die von unseren Incomings geschätzt werden, sind die überschaubare Grösse der Stadt, die Nähe zur Natur sowie die Sicherheit aufgrund der politisch und gesellschaftlich stabilen Situation in der Schweiz. Letzteres scheint uns eine Selbstverständlichkeit, ist aber für viele Studierende im Ausland (und deren Eltern) ein wichtiger Faktor.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
BR: Mein Wunsch ist es, dass noch mehr Studierende die Gelegenheit nutzen und einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Ich bin mir bewusst, dass es für manche ein grosser Schritt ist, aber man sollte nicht zögern, sich Informationen und Hilfe zu holen und mit anderen, die diese Erfahrung gemacht haben, darüber zu sprechen. Hier würde ich es begrüssen, wenn auch unsere Fakultäten sich bemühen würden, unseren Studierenden einen Austausch zu ermöglichen, indem sie die Studiengänge entsprechend organisieren. Ausserdem wäre es wünschenswert alternative Austauschmethoden zu entwickeln, d. h. anstatt eines ganzen Semesters lang weggehen zu müssen, was für manche schwierig sein kann, könnte man darüber nachdenken, kürzere Austauschprogramme mit Partnern im Ausland zu schaffen.

VF: Dem kann ich mich nur anschliessen. Zusätzlich wünsche ich mir auch grössere gesellschaftliche Akzeptanz. Zum Teil wird beim Wort Austauschsemester nur verschmitzt gelächelt und auf den Film «L’auberge espagnole» verwiesen. Natürlich haben Studierenden auch viel Spass während eines solchen Aufenthalts, aber wie von Bernard Ries eingängig erklärt, lernen sie enorm viel dabei und gut ausgebildete junge Menschen mit internationaler Erfahrung kommen unserer Gesellschaft zugute.

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«L’agression contre l’Ukraine montre les risques d’un vide stratégique» /alma-georges/articles/2024/lagression-contre-lukraine-montre-les-risques-dun-vide-strategique /alma-georges/articles/2024/lagression-contre-lukraine-montre-les-risques-dun-vide-strategique#respond Fri, 26 Apr 2024 06:06:11 +0000 /alma-georges?p=20098 Petros Mavromichalis est l’ambassadeur de l’Union européenne à Berne depuis 2020. Originaire de la Grèce, il a une Maîtrise en Droit de l’Université de Strasbourg. Dans un entretien accordé à Alma&Georges, il évoque le thème principal de la Journée de l’Europe de cette année, le 20e anniversaire de l’élargissement de l’UE à l’Est, l’état des relations entre la Suisse et l’UE et son propre avenir.

Vous participerez à la table ronde pour parler des succès, des défis et des perspectives d’élargissement de l’UE à l’Est. Dans le fond, pourquoi cette poussée vers l’Est est-elle nécessaire?
L’Union européenne a été créée pour unifier l’Europe, toute l’Europe. Sans l’Europe de l’Est l’UE aurait été inachevée. L’agression dont est victime l’Ukraine nous montre aussi les risques de laisser un vide stratégique.

A voir une carte, l’Union a une tout autre allure que dans les années 1990. Peut-on parler donc de succès?
Incontestablement, il s’agit d’un grand succès. En premier lieu pour les peuples des pays qui nous ont rejoint depuis cette époque. Quiconque a connu les «démocraties populaires» d’avant la chute du mur de Berlin reconnaitra les transformations considérables qui ont eu lieu depuis. Pluralisme politique, défense des libertés, économie de marché, accès au marché intérieur européen et aux fonds structurels ont permis à ces pays de combler une grande partie du retard accumulé.

L’UE n’a-t-elle pas grandi trop vite et intégré des Etats qui n’ont pas tout à fait la même conception de la démocratie, ni les mêmes bases économiques?
Quand vous avez été coupé du reste de l’Europe par des barrières autoritaires pendant plus de 40 ans, attendre 15 ans de plus ne peut pas être considéré comme trop rapide. La démocratie ne se construit ni se consolide du jour au lendemain. C’est un processus qu’il faut accompagner patiemment. Si l’on compare la situation de nos Etats membres à celle des pays des Balkans occidentaux par exemple, qui eux n’ont toujours adhéré, la situation est bien plus favorable sur tous les plans.

Avec des crises géopolitiques et une guerre devant sa porte, de nombreuses voix craignent que les dissensions entre Etats européens ne s’aggravent encore. Quel est votre avisÌý?
La guerre menée contre l’Ukraine a démontré un très large degré de cohésion de nos Etats membres. Nous avons adopté à l’unanimité 14 paquets de sanctions très lourdes, nous soutenons l’Ukraine plus que quiconque, politiquement, militairement, économiquement, nous avons accueilli des millions de réfugiés. La Suisse aussi joue un rôle important dans l’accueil de réfugiés mais aussi dans la tentative de trouver une solution pacifique à cette guerre.

Parlons des négociations Suisse-EU sur un accord cadre. Dans un interview récent avec la RTS vous avez dit que «les avantages l’emportent grandement sur d’éventuels inconvénients». A quoi pensez-vous concrètement?
La relation UE – Suisse est importante pour les deux parties: la Suisse est notre 4ème partenaire commercial, nous sommes son partenaire principal. Des millions de nos citoyens travaillent de part et d’autre. Les problèmes qui affectent cette relation sont bien connus: reprise dynamique des règles du marché intérieur, résolution juridictionnelle des litiges, participation à la cohésion. Nous devons résoudre ces différents afin de pouvoir consolider cette relation.

Dans la presse, on pouvait récemment apprendre que vous passez le témoin le 1er septembre à Miroslav Lajcak. Qu’en est-il de votre avenir?
Je vais rentrer au siège à Bruxelles; mais je ne sais pas encore à quel poste je serai affecté.

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  • Site Web de la
  • de l’Union européenne en Suisse et auprès du Liechtenstein
  • Photo de une: Petros Mavromichalis lors de la Journée de l’Europe 2023 à l’Unifr
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Feierliche Amtsübergabe von Astrid Epiney an Katharina Fromm /alma-georges/articles/2024/feierliche-amtsubergabe-von-astrid-epiney-an-katharina-fromm /alma-georges/articles/2024/feierliche-amtsubergabe-von-astrid-epiney-an-katharina-fromm#respond Thu, 08 Feb 2024 08:00:43 +0000 /alma-georges?p=19694 Die neue Rektorin Katharina Fromm ist nun offiziell im Amt. Die feierliche Übergabe an das neue Rektorat fand in der Aula Magna statt, begleitet von gekonnter Musik und verdienten Lobeshymnen. Die geladenen Gäste aus der Universitätsgemeinschaft und der Politik verabschiedeten die erste Rektorin in der Geschichte der Universität mit stehenden Ovationen. Die neue Rektorin stellte derweil ihre Zauberkünste unter Beweis und durfte die gut gelaunten Gäste zum Aperitif bitten.

 

 

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  • Fotos: © Stéphane Schmutz |
  • Website des Rektorats
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Hoher Besuch im Innenhof der Miséricorde /alma-georges/articles/2023/hoher-besuch-im-innenhof-der-misericorde /alma-georges/articles/2023/hoher-besuch-im-innenhof-der-misericorde#respond Tue, 05 Sep 2023 15:12:23 +0000 /alma-georges?p=18795 Bundespräsident Alain Berset lud die Schweizer Botschafterinnen und -botschafter an die Universität Freiburg zu Speis und Trank ein. An der jährlichen Konferenz diskutieren die über 200 Teilnehmer_innen mit dem Aussenminister über die Anpassungen, welche die Schweiz in ihrer aussenpolitischen Strategie vornehmen muss, um den globalen Herausforderungen gerecht zu werden. Das Essen bei strahlendem Sonnenschein markierte den Abschluss dieses viertägigen Treffens.

FotosÌý: Caroline Bruegger

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Ehrendoktorat dank Leidenschaft für die Forschungsarbeit /alma-georges/articles/2022/ehrendoktorat-dank-leidenschaft-fur-die-forschungsarbeit /alma-georges/articles/2022/ehrendoktorat-dank-leidenschaft-fur-die-forschungsarbeit#respond Thu, 01 Dec 2022 08:32:55 +0000 /alma-georges?p=17191 Die medizinische Immunologin Federica Sallusto war hocherfreut über die Ehrendoktorwürde. Im Gespräch nach der Zeremonie verriet sie, warum es in der Forschung Leidenschaft braucht und wieso ihr auch die Universität Freiburg gegen das Gefühl der Isolation hilft. Als Naturwissenschaftlerin im Herzen erklärt sie auch messerscharf, wieso die Impfung gegen die saisonale Grippe gerade in diesem Jahr besonders sinnvoll ist.

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«In den letzten 10 Jahren bin ich immer stärker in den Bereich der Politikberatung gerutscht» /alma-georges/articles/2022/in-den-letzten-10-jahren-bin-ich-immer-starker-in-den-bereich-der-politikberatung-gerutscht /alma-georges/articles/2022/in-den-letzten-10-jahren-bin-ich-immer-starker-in-den-bereich-der-politikberatung-gerutscht#respond Thu, 01 Dec 2022 07:40:38 +0000 /alma-georges?p=17187 Er hat Gutachten für die Klimapolitik geschrieben, sich mit der langfristigen Stabilität der Sozialsysteme befasst und berät die Politik im Umgang mit Krisen: Der frischgebackene Ehrendoktor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Klaus Schmidt, verrät im Gespräch mit Alma&Georges seine Beziehung zur Schweiz, wieso Menschen viel mehr als nur den Eigennutz sehen und seine Haltung drüber, wie stark sich Wissenschaft in die Politik einbringen kann.

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«Unsere Vorschläge mussten wir nicht unter Rücksicht ihrer politischen Machbarkeit formulieren» /alma-georges/articles/2022/unsere-vorschlage-mussten-wir-nicht-unter-rucksicht-ihrer-politischen-machbarkeit-formulieren /alma-georges/articles/2022/unsere-vorschlage-mussten-wir-nicht-unter-rucksicht-ihrer-politischen-machbarkeit-formulieren#respond Tue, 29 Nov 2022 07:00:21 +0000 /alma-georges?p=17169 Am 8. Dezember gastiert die Universität Freiburg in Murten für ein Wissenschaftscafé auf Deutsch. Unter dem Titel «Wer bin ich und zu wen gehöre ich?» diskutiert unter anderen Zivilrechtsprofessorin Alexandra Jungo, die im Auftrag des Bundesrats eine Expert_innen-Gruppe zum Abstammungsrecht geleitet hat.
Bundesbern war sich 2018 beim entsprechenden Postulat der Rechtskommission des Ständerats einig, dass eine Überprüfung des Abstammungsrechts überfällig ist. Wo liegt das Problem der heutigen Gesetzgebung?
Seit der Revision des Kindesrechts von 1976 hat sich die Situation der Familien in der Schweiz stark verändert. Obwohl sich nach wie vor ein Grossteil der Paare bei der Geburt eines Kindes für eine Heirat entscheidet, hat sich die Spannweite gelebter und gesellschaftlich akzeptierter Familienentwürfe erweitert. Sie reicht von Alleinerziehendenfamilien bis hin zu Patchwork- oder Regenbogenfamilien. Gleichzeitig haben sich die Möglichkeiten der Fortpflanzungsmedizin und der Humangenetik im In- und Ausland stark entwickelt. Diese Entwicklungen stellen die Gesetzgebung aller Länder vor grosse Herausforderungen. Namentlich wird immer wieder – auch vom Bundesgericht – bemängelt, dass ein genetischer Vater seine Vaterschaft eines Kindes nicht anerkennen kann, wenn die Mutter des Kindes verheiratet ist. In diesem Fall wird der Ehemann als Vater des Kindes vermutet, und nur er kann seine eigene Vaterschaft anfechten, wenn er und die Mutter des Kindes sich nicht trennen wollen.

Bei all diesen vielen Aspekten, die hier reinspielen: Die Arbeit in dieser Expert_innen-Gruppe muss nebst aller gebotenen Ernsthaftigkeit auch eine grossartige Spielwiese gewesen sein, wo Sie sich juristisch austoben konnten. Oder täuscht dieser Eindruck?
Die Kommission hatte den Auftrag, aus interdisziplinärer Sicht (Recht, Psychologie und Ethik) die aktuellen Defizite des Abstammungsrechts und neue Möglichkeiten darzustellen. Die interdisziplinär sowie aus Wissenschaft, Advokatur und Justiz zusammengesetzte Kommission hat die vorliegenden Empfehlungen und den dazugehörigen Bericht häufig einstimmig verabschiedet. Wo es zwei starke Meinungen gab, sind sie in Form von Varianten abgebildet. Der Vorteil der Kommissionsarbeit lag darin, dass wir unsere Vorschläge nicht primär unter Rücksicht ihrer politischen Machbarkeit formulieren mussten.

Gleichzeitig können unterschiedliche Familienidealbilder hochemotionale Diskussionen auslösen. Befürchten Sie, dass die Politik das Fuder überlädt und sich am Schluss am Gesetz gar nichts ändert?
Nein, das befürchten wir nicht. Der Bundesrat hat in seinem Bericht zum Bericht und zu den Empfehlungen der Kommission drei Revisionsthemen in den Vordergrund gerückt: 1. die Anfechtbarkeit der Vaterschaft des Ehemannes der Mutter; 2. die Regelung der sog. Becherspende, also der privaten Samenspende ausserhalb von Fortpflanzungsmedizinzentren; 3. die Kenntnis der eigenen Abstammung sowie der eigenen Nachkommen.

Am Wissenschaftscafé in Murten nehmen auch ein Psychologieprofessor und eine Vertreterin des Dachverbands Regenbogenfamilien teil. Was darf das Publikum erwarten?
Das Publikum darf sich auf eine spannende und informative Diskussion zu einem interdisziplinären und gleichzeitig emotionalen Thema freuen. Wir selbst freuen uns auf die Fragen aus dem Publikum.

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  • des Wissenschaftscafés
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Der IKRK-Präsident und sein Einsatz für den Frieden und die Menschenrechte /alma-georges/articles/2022/der-ikrk-prasident-und-sein-einsatz-fur-den-frieden-und-die-menschenrechte /alma-georges/articles/2022/der-ikrk-prasident-und-sein-einsatz-fur-den-frieden-und-die-menschenrechte#respond Fri, 19 Aug 2022 10:59:54 +0000 /alma-georges?p=16300 Die Compostela-Gruppe (CGU) ist ein Netzwerk von derzeit 71 Universitäten aus 28 Ländern. Im Rahmen ihrer diesjährigen Generalversammlung an der Universität Freiburg vom 8. und 9. September wird auch Peter Maurer zu gegen sein. Der IKRK-Präsident und Ehrenpräsident des Dies Academicus 2017 wird für seine grossen Verdienste um den Schutz der Menschenrechte gewürdigt. Prof. Mariano Delgado, scheidender Dekan der Theologischen Fakultät und Delegierter unserer Universität in der CGU erklärt die Beweggründe.

Mariano Delgado, die CGU engagiert sich für die Werte der Zusammenarbeit und Integration, die sich rund um den Jakobsweg entwickelt haben. Was muss man darunter verstehen?
Der grosse Goethe sagte:Ìý„Europa ist auf dem Jakobsweg entstandenÌý». Damit brachte er sehr anschaulich zum Ausdruck, dass der Jakobsweg als die wichtigste Kulturstrasse Europas die europäische Kultur wesentlich geprägt hat. In der Tat stehen der Jakobsweg und Europa für einen integralen (auch christlich geprägten) Humanismus, der heute kreativ weiter zu entwickeln wäre, wenn Europa seine Seele nicht verlieren möchte. 1994 beschlossen ca. 60 Universitäten in Santiago de Compostela, die CGU zu gründen, um im Geiste dieses Humanismus enger zusammen zu arbeiten. Ursprünglich war eine Bedingung für die Mitgliedschaft, dass die Universitäten an historischen Orten des Jakobswegs liegen, wie dies in Freiburg der Fall ist. Heute genügt es, dass man die Werte und die Ziele der CGU teilt: die Förderung des europäischen Humanismus, die akademische Zusammenarbeit und die Solidarität zu pflegen und auszubauen, den Dialog und die kulturelle Vielfalt auf allen Ebenen der universitären Studien zu fördern. Das sind unverzichtbare Merkmale für die Universität des 21. Jahrhunderts.

Dieses Jahr erhält IKRK-Präsident Peter Maurer den International Prize Grupo Compostela. Wo sehen Sie die Parallelen zwischen seinem Einsatz beim IKRK und den Werten der CGU?
Der Schutz der Menschenwürde und der Menschenrechte, die Förderung des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit verbinden den europäischen Humanismus der CGU mit den Zielen des IKRK, für die sein Präsident Peter Maurer steht. Die Arbeit des IKRK ist besonders in Zeiten wie diesen, geprägt von Migrationskrisen und Kriegen auch mitten in Europa, besonders wichtig. Mit seinem diplomatischen Geschick und seinem klaren Einsatz für die genannten Ziele hat Peter Maurer das IKRK in schwierigen Zeiten sehr gut gelenkt.

Über welche Themen wird an den Tagen sonst noch gesprochen?
Die Generalversammlung wird sich sonst auch mit der Bedeutung und den Herausforderungen der Zweisprachigkeit und der Mehrsprachigkeit in einer Universität für das 21. Jahrhundert beschäftigen. Das sind gerade Themen, die unsere Universität besonders betreffen, und wo wir mit unserer Erfahrung auch einiges zu sagen haben.

Inwiefern profitiert die Universität Freiburg von diesem Netzwerk?
Als Gastuniversität bietet uns die Generalversammlung der CGU eine gute Gelegenheit zur Präsentation unserer Universität in einem grossen Kreis von Universitäten aus Europa und Übersee. Das kann zur Entstehung neuer bilateralen Verbindungen führen und zur Mehrung des Ansehens unserer Universität beitragen.

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  • des XXVI International Prize Grupo Compostela-Xunta de Galicia
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Der Bronzebogen geht in Restauration /alma-georges/articles/2022/der-bronzebogen-geht-in-restauration /alma-georges/articles/2022/der-bronzebogen-geht-in-restauration#respond Tue, 19 Jul 2022 14:50:59 +0000 /alma-georges?p=16205 Während fast 36 Jahren ragte die Skulptur in den Freiburger Himmel, jetzt wird sie überholt. Der Abbau des unter Dauerspannung stehenden und 1,5 Tonnen schweren Bronzebogens wurde unter grössten Vorsichtsmassnahmen von spezialisiertem Fachpersonal erfolgreich ausgeführt. Jetzt müssen die über 2 Tonnen schweren Sandsteinblöcke und die Holzbalken ausgetauscht werden. Wenn alles rund läuft, kommt die Skulptur bereits im nächsten Jahr zurück.

 

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Die ersten Master-Abschlüsse in Medizin sind Tatsache – und der ganze Kanton feiert mit /alma-georges/articles/2022/die-ersten-master-abschlusse-in-medizin-sind-tatsache-und-der-ganze-kanton-feiert-mit /alma-georges/articles/2022/die-ersten-master-abschlusse-in-medizin-sind-tatsache-und-der-ganze-kanton-feiert-mit#respond Thu, 30 Jun 2022 06:40:38 +0000 /alma-georges?p=16173 Der Master in Humanmedizin hat 2019 angefangen, nun durften 37 Studierende des ersten Jahrgangs ihr Diplom entgegennehmen. Im schmuck hergerichteten Festzelt beim Freiburger Spital HFR feierten die beteiligten Institutionen, der Kanton und natürlich die Studierenden diesen historischen Moment zusammen mit allerlei (Polit-)Prominenz. Die Hoffnung ist gross, dass diese künftigen Ärztinnen und Ärzte sich dereinst im Kanton niederlassen und zur Verbesserung insbesondere der hausärztlichen Versorgung beitragen werden.
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