Cathrin Dittmar – Alma & Georges /alma-georges Le magazine web de l'Université de Fribourg Mon, 03 Apr 2017 09:16:55 +0000 fr-FR hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.3.5 Uni-Informel – Wenn die Freundlichkeit zu Hause bleibt /alma-georges/articles/2017/uni-informel-wenn-die-freundlichkeit-zu-hause-bleibt /alma-georges/articles/2017/uni-informel-wenn-die-freundlichkeit-zu-hause-bleibt#respond Mon, 03 Apr 2017 09:13:51 +0000 http://www3.unifr.ch/alma-georges/?p=3914 Wir von Uni-Info Misericorde & Perolles helfen gerne, manchmal auch jenseits der offiziellen Öffnungszeiten. Dass diese Hilfe nicht immer geschätzt wird, kommt vor und gehört zum Metier. Ein Fallbeispiel aus der Zweigstelle im PER20.

Es ist kurz vor 14 Uhr, als eine erbost wirkende Dame das PER20-Gebäude betritt. Ich unterbreche meinen Ladenschluss-Automatismus und frage freundlich, wie ich helfen kann. «Ich will die Einschreibegebühren für die nächsten drei Semester bezahlen.» Als ich höflich nach dem Grund dieses doch recht seltsamen Wunsches frage, erfahre ich, dass sie für 18 Monate auf die andere Seite des grossen Teichs zügeln will; es stehe ihr dort ein Forschungsaufenthalt an einer renommierten Universität bevor. Ich schlussfolgere, dass sie in dieser Zeit an der Unifr eingeschrieben bleiben möchte und hake entsprechend nach. Ihre Antwort: «Was für eine dumme Frage, ich habe ja keine andere Wahl!» Die Studentin ist sichtlich genervt. «Entschuldigen Sie bitte die Nachfrage.», möchte ich antworten, teile ihr aber stattdessen höflich mit, dass es wahrscheinlich etwas schwierig werden wird, die drei Semester im Voraus zu bezahlen. Ihre Stirn, die bereits bei ihrer Ankunft in Falten lag, wird jetzt noch runzeliger. Dass man keine Vorauszahlungen tätigen kann, sei ja wohl unter aller Sau, erwidert sie grimmig. Zudem wolle sie wissen, ob sie in diesen 18 Monaten in beiden Ländern Krankenversicherungsbeiträge bezahlen muss. Ich erfahre, dass die andere Universität den Nachweis einer Krankenversicherung fordert; die Schweizer KVG werde dort allerdings nicht akzeptiert. «Je nachdem, ob Sie Ihren Wohnsitz in der Schweiz beibehalten oder nicht.», erwidere ich, und da auch ich – ganz genau wie diese ausländische Studentin – im Besitz einer Aufenthaltsbewilligung bin, teile ich ihr zusätzlich und so wohlwollend wie möglich mit, dass dieses Dokument nach einem Auslandsaufenthalt, welcher länger als sechs Monate dauert, automatisch seine Gültigkeit verliert. Die Studentin ist nun bis aufs Äusserste verärgert und hebt ihre Stimme. Dass ihr die Unifr bei der Organisation ihres Forschungsaufenthalts weder helfe noch Unterstützung zukommen lasse, wettert sie, sei vollkommen inakzeptabel. Daraufhin werde ich gefragt, ob ich denn wüsste, was für bahnbrechende Forschung sie an unserer Universität betreibt….

Es ist inzwischen weit nach 14 Uhr, Uni-Info Pérolles ist offiziell geschlossen. Mein höflicher Verweis auf die Öffnungszeiten wird ignoriert; stattdessen erhalte ich eine Standpauke über den grundlegenden Beitrag der Forschung dieser Doktorandin zum guten Ruf der Unifr. Da mein Geduldsfaden dem Reissen nahe ist und ich den Worten in meinem Kopf keine Zunge verleihen will bzw. darf, komme ich schnell auf ihre Ausgangsfrage zurück. Sie soll sich zwecks Vorausbezahlung der Semestergebühren doch bitte an die Dienststelle für Zulassung und Einschreibung wenden, ich muss den Laden jetzt schliessen, auf Wiedersehen!

Unangenehme Fälle wie dieser sind – Gott sei Dank – in der Minderheit und werden durch jene Studenten, welche sich für die geleistete Hilfe mit einem freundlichen Lächeln, einer lieben E-Mail oder gar mit Schokolade bedanken, vollends kompensiert.

Anm. der Autorin: Die Semestergebühren können maximal für ein Semester im Voraus bezahlt werden.

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Uni-Informel – Die Zweigstelle stellt sich vor /alma-georges/articles/2016/uni-informel-die-zweigstelle-stellt-sich-vor /alma-georges/articles/2016/uni-informel-die-zweigstelle-stellt-sich-vor#respond Mon, 23 May 2016 14:14:48 +0000 http://www3.unifr.ch/alma-georges/?p=2468 Das Gros der Pérolles-Studenten sollte sie kennen, die Uni-Info-Zweigstelle im PER21 A040. Seit ihrer Eröffnung am 20. Januar 2014 haben viele Studis den Weg in das von montags bis freitags von 12 bis 14 Uhr geöffnete Büro gefunden – und dabei das Nähkästchen ordentlich gefüllt.

Meistens bin ich es, eine 30 Jahre alte, universitätsgeprüfte Ex-Berlinerin, die hinter dem anthrazitfarbenen Tresen sitzt und sich den studentischen Belangen annimmt. Neben redundanten Problemen und Pannen bezüglich Campus Card, Immatrikulation und Kurseinschreibung, welche meist in Null-Komma-Nix gelöst werden können, gehören auch folgende Aktivitäten zu meinem Zweigstellenalltag: Kulis, Schere und Bostitch (in meiner Muttersprache heisst das Klammeraffe) benutzen lassen, Anrufe auf verloren gegangenen Natels entgegennehmen, die Campus Card aktualisieren (obwohl der nächste Unimat nur 10 Meter entfernt ist), Lieferungen für die Abwartsloge annehmen, von den Öffnungszeiten des SES-Dekanats masslos enttäuschte Studenten auffangen, die Logik der Raumnummerierung im PERII erklären und – apropos PERII – auf den gewaltigen Unterschied zwischen PERII und PER02 hinweisen (das sind immerhin einige 100 Meter). In Sachen Gebäudedifferenzen kommt es zudem mindestens einmal am Tag vor, dass sich ein Besucher der Hochschule für Technik und Architektur in mein Büro verirrt.

Was ich leider nicht mache(n kann): komplizierte IT-Probleme lösen (dafür gibt’s ja Micromus), Dokumente von irgendwelchen Ämtern und Institutionen abstempeln (auch dann nicht, wenn selbige vehement darauf bestehen), Geld auf die Campus Card laden bzw. auf die eines Kollegen transferieren, ein vom SES-Dekanat erstelltes Anpassungsprogramm abändern oder die gesamte Kurs- und Prüfungseinschreibung übernehmen. Bei all diesen Dingen kann Uni-Info – ob Zweigstelle oder Hauptbüro – leider nicht weiterhelfen. Eine Sache gibt es allerdings, die zwar nicht ich, dafür aber meine  liebenswerten Kollegen im Uni-Info-Hauptbüro im MIS10 können: unglaublich preiswerte beglaubigte Kopien von Dokumenten mit dem UniFr-Logo ausstellen.

Was mich während der Arbeit in der Zweigstelle immer wieder glücklich macht: wenn ich den Studis ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Sei es, weil die neue Campus Card trotz Portemonnaie-Minus von 20 Franken so schön aussieht oder weil jemand soeben erfahren hat, dass sein Passwort nicht nur für myData, sondern auch für Gestens, sämtliche Uni-Computer und das WLAN-Netz gültig ist. Auch die Information, dass man zum Drucken und Kopieren kein Papier von zu Hause mitbringen muss, hat einer Studentin aus dem asiatischen Raum einst den Tag gerettet. Am schönsten ist es aber, wenn die Studenten wiederkommen, sei es auf einen Plausch oder mit einem neuen Problem in der Tasche. Auf diesem Wege ist aus dem einen oder anderen Uni-Info-Kunden bereits ein netter Kollege geworden.

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